Kaum eine andere Gartenpflanze ist so vielseitig einsetzbar wie der Storchschnabel, von dem es weltweit mehr als 430 verschiedene Sorten gibt. Storchschnäbel schmücken Blumenbeete und Kübel auf Balkonen und Terrassen, kriechende Sorten werden gerne als schnellwüchsige Bodendecker verwendet. Von Mai bis in den Oktober hinein präsentiert die attraktive Gartenpflanze ihre auffälligen Blüten in Weiß, purpur, rot, rosa oder blau. Storchschnäbel gedeihen an nahezu allen Standorten im Freien und sind äußerst robust und pflegeleicht.
Storchschnabel-Arten vermehren
Storchschnäbel können je nach Art und Sorte durch Aussaat, Teilung oder Stecklinge vermehrt werden. In den meisten Fällen geschieht die Vermehrung tatsächlich ohne Zutun seitens des Hobbygärtners, da sich die Pflanze oftmals selbst aussät. Dies gilt allerdings nicht für alle Arten, denn Hybriden wie beispielsweise der Hybrid „Rozanne“ entwickeln keine Samenstände und sind aufgrund dessen nur vegetativ über Stecklinge oder durch Teilung zu vermehren.
Vermehrung durch Aussaat
Bei der gezielten Vermehrung durch Aussaat ist das Ernten der Samen eine Herausforderung. Storchschnäbel schleudern ihre Samen weg, weshalb Sie den richtigen Zeitpunkt nicht verpassen dürfen. Alternativ schneiden Sie die gesamten Fruchtstände vor der Reifung an und lagern diese an einem kühlen, dunklen Ort bis zum darauffolgenden Frühjahr. Dann füllen Sie Anzuchtschalen mit Substrat und bedecken die Sämlinge leicht mit einer dünnen Schicht Erde. Stellen Sie das Gefäß an einen hellen, warmen Ort und halten das Substrat in den kommenden Wochen konstant feucht. Decken Sie die Gefäße mit einer durchlässigen Folie ab, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu erzielen. Um Schimmelbildung zu vermeiden, entfernen Sie die Abdeckung täglich für etwa eine halbe Stunde. Sobald die ersten Blättchen zu sehen sind, können Sie die Jungpflanzen pikieren und diese nach den Eisheiligen im Mai ins Freiland auspflanzen.
Vermehrung durch Teilung
Der beste Zeitpunkt, um den Storchschnabel durch Teilung zu vermehren, ist im Frühjahr vor dem Neuaustrieb. Verwenden Sie für diese Methode ältere und kräftige Exemplare, die von dieser Verjüngungskur profitieren. Mit einer Grabegabel wird die Pflanze vorsichtig ausgegraben, um die Wurzeln nicht zu beschädigen oder verletzen. Schütteln Sie überschüssiges Substrat ab und teilen die Mutterpflanze mit einem scharfen Messer oder einem Spaten in mehrere Teilstücke. Jedes Teilstück sollte über einen bewurzelten Trieb verfügen. Zu guter Letzt werden alle Pflanzstücke an einem geeigneten Standort ausgepflanzt und gut gewässert. Für die Vermehrung durch Teilung eignen sich Sorten wie der Cambridge-Storchschnabel, der Herzblättrige Storchschnabel oder der Braune Storchschnabel.
Vermehrung durch Stecklinge
Einige Arten und Sorten können sehr gut durch Kopf- oder Triebstecklingen vermehrt werden. Dazu schneiden Sie im Frühsommer etwa 10 Zentimeter lange, blütenlose Triebe von der Mutterpflanze ab. Verwenden Sie bei dieser Arbeit sauberes und desinfiziertes Schneidwerkzeug. Der Schnitt erfolgt stets unter einem Blattansatz der Pflanze, damit sich neue Wurzeln bilden können.
Um die Bewurzelung der Stecklinge voranzutreiben, können Sie diese mit Bewurzelungspulver aus dem Handel bestreuen. Danach setzen Sie die Kopfstecklinge in Pflanzgefäße oder Schalen mit Anzuchterde und halten das Substrat leicht feucht. Sobald die Stecklinge austreiben und sich die ersten Blätter bilden, können die Jungpflanzen ins Freiland ausgepflanzt werden. Zu den Storchschnabelarten, die Sie über Stecklinge heranziehen können, zählen der Blutrote Storchschnabel, der Himalaya-Storchschnabel sowie der Felsen-Storchschnabel.
Expertentipp
Storchschnäbel sind sehr wüchsig und bilden lange Ausläufer, weshalb ein regelmäßiger Rückschnitt der Pflanzen zu empfehlen ist. Der richtige Zeitpunkt richtet sich nach der jeweiligen Art und Sorte sowie der unterschiedlichen Blütezeiten der Stauden.
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