Wenn die Himbeeren im eigenen Garten wachsen und gedeihen, füllt sich das Gärtnerherz mit Stolz. Ihr ausgiebiges Wurzelwachstum kann allerdings auch zum Problem werden. Warum das so ist und wie Sie dem mit einer Wurzelsperre entgegenwirken, erfahren Sie hier.
Warum eine Wurzelsperre für Himbeeren sinnvoll ist
Himbeeren sind Überlebenskünstler. Durch ihre Ausläufer vermehren sie sich rasant schnell und auf diese Weise belagern sie gerne fremde Beete. Ohne Sperre nimmt ihr Wurzelwachstum jedes Jahr mehr Fläche in Anspruch. Spätestens wenn sie andere Pflanzen verdrängen, ist das für den Gärtner nicht mehr so erfreulich. Die größeren Wurzeln benötigen mehr Wasser und Nährstoffe aus der Erde. Entziehen sie diese dann anderen Pflanzen, kann das böse Überraschungen zur Folge haben. Wächst die Himbeere zu allem Übel auf das Nachbargrundstück, kann das obendrein soziale Konflikte mit sich bringen. Eine Wurzelsperre ist quasi ein Muss, damit Sie lange Ihre Freude an der roten Beere haben können.
Benötigte Materialien für eine Wurzelsperre
Himbeeren zählen zu den Flachwurzlern. Das bedeutet, dass sie nicht tief, aber umso breiter wachsen. Erreichen die Wurzeln die Sperre, versuchen sie in der Tiefe weitere Möglichkeiten der Ausbreitung zu finden. Bei der Himbeere ist aber nach einigen Zentimetern Schluss. Die optimale Wurzelsperre für die Himbeere hat eine Tiefe von circa 40 Zentimetern und ragt 5 Zentimeter über die Erde hinaus. Setzen Sie die Sperre nicht zu eng um die Pflanze herum, da es sonst schnell zum Stagnieren des Wachstums kommt. Die Pflanze trägt weniger Früchte oder geht am Ende ein.
Für die selbst gebastelte Wurzelsperre kommen verschiedene Materialien in Frage:
- Dicke Teichfolie
- Rhizomsperrfolie aus Hochdruck-Polyethylen (im Gartencenter erhältlich)
- Verzinkte Blechprofile
- Wasserdurchlässiges Wurzelvlies
Sind die Materialien wasserdicht, sollten Sie den Radius etwas größer ansetzen, damit es nicht zu Wasser- oder Nährstoffmangel kommt. Wasserdurchlässiges Wurzelvlies eignet sich beispielsweise hervorragend, da es die Wurzeln weiterhin ausreichend mit Flüssigkeit versorgt. Um die Wurzelsperre einrichten zu können, benötigen Sie zudem einen Spaten und einen großen Zollstock. Für die ausgehobene Erde eignen sich ein großer Eimer oder eine Schubkarre.
Die Wurzelsperre anbringen
Nehmen Sie den Spaten und graben Sie rund um die Pflanze eine 40 Zentimeter tiefe Spalte in die Erde. In diese setzen Sie nun senkrecht das Material, wie beispielsweise das Wurzelvlies. Besteht Ihre Wurzelsperre aus mehreren Teilen, ist es wichtig, dass diese sich ausreichend überlappen. Füllen Sie die Spalte anschließend wieder mit Erde auf.
Expertentipp
Idealerweise bringen Sie die Wurzelsperre bereits bei der Pflanzung mit an. Aber auch ein Nachrüsten ist möglich. In diesem Fall ist es wichtig, dass Sie Wurzelteile, die außerhalb der Hecke wachsen sorgfältig abstechen.
Häufig gestellte Fragen
Eignen sich auch Kunststoffplatten als Wurzelsperre?
Nein. Aufgrund von Weichmachern und anderen Schadstoffen sollten Sie auf Kunststoffplatten verzichten.
Zu welcher Jahreszeit soll ich die Wurzelsperre bei meinen Sträuchern einsetzen?
Idealerweise befinden sich die Pflanzen in ihrer Ruhephase zwischen November und Februar. Eventuelle Schäden am Wurzelwerk haben zu dieser Zeit nur geringe Auswirkungen.
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