Der heutige Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense), auch unter dem Namen Zinnkraut bekannt, ist ein Schachtelhalmgewächs und zählt zu den ältesten Pflanzen der Welt. Die Pflanzenart gehört zu den letzten Überlebenden der früher artenreichen Gruppe der Gefäßsporenpflanzen und wird in heimischen Gärten meist als Unkraut angesehen. Acker-Schachtelhalm ist aufgrund seiner wertvollen Inhaltsstoffe in der Kosmetik und der Naturheilkunde sehr beliebt.
Wissenswertes
Acker-Schachtelhalme gehören zu den ältesten Landpflanzen und stammen aus der Gattung der Schachtelhalme (Equisetum), die bereits vor 400 Millionen Jahren auf der Erde heimisch waren. Heute gedeihen die Pflanzen auf der Nordhalbkugel und wurden zudem in Australien, Neuseeland und Südafrika eingeschleppt. Sie besiedeln nicht nur Äcker, sondern auch lehmige und feuchte Wiesenränder sowie Böschungen und Gräben.
Erkennungsmerkmale
Acker-Schachtelhalm ähnelt mit seinem Erscheinungsbild den Nadelgewächsen. Die reich verzweigten und behaarten Rhizome reichen bis zu 1,6 Meter in den Boden. Die grünen, sterilen Triebe können 50 Zentimeter lang werden und haben einen Durchmesser von 1 bis 5 Millimetern. Abgesehen von der Spitze sind die Triebe regelmäßig verzweigt und mit einfachen, aufsteigenden Ästen versehen. Die Stängel besitzen 6 bis 20 Rippen, die entweder glatt oder mit niedrigen Papillen besetzt sind.
Wie alle Farne bildet auch Acker-Schachtelhalm keine Blüten, sondern Sporenähren. Die sporangien-tragenden Triebe erscheinen vor den sterilen Trieben von März bis Mai und ziehen sich nach dem Ausstäuben in den Boden zurück. Sporenähren werden meist 5 und 20 Zentimeter hoch und besitzen eine hellbraune Farbe.
Unterscheidung zum Sumpf-Schachtelhalm

Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre) ist giftig und kann ohne genaue Begutachtung leicht mit Acker-Schachtelhalm verwechselt werden. Er wächst bevorzugt an feuchten oder nassen Standorten wie Auen, Mooren und Sümpfen.
Unterscheiden lässt er sich von Acker-Schachtelhalm, indem die Länge der Glieder von der Sprossachse und die Verzweigung genauer angesehen wird. Ist das erste Glied eines Seitenastes gleich lang oder länger als die dazugehörige Blattscheide, handelt es sich um Acker-Schachtelhalm. Bei Sumpf-Schachtelhalm ist das erste Glied deutlich kürzer als die Blattscheide.
Bekämpfung

Hat sich Acker-Schachtelhalm im Garten angesiedelt, ist es recht schwer und aufwändig, ihn zu entfernen. Aus dem großflächigen Wurzelstock wachsen kontinuierlich neue Triebe, weshalb bei der Bekämpfung viel Geduld benötigt wird. Spritzmittel bekämpfen ihn kurzzeitig und lediglich oberirdisch. Da das Gewächs sehr hartnäckig ist, empfiehlt es sich, die Vorzüge als Heilpflanze zu nutzen.
Verwendung

Acker-Schachtelhalm hat in der Naturmedizin bereits seit dem Altertum einen festen Platz. Heutzutage kommt er unter anderem in Blasen-, Nieren-, Husten-, Rheuma- und Blutreinigungs-Tees zum Einsatz. Darüber hinaus weist er einen hohen Kieselsäuregehalt auf, weshalb er stärkend auf das Bindegewebe wirken soll. Innerlich lässt sich Acker-Schachtelhalm zur Stärkung des Verdauungssystems und zur Stimulierung des Immunsystems einsetzen.
Äußerlich kann man ihn zur Behandlung von schlecht heilenden Wunden, bei Schwellungen nach Knochenbrüchen, bei rheumatischen Beschwerden, bei Frostschäden oder nach dem Wundliegen einsetzen.
Expertentipp
Hobbygärtner können Acker-Schachtelhalm als Pflanzenschutzmittel oder als Düngemittel im heimischen Garten verwenden. Für die Herstellung einer Brühe werden die Pflanzen für 24 Stunden in Wasser eingelegt. Die Herstellung einer konzentrierten, wirksamen Jauche dauert länger, da die Mischung mehrere Tage gären muss.
Lassen Sie uns wissen, wenn Ihnen der Beitrag gefällt. Das ist für uns der einzige Weg herauszufinden, ob wir etwas besser machen können.
Die neusten Kommentare