Die Alraune (Mandragora officinarum) gehört zu den Nachtschattengewächsen. Sie ist eine krautige, mehrjährige Pflanze, die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und Zentralasien stammt. Sie wird als Hexenkraut und Zauberpflanze bezeichnet und es werden ihr magische Kräfte nachgesagt.
Die Pflanze wird maximal 35 cm hoch, die fleischige, stark verzweigte Wurzel wird bis zu 40 cm lang. Die Blätter der Alraune sind länglich bis eiförmig und können bis zu 45 cm lang werden. Ihre Blüten sind gelblich, grün-weiß, blau oder violett und sie haben kleine Beeren als Frucht.
Anbau und Pflege
Die Samen der Alraune brauchen Kälte, ehe sie keimen, weshalb sie im Herbst oder zeitig im Frühjahr gesät werden. Man kann die Kälteperiode auch im Kühlschrank simulieren. Nach 4-6 Wochen können sie dann auch zu anderen Jahreszeiten normal ausgesät werden. Alraunen sollten im Halbschatten oder in der Sonne stehen und man sollte einen geschützten Platz für sie suchen, z.B. an einer Hauswand.
Eine neu wachsende Alraune bildet zunächst ihre Wurzeln aus, weshalb oberirdisch im ersten Jahr noch nicht sehr viel zu sehen ist. Da Alraunen langsam wachsen und nicht sehr hoch werden, sollte immer darauf geachtet werden, dass sich kein Unkraut direkt neben der Pflanze ansiedelt und ihr den Platz streitig macht.
Alraunen sind giftig
Alraunen enthalten giftige Alkaloide, genau wie andere Nachtschattengewächse. Auch wenn die Konzentrationen in den Früchten am geringsten sind, können sie für Kinder gefährlich werden. Auch Haustiere sollte man von Alraunen fernhalten.
Anwendung und Wirkung der Alraune
Die Wirkstoffe in der Alraune sind Tropan-Alkaloide. Alraunen wurden schon im Mittelalter als Heilpflanzen eingesetzt. Dabei wurden die Blätter, die Wurzeln und Früchte benutzt. Mit der Christianisierung wurden sie dann als dämonisch und heidnisch abgelehnt.
Man verwendete sie:
- gegen Schmerzen
- in Operationen als Narkosemittel
- als Kompresse gegen Menstruationsschmerzen
- gegen Asthma und Keuchhusten
- gegen Koliken und Magengeschwüre
- als Schlaf- und Abtreibungsmittel
Alraunen haben eine starke Rauschwirkung, es kommt nicht zu einer Erweiterung des Bewusstseins, weshalb sie kaum als Droge verwendet werden.
Bei geringer Dosierung sorgen die Wirkstoffe in der Alraune für Ermüdung und Benommenheit und es kann zu Konzentrationsstörungen kommen.
Höhere Dosen führen zu:
- Verwirrtheitszuständen
- Gedächtnisverlust
- Sehstörungen
- Hautrötungen
- Erbrechen
- Kopf- und Bauchschmerzen
- Anstieg der Herzfrequenz
Im schlimmsten Fall führt eine Überdosis zum Tod. Man sollte Alraunen niemals unsachgemäß anwenden.
Expertentipp
Alraunen können auch im Topf gehalten werden, am besten in einem Substrat-Sand-Gemisch. Sie brauchen mäßige Feuchte und viel Platz für ihre langen Wurzeln. Sie verträgt ganzjährig warme Temperaturen gut.
Häufig gestellte Fragen
Sind Alraunen winterhart?
Milde Winter überleben sie, ansonsten müssen sie im Winter geschützt werden.
Lassen Sie uns wissen, wenn Ihnen der Beitrag gefällt. Das ist für uns der einzige Weg herauszufinden, ob wir etwas besser machen können.
Die neusten Kommentare