Apfelbäume werden bereits seit dem 6. Jahrhundert vor Christus kultiviert. Schon in der Antike wurden die ersten Sorten kreiert und angebaut. Heutzutage spielen neben dem Geschmack viele weitere Kriterien eine Rolle beim Anbau von Apfelbäumen. Aus diesem Grund nimmt die im Handel angebotene Sortenvielfalt stetig ab. Bei vielen Hobbygärtnern, aber auch in der biologischen Landwirtschaft sind vor allem alte Sorten gefragt. Es gibt gute Gründe, diese zu erhalten und im eigenen Garten anzupflanzen.
Vor- und Nachteile alter Sorten
Im kommerziellen Apfelanbau spielen neben den Geschmacksvorlieben der Verbraucher zahlreiche weitere Kriterien, wie die Transportfähigkeit und die Haltbarkeit, eine große Rolle. Das führt dazu, dass die frühere Vielfalt an Sorten mehr und mehr verloren geht. Deshalb hat die Kultur einer alten Sorte ganz eindeutig Vorteile:
- Geschmacksvielfalt
- Erhalt der Artenvielfalt
- Unterstützung des Naturschutzes
- Wiederbelebung fast vergessener Sorten
- besonders verträgliche, allergiefreundliche Früchte
Dennoch sind vor der Pflanzung genaue Informationen zu den Eigenschaften und den Ansprüchen der gewählten Sorte notwendig. Unter den alten Sorten gibt es weniger robuste und anspruchsvolle Sorten, die nicht in jeder Region gleichermaßen gut gedeihen.
Alte, regionale Sorten

Nicht jede alte Apfelsorte stellt die gleichen Ansprüche an das Klima, den Standort und die Bodenverhältnisse. Bei der Auswahl einer passenden Sorte sollten deshalb nicht ausschließlich die eigenen Geschmacksvorlieben eine Rolle spielen. Mit einer bewährten Sorte aus der eigenen Region sind Hobbygärtner indes immer gut beraten.
Eine regionale, alteingesessene Sorte kommt mit den vorherrschenden Wetterbedingungen und meist mit den vorhandenen Bodenbedingungen zurecht. Gut sortierte Baumschulen können Auskunft geben, welche Sorten im individuellen Fall infrage kommen. Alternativ gibt es Datenbanken, die für jedes Bundesland geeignete, alte Apfelsorten auflisten.
Alte Sorten für den Garten

Der beste Zeitpunkt zur Pflanzung eines Apfelbaums ist der Herbst. Alte Sorten benötigen möglichst sonnige Standorte mit lockeren, humosen Böden ohne Staunässe. Mit etwas Glück trägt der Baum bereits im Jahr nach der Pflanzung die ersten Früchte.
Der Boskoop ist eine der bekannteren, alten Sorten, denn bis heute haben die säuerlichen Früchte nichts an ihrer Beliebtheit eingebüßt. Die Sorte stammt ursprünglich aus den Niederlanden und entstand 1856. Dementsprechend kommt ein Boskoop gut mit den mitteleuropäischen Klimaverhältnissen zurecht.
Seit 1880 ist die Sorte Freiherr von Berlepsch bekannt. Die Äpfel sind reich an Vitamin C und zeichnen sich durch ihren guten Geschmack aus. Apfelbäume dieser Sorte sind jedoch empfindlich und gedeihen nur in Regionen mit einem milden Klima gut.
Bei der Sorte Jonathan handelt es sich um alte amerikanische Apfelbäume. Charakteristisch ist der milde Geschmack der Früchte. Die Bäume benötigen einen warmen Standort und sind leider recht anfällig für einen Befall mit Mehltau.
Expertentipp
Viele der alten Sorten sind recht anfällig für einen Befall durch Schädlinge und Pilze. Ein regelmäßiger Rückschnitt sorgt nicht nur für eine reiche Ernte, sondern unterstützt die Vitalität der Gewächse, sodass sie besser vor Erkrankungen und einem Schädlingsbefall geschützt sind.
Lassen Sie uns wissen, wenn Ihnen der Beitrag gefällt. Das ist für uns der einzige Weg herauszufinden, ob wir etwas besser machen können.
Die neusten Kommentare