Bepflanzte Baumscheiben sehen nicht nur charmant aus, sie erweitern die Pflanzebenen und erhöhen die optische Wirkung von Gärten. Vor der Bepflanzung sind jedoch einige Punkte zu bedenken.
Die Vorstufe zur Bepflanzung
Viele Baumarten wachsen auf breit auslaufendem, flachem Wurzelgeflecht, das oft kaum von Erde bedeckt ist. Birken, Buchen und Spitzahorn sowie Fichten zählen zu diesen Baumarten. Andere Bäume sind Tief- oder Herzwurzler. Hier stehen einige Zentimeter Erdreich zur Bepflanzung zur Verfügung. Dazu gehören viele Obstgehölze und ihre Wildarten, wie die Mehl- oder Vogelbeere.
Wie viel Licht erhält die Baumscheibe?
Wie die Birke bilden manche Baumarten lichte Kronen, durch die ausreichend Licht bis zum Boden dringt. Andere Arten entwickeln üppiges Blattwerk oder dicht benadelte Äste, die den Boden in ein gedämpftes Licht tauchen. Auf einer solchen Fläche können Pflanzen nur eingeschränkt wachsen.
Die Baumscheiben von Buchen, Fichten oder Kirschbäumen liegen im Halbschatten. Hier gedeihen grün belaubte Bodendecker oder Blattschmuckstauden, wie Funkie (Hosta) und Elfenblumen (Epimedium). Liegt eine Seite der Baumscheibe während der Mittagsstunden in der Sonne, ist das ein ausgezeichneter Standort für sonnenhungrige Arten.
Geeignete Pflanzenarten

Generell nehmen Feuchtigkeit und Nährstoffe von der äußeren Kante bis zum Stamm ab. Die Unterpflanzung sollte kein Nahrungskonkurrent für den Baum sein. Schwachwüchsige Pflanzen, die wenige Nährstoffe verbrauchen, eignen sich immer.
Schön und gleichzeitig hilfreich sind Schmetterlingsblütler. Sie sammeln Stickstoff aus der Luft, tragen ihn in die Erde ein und fördern so das Pflanzenwachstum. Zumeist bilden sie mit farbigen Blüten einen attraktiven Blickfang, beispielsweise die auffällig pinkfarbene Frühlings-Platterbse. Aber auch Gartenerbsen und Bohnen sind dekorativ.
Vorbereitung der Baumscheibe

Die Bearbeitung des Bodens kommt zuerst. Unter Flachwurzlern ist nur eine leichte Oberflächenlockerung möglich, bei tiefwurzelnden Bäumen geschieht die Lockerung durch einen Grubber oder eine Hacke. Alle Beikräuter sollten entfernt werden. Danach folgt eine Bodenverbesserung, je nach Bodenbeschaffenheit durch Sand, Tonbruch, Kompost, Hornspäne oder gute Gartenerde.
Für Flachwurzler geeignete Pflanzen

Geeignet sind Stauden mit einem flachen Wurzelballen. Unter Ahorn wachsen Pflanzen für den trockenen Gehölzrand ausgezeichnet, wie beispielsweise Balkan-Storchschnabel (Geranium macrorrhizum) oder Wald-Scheinmohn (Meconopsis cambrica). Im äußeren, feuchteren Bereich gedeihen die Große Sterndolde (Astrantia major) oder der Fingerhut (Digitalis) gut. Während des ganzen Jahres sind verschiedene Formen des Immergrün (Vinca minor) mit dunklem Laub und weißen oder blauen Blüten schön anzusehen.
Geeignete Pflanzen für Tief- und Herzwurzler

Die Erde ist tiefer gelockert und bietet so Platz für kleine Sträucher. Im Randbereich von Obstbäumen kommen niedrige Beerensträucher, wie schwarze Johannisbeeren und Stachelbeeren in die engere Auswahl. In Spalierform gezogene Obstgehölze können eine bepflanzte Vorderseite aus dekorativer Japan-Segge (Carex morrowii ‚Variegata‘) erhalten.
Die Sonnenseite der Baumscheibe
Niedrige Nelken und Polsterphlox sind mit einer dünnen Erdschicht zufrieden. In tieferem Boden wachsen Stockrosen, Phlox oder die Indianernessel. Mit Glockenblumen, Duftnessel und Katzenminze entsteht eine bienenfreundliche Bepflanzung.
Unter hohen Bäumen
Farne sind an beschattete Orte angepasst. Im Herbst blühen winterharte Alpenveilchen, danach folgen niedrige Zwiebelblumen unterschiedlicher Art, wie zum Beispiel Lerchensporn oder Ziergräser. Auf feuchten und humosen Stellen entwickeln sich Rhododendren und Hortensien gut, in milden Klimabereichen sogar winterharte Kamelien.
Dekorativ und nützlich
Pflanzen stärken oder helfen beim Wachstum des Baumes. Ringelblumen (Calendula) stärken den Baum, Kapuzinerkresse bedeckt die Erde und schützt vor Blattläusen. Vergissmeinnicht und Gänseblümchen ziehen bestäubende Insekten an, die vor allem für Obstgehölze nützlich sind.
Expertentipp
Unter Bäumen in naturnahen Flächen oder am Straßenrand öffnet das Scharbockskraut im Frühjahr seine lackgelben Blüten. Die Pflanze gehört zu den Hahnenfußgewächsen und ist ausdauernd.
Häufig gestellte Fragen
Was wächst unter einem Walnussbaum?
Eine Unterpflanzung ist nicht möglich. Die Blätter enthalten ätherische Öle, die das Keimen und Wachsen anderer Pflanzen um den Baum herum verhindern.
Welche Pflanze gedeiht unter einem Apfelbaum?
Dauerhaft ist Rhabarber, denn er liefert durch seine Blätter und Stängel sogar Mulch für die Baumscheibe.
Lassen Sie uns wissen, wenn Ihnen der Beitrag gefällt. Das ist für uns der einzige Weg herauszufinden, ob wir etwas besser machen können.
Die neusten Kommentare