Die Fichte zählt mit einer Wuchshöhe bis zu 50 m neben der Weißtanne zu den höchsten, in Europa heimischem Bäumen. Sie ist heutzutage der am häufigsten vorkommende Baum in Deutschland und erreicht ein Lebensalter von bis zu 300 Jahren. Der folgende Artikel befasst sich mit der Blütezeit der Fichte und ihren Einflussfaktoren.
Blütezeit
Die Fichte blüht zum ersten Mal in ihrem Leben ab einem Alter zwischen 40 und 60 Jahren. Ab der ersten Blüte findet alle 3-7 Jahre eine weitere Blüte statt. In tieferen Lagen findet die Blüte meist nach 3-4 Jahren statt, in höheren Gebirgslagen kommt es oft erst nach 7 Jahren zur nächsten Blüte. Die Fichte kann auch öfter blühen. Ist dies der Fall, spricht man von der sogenannten Angstblüte. Diese Blüte ist ein Zeichen für Nährstoffmangel, extreme Kälteperioden oder Wasserknappheit. Die Blütezeit findet immer im April bis Juni statt.
Die Blüten
Die Fichte hat eingeschlechtige und einhäusige Blüten, diese sitzen im oberen Wipfelbereich der vorjährigen Triebe. Einhäusig bedeutet, dass auf jedem Baum sowohl männliche als auch weibliche Blüten wachsen. Die männlichen Blüten sind kugelförmige, rotgelbe Kätzchen, mit einer Länge von etwa 1 cm. Sie sitzen aufrecht auf den Zweigen. Die weiblichen Blüten sind purpurrot zuerst aufrecht stehende Zapfen, die etwa 2-4 cm groß sind. Nach der Befruchtung neigen sich die weiblichen Zapfen abwärts. Die Blüte besteht aus kleinen Staub- und Stempelblüten ohne Blütenhülle in dichten, zapfenartigen Blütenständen. Die gelben Pollen der Fichte werden ausgeschüttet, um auf die weiblichen Blüten zu treffen. Der gelbe Blütenstaub legt sich auf alles und ist überall zu finden. Wenn es zur Befruchtung kommt, werden sich Zapfen bilden, die mit den Keimen zu Boden fallen. Der Nachwuchs ist gesichert.
Einflussfaktoren für die Blüte

Das Alter spielt für die Blüte eine große Rolle. Die Fichte ist erst ab einem Alter von etwa 40 Jahren blühreif. Grundsätzlich blühen Solitärbäume früher als Bäume im Waldbestand. Auch die Standortgüte und die Temperaturen tragen wesentlich dazu bei, ob und wann die Fichte blüht. Sind die Temperaturen im Frühling bis zum Frühsommer überdurchschnittlich hoch, und gibt es viel Sonneneinstrahlung für das Laub, fördert dies die Blütenbildung für das kommende Jahr. Auch Frost hat einen wesentlichen Einfluss auf die Blüte. Für die Blüte benötigt die Fichte viel Energie. Weiters ist eine gute Wasser- und Nährstoffversorgung eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Blüte.
Expertentipp
Die Fichte gehört zu den Windbestäubern. Die männlichen Blüten setzen ihre Pollen bei trockenem, warmem Wetter bei geringer Luftbewegung frei. Durch die UV-Strahlung sind die Pollen nur 1-2 Tage befruchtungsfähig. Ist die Bestäubung erfolgt, kommt es auf die Witterung an, ob keimfähige Samen entstehen.
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