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Heckenpflanzen

Berberitzen – sind die Dornen gefährlich?

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Berberitzen - sind die Dornen gefährlich

Berberitzen (Berberis) besitzen auffallend lange, spitze Dornen, die ihnen den Beinamen Bio-Stacheldraht beschert haben. Immer wieder hört man, dass die Dornen giftig seien. Tatsächlich enthalten außer den Früchten alle anderen Pflanzenteile eine toxische Substanz, bei einer Verletzung durch die Dornen wird jedoch keine bedenkliche Dosis des Giftes abgegeben.

Inhaltsstoffe

Inhaltsstoffe


Dass die Dornen von Berberitzen als gefährlich gelten, liegt am enthaltenen Berberin, einem Alkaloid aus der Gruppe der Isochinolinalkaloide. Wie sich unschwer erkennen lässt, wurde die Substanz nach Berberitzen benannt. Außer in den Früchten ist Berberin in sämtlichen Pflanzenteilen enthalten, in den Dornen allerdings in geringerer Konzentration als in den Wurzeln oder der Rinde.

Die Symptome einer Vergiftung mit Berberin können sich in Benommenheit, Nasenbluten, Erbrechen, Durchfall, Nierenreizungen und Nierenentzündung äußern. Verletzen Sie sich bei der Gartenarbeit an einem Dorn, gelangt das Alkaloid über die Einstichstelle in den Körper. Um sich mit Berberin zu vergiften, müssten jedoch größere Mengen der Blätter oder der Rinde verzehrt werden.

Die Dosis macht das Gift

Die Dosis macht das Gift
Aufgrund der antiseptischen Wirkung wurde Berberin in früheren Zeiten als Wirkstoff in Arzneimitteln verwendet. Das ist heute nicht mehr der Fall. Das Hauptalkaloid wird jedoch weiterhin in Kapselform als Nahrungsergänzungsmittel verkauft. Ihm wird eine positive Wirkung auf den Zuckerstoffwechsel nachgesagt und es finden sich Berichte von Diabetespatienten, die ihre Erkrankung damit behandeln.

In geringer Dosis ist Berberin nicht giftig. Die Dosis, die durch einen Dorn in den menschlichen Körper gelangt, ist unbedenklich.

Behandlung von Verletzungen

Auch ohne die Gefahr einer Vergiftung ist das Eindringen eines Dorns in die Haut schmerzhaft. Es besteht die Gefahr einer Entzündung durch den Eintrag von Schmutz, der zusammen mit dem Dorn in die Wunde und damit in den Körper gelangen kann. Im Idealfall ziehen Sie den Dorn vorsichtig mit einer Pinzette heraus und reinigen die Wunde anschließend mit Wasser und Seife.

Vermeiden Sie es, die Einstichstelle zu drücken oder zu quetschen. Sitzt der Dorn so tief im Finger, dass er sich nicht herausziehen lässt, können Sie Zugsalbe auf die Einstichstelle geben und nach einigen Stunden einen weiteren Versuch wagen. Ist die Haut allerdings geschwollen und gerötet, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, da sich die Wunde in diesem Fall bereits entzündet hat.

Expertentipp

Kultivieren Sie Berberitzen-Sträucher in Ihrem Garten, können Sie die Früchte ernten, trocknen und in der Küche verwenden. Die rot gefärbten Früchte der Gewöhnlichen Berberitze (Berberis vulgaris) enthalten kein Berberin und sind essbar. Getrocknet lassen sie sich wie Rosinen zum Backen, in Müsli oder als gesunder Snack nutzen. Sie schmecken leicht säuerlich und enthalten viel Vitamin C. Getrocknete Früchte werden vor allem im Iran traditionell zum süß-sauren Würzen von Reis- und Fleischgerichten verwendet. Das bekannteste Gericht ist Zereshk Polo (Berberitzen-Reis).

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