Zimmerhibiskus richtig schneiden – wann und wie viel?

Der Zimmerhibiskus oder Roseneibisch ist eine beliebte Zimmerpflanze, deren prächtige Blüten Innenräume bunter und fröhlicher gestalten. Im Allgemeinen sehr pflegeleicht, gedeiht er auch in den Händen noch unerfahrener Pflanzenfreunde gut. Um sein schönes Aussehen langfristig zu erhalten, benötigt er jedoch den richtigen Beschnitt. Was Sie beachten sollten, wenn Sie Ihren Zimmerhibiskus zurückschneiden, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Gründe für den Beschnitt

Ein regelmäßiger Schnitt sorgt dafür, dass Zimmerpflanze ihre attraktive Form behalten und nicht über den Topfrand hinaus wuchern. Gleichzeitig animiert ein Schnitt zu dichterem Wachstum und verhindert die Entstehung von Löchern. Bei Roseneibisch dient er zudem der Erhaltung der Blütendichte. Zimmerhibiskus blüht nämlich nur an diesjährigem Holz. Schneiden Sie ihn nicht zurück, wandern die Blüten jedes Jahr ein Stück weiter nach außen. Die Mitte der Pflanze würde dadurch über die Zeit kahl und unattraktiv werden.

Idealer Schnittzeitpunkt

Der Beschnitt des Roseneibisch sollte einmal jährlich erfolgen, wobei Sie die Wahl zwischen zwei Schnittzeitpunkten haben. Die erste Möglichkeit bietet sich von September bis Oktober. Entscheiden Sie sich für diesen Zeitpunkt, müssen Sie allerdings darauf achten, dass der Beschnitt nicht zu knapp vor dem Umzug in das Winterquartier erfolgt. Geben Sie dem Zimmerhibiskus mindestens zwei Wochen Zeit, sich von den Schnittwunden zu erholen, bevor Sie ihn in eine neue noch ungewohnte Umgebung bringen.

Der zweite Schnittzeitpunkt ist von März bis April nach der Rückkehr aus dem Winterquartier. Hierbei ist lediglich zu beachten, dass die Zimmertemperatur im üblichen Bereich zwischen 20 und 22 Grad Celsius liegen sollte.

Schneiden Sie den Roseneibisch niemals im Winter, sofern dies nicht aufgrund einer Erkrankung der Pflanze unbedingt erforderlich ist. In dieser Zeit befindet er sich in einer Ruhephase und heilt sehr langsam. Dadurch ist das Risiko, dass Keime in die Wunde eindringen, stark erhöht.

Das passende Schnittwerkzeug

Als Schneidwerkzeug verwenden Sie am besten eine Gartenschere. Steht Ihnen keine Gartenschere zur Verfügung, können Sie ein Küchenmesser mit einer glatten Klinge verwenden. Wichtig ist vor allem, dass das Werkzeug scharf und sauber ist. Haben Sie es zuletzt für die Küchenarbeit oder zum Schneiden einer kranken Pflanze genutzt, desinfizieren Sie es, bevor es mit dem Hibiskus in Berührung kommt. Dazu können Sie es über einem Bunsenbrenner erhitzen oder mit 70-prozentigem Alkohol abwischen.

Die richtige Vorgehensweise

Wählen Sie einen hellen Arbeitsplatz, an dem Sie den Hibiskus bequem von allen Seiten erreichen können. Legen Sie Zeitungspapier unter, um das Schnittgut bequem auffangen zu können.

Entfernen Sie zunächst alle verblühten Blüten. Hierdurch erhalten Sie einen besseren Blick auf den Rest der Pflanze. Untersuchen Sie sie auf abgestorbene, beschädigte oder unerwünschte Triebe und schneiden Sie diese am Ansatz ab. Kürzen Sie nun die verbleibenden Triebe auf eine gleichmäßige Länge. Sie können dabei bis zu drei Viertel der Gesamtlänge abschneiden. Umso stärker ein Zimmerhibiskus zurückgeschnitten wird, desto schöner blüht er, wenn er sich von diesem Rückschnitt erholt hat.

Prüfen Sie den Hibiskus nun noch einmal auf kränkliche oder schwache Zweige. Kranke Pflanzenteile müssen vollständig entfernt werden. Die schwachen Triebe können Sie zu einem kräftigeren Wachstum animieren, indem Sie sie auf eine Länge von drei oder vier Augen zurückstutzen.

Wundverschluss

Kommt der Zimmerhibiskus nach dem Beschnitt in eine kühle und feuchte Umgebung, zum Beispiel das Winterquartier, empfiehlt es sich die Schnittwunden im Anschluss an den Beschnitt zu versiegeln. Im Frühjahr ist das nur ratsam, wenn Sie die Angewohnheit haben, beim Gießen auch die Bereiche in der Nähe der Schnittstellen zu durchnässen. Zur Versiegelung können Sie Wachs oder ein spezielles Wundverschlussmittel aus dem Fachhandel verwenden.