Blühende Magnolienbäume sind im Frühjahr zur Zeit der Azaleenblüte die Hingucker in jeder Park- oder Gartenanlage. Dabei wissen die Wenigsten, dass diese Pflanzengattung nach dem französischen Botaniker Pierre Magnol (1638-1715) benannt ist, der sich besondere Verdienste bei der Erforschung der Pflanzenwelt rund um seine Heimatstadt Montpellier erworben hat.
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Magnolien umfasst Nordamerika und Südostasien, wo sie mit rund 200 Arten vertreten sind. Schon früh erkannte man, dass sich Magnolien mit ihren meist großen und auffälligen Blüten sehr gut als Ziergehölze eignen. Einige Arten überstehen auch mitteleuropäische Winter recht gut.
Magnolienblüten
Die Blüten der am häufigsten angepflanzten Magnolien erscheinen im Frühling noch vor dem Blattaustrieb. Je nach Sorte findet man Blüten in den Farben Rosa, Weiß, Rot, Violett und Gelb. Auch die Form und Größe der Blätter variiert von Art zu Art. Bei richtiger Pflege werden Magnolienbäume bis zu 100 Jahre alt und blühen reichlich.
Magnoliensorten mit großen Blüten
Einige Magnoliensorten besitzen circa 20 bis 30 Zentimeter große Blüten. Dazu gehören die weißblühende Immergrüne Magnolie (Magnolia grandiflora) und die fast am häufigsten angepflanzte Tulpen-Magnolie (Magnolia × soulangeana). Ihre Blütenfarbe schwankt je nach Sorte von Weiß über Hellrosa bis zu Violett. Sie eignet sich besonders zur Begrünung von Parkanlagen und wird in einer Vielzahl von Sorten angeboten.
Magnoliensorten mit mittelgroßen Blüten

Mittelgroß bedeutet eine Blütengröße zwischen 10 und 18 Zentimetern. Ein typischer Vertreter ist die Kobushi-Magnolie (Magnolia kobus), die ursprünglich aus Japan stammt. Wenn man sie blühend erleben möchte, muss man nach ihrer Pflanzung mehrere Jahre warten. Denn ihre größte Blütenpracht erreicht sie erst in einem Alter von 10 bis 30 Jahren.
Eine weitere, eher mittelgroße Art, was die Blüten betrifft, ist die aus China stammende Yulan-Magnolie (Magnolia denudata). Sie ist übrigens eine Elternart der bekannten Tulpen-Magnolie.
Magnoliensorten mit kleinen Blüten

Es gibt auch eine gewisse Anzahl von Magnolienarten mit vergleichsweise kleinen Blüten. Dazu gehört die Art Magnolia lotungensis, die ursprünglich aus Tibet bzw. aus den Wäldern der chinesischen Provinzen Hunan, Guangdong und Hainan stammt und cremig-gelbe Blüten von ungefähr 5 Zentimetern Größe besitzt. Es handelt sich dabei um einen noch wenig bekannten, immergrünen Strauch, der halbschattige Lagen liebt und eine gewisse gärtnerische Pflege benötigt.
Bekannter ist da schon der sogenannte Gurkenbaum oder wie er richtig heißt Gurken-Magnolie (Magnolia acuminata). Ihre etwa 5 Zentimeter großen, oft gelb-orangenen Blütenblätter erscheinen zeitgleich mit den Blättern ab Anfang Mai. Sie stammt ursprünglich aus dem Osten Nordamerikas und wird gelegentlich als winterharter Strauch in Parks und Gärten kultiviert.
Bedürfnisse der Magnolien
Möchte man sich über viele Jahrzehnte an der Blütenpracht der Magnolien erfreuen, dann sollte man diesem Ziergehölz eine gewisse Aufmerksamkeit und Pflege zukommen lassen. Die Pflanzen besitzen ein fleischiges, flaches Wurzelsystem und benötigen einen Standort, an dem die Wurzeln nicht beschädigt werden.
Magnolien gedeihen besonders gut in durchlässigen, leicht sauren Böden mit tiefer Bewässerung. Dabei muss Staunässe unbedingt vermieden werden, denn sie kann im Extremfall dazu führen, dass die Pflanzen nicht nur ihre Blüten vorzeitig abwerfen, sondern sogar komplett eingehen.
Expertentipp
Die ideale Pflanzzeit für Magnolien ist das zeitige Frühjahr, spätestens Mitte April oder der Spätsommer von September bis spätestens Oktober. Der Standort sollte windgeschützt und je nach Sorte mehr sonnig oder mehr halbschattig sein. Die Anpflanzung an befestigte Wege ist zu vermeiden. Während längerer Trockenperioden sollte man Magnolien, insbesondere Jungpflanzen, ein- bis zweimal pro Woche gießen.
Magnolien sollten so wenig wie möglich zurückgeschnitten werden, denn die entstehenden Schnittwunden verheilen in der Regel sehr schlecht. Am besten ist, wenn man mit einer Gartenschere nur trockene oder bereits abgestorbene Ästchen entfernt. Die beste Zeit dafür sind die Wochen nach der Blüte.
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