Ameisen (Formicidae) sind Teil unseres ökologischen Systems. Die staatenbildenden Insekten dienen als Gesundheitspolizei, die tote Tiere entsorgen und die Bestände anderer Insekten im Gleichgewicht halten. Sie verteidigen sich allerdings mit schmerzhaften Bissen, wenn sie oder ihr Zuhause bedroht werden.
Befindet sich das Nest zu nahe an der Terrasse oder der Haustür, können Ameisen ins Haus oder an Nahrungsmittelvorräte gelangen und bilden in diesen Fällen breite Ameisenstraßen. Woraufhin viele Gartenbesitzer frustriert zu gefährlichem Gift greifen. Dabei lassen sich die nützlichen Insekten mit einem Blumentopf einfach und unbeschadet umsiedeln. Wie das funktioniert, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Vorbereitung des Übergangsquartiers
Nehmen Sie einen nicht glasierten Blumentopf aus Terrakotta ohne Drainagelöcher. Stellen Sie ihn in einen Eimer und füllen Sie ihn mit Wasser, bis der Blumentopf vollständig bedeckt ist. Warten Sie danach mindestens eine Stunde, bis sich der Topf vollgesogen hat. Nehmen Sie ihn heraus und lassen Sie überschüssiges Wasser abtropfen.
Bringen Sie eine dicke Schicht Honig oder Konfitüre auf die Innenseite des Topfbodens auf. Sie können zusätzlich etwas Zucker darauf streuen. Füllen Sie den Topf mit Holzwolle, Stroh oder zerknülltem Zeitungspapier. Achten Sie bei Verwendung von Zucker darauf, das Füllmaterial dicht genug hineinzustopfen, sodass keine Zuckerkristalle herausfallen können, wenn Sie den Topf umdrehen.
Anlocken der Ameisen

Stülpen Sie den Topf über das Ameisennest. Befindet es sich in einer Mauerritze oder an einer ähnlich unzugänglichen Stelle, stellen Sie den Blumentopf verkehrt herum neben den Eingang. Lassen Sie ihn im Anschluss einige Tage unberührt stehen.
Die Ameisen finden in dem Topf verlockendes Futter, Nistmaterial und ein angenehm feuchtes Klima. Sie bewerten ihn als günstige Behausung und ziehen in der Regel innerhalb von einer Woche in ihn um.
Umsiedeln des Ameisenvolkes
Sobald die Ameisen ihre großen weißen Puppen in das neue Nest getragen haben, können Sie den Topf an einen neuen Standort bringen. Schieben Sie dazu einen Spaten oder ein dünnes Holzbrett unter den Topf und heben Sie ihn damit an. Auf diese Weise vermeiden Sie schmerzhafte Bisse. Stellen Sie den Topf in einen Behälter mit Deckel, verschließen Sie ihn und tragen Sie das Ganze mit möglichst wenigen Erschütterungen an den Standort des neuen Ameisennestes.
Handelt es sich um Wegameisen, können Sie einen Platz im gleichen Garten wählen. Bei Waldameisen ist ein Abstand zum alten Nest von mindestens 30 Metern erforderlich, um zu verhindern, dass sie nicht zurückkehren. Die beiden Gattungen können Sie an ihrer Größe unterscheiden. Wegameisen sind wenige Millimeter lang und haben kurze Fühler. Waldameisen können über einen Zentimeter groß werden und besitzen lange Fühler.
Verhinderung der Rückkehr
Das verlassene Nest stellt weiterhin eine verlockende Behausung für Ameisen dar. Damit sie nicht zurückkehren oder ein anderes Volk einzieht, können Sie es den Tieren durch ihnen unangenehme Duftstoffe verleiden. Zu den für Menschen angenehmen, für Ameisen jedoch unbeliebten Gerüchen zählen Lavendel, Majoran, Zimt, Thymian und Teebaumöl. Aber auch Essig und Zitronen haben sich bewährt. Streuen Sie keinen Kaffee aus, denn das würde die Insekten vergiften.
Expertentipp
Lockern Sie den Boden am neuen Standort auf, bevor Sie den Blumentopf aufstellen und streuen Sie süßen Köder aus. Das animiert Ameisen dazu, schneller auszuziehen und Sie bekommen Ihren Topf zurück.
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