Die Ackerwinde lehrt Gärtner allerorts das Fürchten, und ihr schlechter Ruf eilt ihr voraus – doch was genau macht dieses eigentlich doch ganz hübsche Kraut denn so unbeliebt? Und vor allem: Was kann man gegen die aufdringliche Pflanze unternehmen?
Die Ackerwinde – schön, aber schädlich
Die Ackerwinde ist eine Pflanze, die in ganz Europa weit verbreitet ist. Sie zeichnet sich durch ihren dichten, unterirdischen Wurzelstrang aus, der über zwei Meter lang werden kann. Die Ackerwinde wächst bei uns von April bis Oktober. Wenn sie nicht entfernt wird, überlebt sie mehrere Jahre und durchdringt mit ihrem Wurzelwerk immer größere Teile des Bodens.
Trotz seiner schönen, herzförmigen Blüte, seiner Beliebtheit bei Bienen und der möglichen Nutzung als Heilpflanze gilt das robuste Gewächs bei vielen Gärtnern als Unkraut, da es sich recht unkontrolliert verbreitet. Zudem neigt die Pflanze dazu, sich emporzuranken – an Dingen, aber auch an anderen Gewächsen, wobei sie letztere häufig zerstört. Auch ihr penetranter unterirdische Wurzelwuchs kann dazu führen, dass andere Pflanzen ersticken. Man findet die Ackerwinde in heimischen Gärten, aber auch oft auf Feldern und Wegen. Sogar auf Schotterplätzen wächst das zähe, anspruchslose Kraut.
Die Entfernung der Ackerwinde

Eine Besonderheit der Ackerwinde ist, dass auch minimale Wurzelstückchen in der Lage sind, neu auszutreiben, wenn sie nur oberflächlich entfernt wird. Darin liegt auch der Grund, warum das Kraut bei Gärtnern so unbeliebt ist: Einfaches Abschneiden oder Herausrupfen genügt nicht, um es dauerhaft loszuwerden. Man sollte hierbei sehr gründlich vorgehen. Dies bedeutet, dass auch das Wurzelwerk der Pflanze entfernt werden muss, zumindest so viel, wie möglich. Leider wird es meist wieder ein kleines hartnäckiges Wurzelstückchen schaffen, zu überleben. Bald zeigt es seine Triebe, die dann wiederum sofort konsequent entfernt werden sollten. Diese Methode kann sich durchaus über einen längeren Zeitraum hinziehen und erfordert Geduld, bis schließlich kein einziger Trieb mehr nachkommt, da die Pflanze zu geschwächt ist. Besonders vielversprechend ist diese Methode, wenn das Unkraut noch relativ jung ist und noch kein so starkes Wurzelwerk hat. Bei einem bereits sehr ausgeprägten, starken Wuchs kann eine der unten aufgeführten Varianten zur Bekämpfung helfen.
Mit Folie und Grabgabel gegen das Unkraut
Wenn die Pflanze allein steht, ist es hilfreich, ihr das Sonnenlicht zu nehmen, da die Ackerwinde darauf empfindlich reagiert. Ein Abdecken mit lichtundurchlässiger Folie etwa kann den gewünschten Effekt bringen, da die Pflanze dann abstirbt. Falls es dazwischen nur vereinzelt andere Pflanzen gibt, kann man für diese Löcher in die Folie schneiden.
Auch das Ausgraben und Ausheben ganzer Wurzeln ist eine Möglichkeit, gegen die Ackerwinde vorzugehen. Dafür wird großzügig um das befallene Areal herum ausgehoben, und zwar etwa drei Spatenlängen tief. Man verwendet dafür unbedingt eine Grabgabel, denn mit einem Spaten könnte man zu leicht einige der feinen Wurzeln abtrennen, die somit im Boden bleiben würden. Nach Entnahme der Wurzelballen kann durch Sieben die Erde nun von den Wurzeln getrennt und im Nachgang wieder eingestreut werden.
Sollte sich die Ackerwinde zwischen Zier- oder Nutzpflanzen ausgebreitet haben, muss man diese ebenfalls ausgraben, um sie zu schützen. Dafür wird der gesamte Wurzelballen der befallenen Pflanze entnommen und sorgfältig von den Resten der Ackerwindewurzeln befreit. Gleichzeitig empfiehlt es sich, noch restliche Erde aus dem Beet zu nehmen und die Anlage dann mit frischer Erde wieder aufzufüllen, bevor die Zier- oder Nutzpflanzen wieder eingesetzt werden.
Die letzte und radikalste Option ist sicher der Griff zur Chemiekeule. Sollten alle anderen Methoden keinen Erfolg bringen und ist gewährleistet, dass man keine anderen Pflanzen schädigt, die sich eventuell auf der Fläche befinden, kann ein Unkrautvernichtungsmittel die Rettung sein. Bei dieser Bekämpfungsvariante ist es jedoch auch so, dass Reste des Krauts übrig bleiben und wiederum für neue Triebe sorgen können.
Expertentipp
Die herausgerupfte Ackerwinde und ganz besonders die Reste des Wurzelwerks sollten keinesfalls auf dem Kompost entsorgt werden. Dann ist es nämlich nur noch eine Frage der Zeit, bis auch dieser über und über mit Ackerwinde bedeckt ist! Die Reste des Unkrauts gehören daher in den Haus- oder Biomüll.
Wer darauf verzichten kann, die Ackerwinde zu entfernen – wenn sie eine ohnehin ungenutzte Fläche allein bewächst – sollte das Kraut übrigens einfach stehen lassen. Wie bereits eingangs erwähnt, erfreut sich die Pflanze großer Beliebtheit bei Bienen und anderen Insekten, so dass sie auch zur Artenvielfalt im Insektenreich beitragen kann.
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