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Zierapfel – Erziehung zum Hochstamm

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Zierapfel - Erziehung zum Hochstamm

Im Frühjahr fallen Zierapfelbäume mit ihren zahlreichen rosarot oder rot gefärbten Blüten als wahre Augenweiden in vielen Gärten auf. Im Herbst werden die 1 bis 4 Zentimeter großen gelben bis dunkelroten Zieräpfelchen oft als Dekoration für Gestecke und Kränze geerntet. Sie sind essbar, schmecken jedoch säuerlich oder bitter und werden deshalb meist für die Herstellung schmackhafter Gelees oder Rumtöpfe verwendet. Für Insekten und Vögel sind die Früchte ein begehrtes Futtermittel im Winter.

Zierapfelgewächse stammen ursprünglich aus Asien und Nordamerika. Heutzutage gibt es rund 500 verschiedene Sorten, die Wuchshöhen von 1 bis 7 Metern erreichen können. Einige Sorten, wie ‘Golden Hornet’, können als Hochstämme Höhen von 10 Metern erreichen. Die meisten Sorten eignen sich als Spalier, als Hecke oder als Hausbäume im Garten. Sie verkraften das Ausrichten oder Schnittmaßnahmen problemlos und lassen sich unter Beachtung der folgenden Empfehlungen leicht zu einem Hochstamm erziehen.

Definition

Definition


Als Hochstämme gelten laut den Gütebestimmungen für Baumschulpflanzen Gehölze, die streng in Stamm und Krone gegliedert sind. Der Stamm sollte arttypisch, möglichst gerade gewachsen sein und keinen Fehlwuchs aufweisen. Zwiesel und dicke Seitenäste dürfen bei einem Hochstamm nicht vorkommen. Für den Kronenaufbau wird eine regelmäßige Form und ein passendes Verhältnis zur Stammstärke gefordert. Wichtig ist weiterhin, ein der Baumgröße entsprechender Wurzelumfang. Gärtner streben einen Durchmesser an, der die dreifache Größe des Stammdurchmessers aufweist. Ausgemessen und der Größe nach sortiert werden Hochstämme anhand des Stammumfangs in 1 Meter über dem Boden.

Die Erziehung eines Zierapfelbäumchens zum Hochstamm beginnt sehr früh. Die kleinen Bäume wachsen 40 bis 80 Zentimeter pro Jahr und müssen spätestens nach jeweils 4 Jahren an einen neuen Standort gepflanzt werden. Zweimal verpflanzte Bäumchen nennt man leichte Hochstämme. Ihre Mindeststammhöhe beträgt 180 Zentimeter, der Stammumfang etwa 10 Zentimeter.

Standort und Boden

Standort und Boden
Zieräpfel gedeihen an sonnigen und halbschattigen Standorten. Sie bevorzugen nährstoffreiche, nicht zu trockene, mit Blumen bewachsenen Boden und harmonieren in Gärten mit Fliedersträuchern (Syringa vulgaris). Im ersten Kulturjahr sollte ein Einsatz von Herbiziden gegen lästige Beikräuter ausbleiben, sodass Jungpflanzen keinen Schaden nehmen. Zum Entfernen von Beikräutern im Frühjahr und im Sommer sind eine Hacke oder ein entsprechendes Kombigerät geeignet, mit dem die obere Schicht des Bodens aufgelockert wird.

Düngergaben sind im ersten Kulturjahr nicht notwendig. Gewässert wird bei heißem Wetter regelmäßig, um den Wurzeln das Anwachsen zu erleichtern. Ältere Hochstämme benötigen Wassergaben ausschließlich bei Trockenheit.

Erziehungsmaßnahmen

Erziehungsmaßnahmen
Im ersten Kulturjahr werden Konkurrenztriebe zum Leitast und starke Seitentriebe entfernt. Das Ziel besteht in der Ausbildung einer schmalen, pyramidenförmigen Krone und eines gerade wachsenden Leittriebs. Dazu wird ein etwa 3 Meter langer Stab in den Boden getrieben und das Bäumchen daran festgebunden.

Im zweiten Kulturjahr ist werden starke Seitenäste vollständig entfernt, leichte Äste als Stammverstärkung belassen. Mit den verbliebenen Seitenästen können Zieräpfel mehr Wasser und Nährstoffe ziehen, um den Stammdurchmesser zu vergrößert. Ohne die Seitenäste wachsen sie stärker in die Höhe und bleiben dünner.

Zu Beginn des dritten Kulturjahres steht der Kronenschnitt auf 180 Zentimeter und etwa 6 Augen, aus denen die Kronenäste wachsen, an. Korrekturschnitte an der Krone sollten im Sommer erfolgen. Im Februar oder im März wird totes Holz aus der Krone geschnitten. Nach den Erziehungsschnitten in den ersten beiden Wachstumsjahren reicht das Auslichten der Kronen älterer Bäume aus.

Expertentipp

Bei der Wahl des Standorts eines Zierapfelbaums sollte die Problematik der sogenannten Bodenmüdigkeit, die bei allen Rosengewächsen vorkommt, nicht außer Acht gelassen werden. Konkret kommt es bei diesem Phänomen durch den wiederholten Anbau von Obstbäumen am gleichen Standort zu einer starken Reduzierung des Wurzelvolumens, vermindertem Sprosswachstum und geringen Erträgen. Merkmale der Bodenmüdigkeit werden von Experten mit der direkten Schädigung der Bäume durch Mikroorganismen im Boden erklärt. Die Schäden sind umkehrbar, sofern betroffene Gewächse aus müden Böden in müdigkeitsfreie Untergründe umgesetzt werden.

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