Echter Beinwell ist eine altbekannte Arznei- und Heilpflanze, deren Heilkraft bereits in den Kräuterbüchern des Mittelalters beispielsweise durch Hildegard von Bingen beschrieben wurde. Er trägt den wissenschaftlichen Namen Symphytum officinale und gehört zur Familie der Raublattgewächse. Andere Namen sind Comfrey, Bienenkraut, Hasenlaub, Beinwurz und Schadheilwurzel.
Beinwell – eine nützliche Pflanze aus der Natur
Obwohl Echter Beinwell leicht giftig ist, wird er in manchen Gegenden wie der Mittelschweiz als Proteinlieferant verzehrt, indem man die Blätter in einem Teig ausbäckt. Als Heilkraut ist er bereits seit der Antike bekannt und wurde für die Wundheilung, bei Stauchungen, Zerrungen, Prellungen und Knochenbrüchen eingesetzt. Bis heute wird Beinwell mit seinen wundheilenden, schmerzstillenden und entzündungshemmenden Eigenschaften äußerlich als Salbe oder Tinktur eingesetzt.
Beinwell wird zu medizinischen Zwecken angebaut, kann sich aber auch in privaten Zier- und Kräutergärten gut behaupten. Die mehrjährige, krautige Staude mit ihren hübschen, rosa-violetten, mitunter auch blauen und weißen, glockenförmigen Blüten wird bis zu 70 Zentimeter hoch und zieht Hummeln, Bienen und weitere Nutzinsekten an. Die Blütezeit des Echten Beinwells erstreckt sich vom späten Frühjahr bis in den Herbst hinein.
In der freien Natur bevorzugt Beinwell feuchte Gebiete. Die kräftige Pflanze ist weit verbreitet und kann in der Mittelmeerregion bis zum Kaukasus gefunden werden. Für den heimischen Garten eignen sich dekorative Sorten wie ‘Moulin Rouge’ mit purpurfarbenen Blüten, ‘Hidcote Blue’ mit weißlich-blauen Blüten sowie dunkelroten Knospen, ‘Blaue Glocke’ mit großen, violett-blauen Blüten und die weiß-rosarot blühende Sorte ‘Miraculum’ hervorragend.
Die Ernte von Echtem Beinwell

Die behaarten, grünen Blätter des Beinwells können das ganze Jahr über geerntet werden. Damit die Pflanze ihre Kraft behält, sollten Blätter ausschließlich von blühenden Trieben gepflückt werden und das nicht öfter als viermal jährlich. Sollen die Blätter getrocknet werden, empfiehlt sich die Ernte kurz vor der Blüte im Frühjahr.
Die Wurzeln können frühestens von zweijährigen Pflanzen im Herbst geerntet und frisch oder getrocknet weiterverarbeitet werden. Sowohl die Blätter als auch die Wurzeln enthalten Gerbstoffe, Schleimstoffe, Rosmarinsäure, Allantoin und Cholin.
Expertentipp
Beinwell enthält Kieselsäure, weist einen hohen Stickstoff-, Phosphor- und Kaliumgehalt auf und ist sehr nährstoffreich. Aus diesem Grund eignet er sich hervorragend als natürlicher Dünger für starkzehrende Pflanzen wie Paprika, Tomaten, Kartoffeln und Sellerie. Er kann zudem als Mulchmaterial in den Boden eingearbeitet werden oder man stellt wie aus Brennnesseln einen Sud her, der dem Gießwasser beigemischt wird.
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