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Sonstige Pflegetipps und Tricks

Der richtige Zeitpunkt zur Veredelung eines Apfelbaumes

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Der richtige Zeitpunkt zur Veredelung eines Apfelbaumes

Viele Selbstversorger träumen nicht nur vom eigens angebauten Gemüse sondern ebenfalls vom Bioobst aus dem eigenen Garten. Als Obst-Anfänger kann auch sehr schnell und einfach mit dem Pflanzen begonnen werden. Mit einem Apfelbaum aus dem Gartencenter kann man kaum etwas falsch machen. Einfach den Obstbaum zur richtigen, frostfreien Zeit einpflanzen und regelmäßig gut wässern. Und da die gekauften Apfelbäume meist bereits 2 Jahre alt sind, kann bei kleinwüchsigen Sorten schon nach 3 Jahren nach dem Kauf die erste, kleine Ernte eingefahren werden. Bei älteren langsam- und hochwachsenden Sorten lassen die ersten Äpfel nach dem Kauf noch circa 8 Jahre auf sich warten.

Doch früher oder später kommt der Zeitpunkt, an dem man das erste Mal in einen eigenen Apfel reinbeißt. Doch was, wenn der Apfel nicht schmeckt. Natürlich handelt es sich hierbei um eine subjektive Sache. Aber hat man vor dem Kauf des Baumes vor Jahren die Obstsorte nicht vorab getestet, kann es passieren, dass man sich jahrelang um einen Apfelbaum gekümmert hat, der nicht wie erwartet ausgezeichnet schmeckende Früchte trägt. Doch dank einer sehr alten gärtnerischen Technik, kann man auf einem bestehenden Apfelbaum ebenfalls andere Sorten produzieren. Die Rede ist vom Veredeln. Was das genau ist und welcher Zeitpunkt für die Veredelung am geeignetsten ist, wird im folgenden Beitrag erläutert.

Was heißt Veredelung

Mit der Veredelung wird sozusagen eine künstliche vegetative Vermehrung hervorgerufen. Dies ist notwendig, wenn die Pflanzen sich nicht selbstständig, natürlich vermehren können. Aus den Kernen eines Apfels wird beispielsweise kein Baum der gleichen Sorte wachsen können. Somit wird ein Pflanzenteil auf eine andere Pflanze transplantiert. Es wird durch Veredelung quasi ein Klon erstellt.

Wann eignet sich die Veredelung

Wann eignet sich die Veredelung


Eine Veredelung ist geeignet, wenn die ursprüngliche Sorte erhalten werden soll. Dies ist meist der Fall bei Apfelsorten. Ebenfalls kann eine Veredelung sinnvoll sein, wenn ein älterer Baum noch blüht, jedoch keine Früchte mehr trägt, oder aber die Früchte nicht genießbar sind, wie im Beispiel vom Anfang. Ebenfalls eignet sich eine Veredelung, wenn bestimmte Zierformen gewünscht sind.

Wann kann veredelt werden

Wann kann veredelt werden
Bei dem Zeitpunkt der Veredelung kommt es ganz auf die gewählte Veredelungstechnik an. Es existieren viele verschiedene. Im Folgenden wird jedoch nur auf zwei verschiedene eingegangen, da es sich hierbei um die gängigsten und ebenfalls für Anfänger geeigneten Techniken handelt.
Im Spätwinter, also Ende Februar, Anfang März kann veredelt werden mittels der Kopulationstechnik. Im Sommer erfolgt dies per Okulation.

Wie die Veredelung erfolgt

Zur Veredelung benötigt man grundsätzlich eine Unterlage und einen sogenannten Edelreiser. Mit der Unterlage ist die Pflanze, die die Wurzeln des späteren Obstbaumes hat, gemeint. Ein Edelreiser ist ein frischer Trieb der Pflanze, die am Ende prägend sein soll. Möchte man also, dass ein Apfel einer bestimmten Sorte auf der Unterlage wächst, braucht man einen Trieb eines solchen Apfelbaumes.

Bei der Kopulation wird sowohl die „Unterlage“ (Pflanze mit Wurzeln) als auch der Edelreiser im gleichen Winkel zugeschnitten, sodass die Schnittstellen perfekt aufeinander passen. Diese müssen dann noch fest mithilfe eines Veredelungs- oder Elektrikerklebebandes verbunden werden.

Die im Sommer durchzuführende Okulation erfolgt wie folgt. Vom Edelreiser wird lediglich eine ruhende Knospe mit umgebender Rinde und Blattstiel benötigt, das sogenannte Veredelungsauge. In die Rinde der Unterlage werden zwei Einschnitte vorgenommen, sodass eine T-Form entsteht. In diese wird das Veredelungsauge eingefügt und anschließend noch mittels Klebeband verdichtet.

Expertentipp

Zur Veredelung eignet sich am besten ein Kopulier- oder ein Okuliermesser, je nach verwendeter Technik. In jedem Fall sollte bei der Wahl des Messers darauf geachtet werden, dass die Klinge nur einseitig scharf ist.

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Bildquellen:

© www.istockphoto.com/Svetlana Belkina

Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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