Die Engelstrompete, die auch unter dem Namen Brugmansia oder Stechapfel bekannt ist, begeistert durch ihre leuchtende Farbenpracht. Die duftenden Blüten der Kübelpflanze erstrahlen in den Farben gelb, rosa, rot weiß oder orange. Ursprünglich stammt das Nachtschattengewächs aus Südamerika. Entsprechend schwertut es sich mit unserem hiesigen Winter. Damit man sich auch im nächsten Jahr an der Engelstrompete erfreuen kann, sollte man sie richtig überwintern. Doch wie genau geht das? Ist ein heller oder dunkler Standort besser geeignet? Die Informationen hierzu sind leider meist widersprüchlich. Fakt ist jedoch: Es geht beides.
Der richtige Rückschnitt vor der Überwinterung
Noch vor der Verlegung ins Winterquartier kann die Engelstrompete zurückgeschnitten werden. Das ist meistens auch notwendig, da sie Höhen von bis zu 5 m erreicht. Damit die Pflanze die Schnittwunden noch gut verheilen lassen kann, eignet sich dafür ein trockener und nicht zu kalter Tag. Andernfalls bluten diese und schwächen die Engelstrompete. Ein richtig durchgeführter Rückschnitt hingegen kann ihr das Überwintern leichter machen. Der ideale Zeitraum für einen Rückschnitt ist der Spätsommer oder der frühe Herbst. Da der Trieb aus dem Holz, das zuletzt gewachsen ist und aus älterem Holz entspringt, sollte man abwechselnd dort schneiden. Den Schnitt kann man so anpassen, dass die Engelstrompete ausreichend Platz im vorgesehenen Winterquartier findet und selbstverständlich auch dorthin bewegt werden kann. Zum Schneiden wird eine spezielle Pflanzenschere verwendet. Die Schnittflächen sollten sauber und vertikal sein, um das Ansiedeln von Krankheitserregern zu vermeiden. Während des Schnitts sind Handschuhe zu tragen, da die Engelstrompete bekanntermaßen giftig ist.
Überwinterung von Engelstrompeten draußen im Beet
Engelstrompeten werden am besten im Kübel kultiviert und im Winter in ein geeignetes Quartier verlegt. Da sie niedrige Temperaturen und Frost nicht gut vertragen, ist es möglich, dass sie den Winter draußen nicht überstehen. Dennoch gibt es auch Hobbygärtner, die keinen Platz für die Pflanzen finden und sie deswegen nicht aus dem Beet entnehmen. Auch auf diese Methode soll hier kurz eingegangen werden. Bleibt die Pflanze draußen, sollte man sie noch einmal zurückschneiden, um sie vor den Wintermonaten besser mit Vlies umwickeln zu können. Am Boden sollte man Laub oder Mulch verteilen oder Reisigmatten auslegen. Alternativ eignet sich ein Überwinterungszelt. Dieses funktioniert so ähnlich wie ein Gewächshaus und ist in Baumärkten oder im Gartenfachhandel erhältlich.
Der richtige Zeitpunkt für die Verlegung nach drinnen

Die Überwinterung muss auf jeden Fall vor Einbruch des ersten Frosts stattfinden. Wann mit Frost zu rechnen ist, unterscheidet sich von Region zu Region. Grundsätzlich sollte man den Umzug im September, spätestens im Oktober durchführen. Auch während des Transports ist das Tragen von Handschuhen zwingend erforderlich.
Die letzten Maßnahmen vor dem Umzug
Zuvor empfiehlt es sich, die Pflanze an einen überdachten Standort zu stellen. Dort erreicht sie kein Regen mehr und ihre Erde kann antrocknen. Der Wurzelballen muss jedoch weiterhin mit Wasser versorgt werden. Ins Beet eingepflanzte Engelstrompeten müssen in einen Kübel umgetopft werden.
Winterquartier: Helle Standorte
Die Engelstrompete bevorzugt ja bekanntermaßen helle Standorte. So eignen sich als Quartier unbeheizte Wintergärten oder andere lichtdurchflutete und unbeheizte Räume. Unter diesen Bedingungen erstrahlen ihre Blütenkelche bis in den Winter hinein. Sie bevorzugt dabei eine Temperatur von 10 bis 15°C. Allerdings bringt ein heller Standort auch einige Nachteile mit sich. Lässt man die Engelstrompete in einem Wohnraum überwintern, so kann der intensive Duft schnell zu viel und unangenehm werden. Bei manchen Menschen führt das sogar zu Kopfschmerzen oder Übelkeit. Außerdem kann die Engelstrompete direkt am Fenster bei direkter Sonneneinstrahlung starker Wärme ausgesetzt sein. Das führt dazu, dass sie zu schnell austreibt. Dann wächst die Engelstrompete weiter, bildet aber vergeilte Triebe. Grund dafür ist, dass die Helligkeit im Winter für ein gesundes Wachstum nicht ausreicht. Die Triebe können jedoch im Frühjahr wieder zurückgeschnitten werden. Um die Temperatur bei Sonneneinstrahlung zu regulieren, kann regelmäßiges Lüften hilfreich sein. Außerdem ist die Engelstrompete in helleren Räumen stets zu gießen und immer wieder auf einen Schädlingsbefall zu kontrollieren.
Winterquartier: Dunkle Standorte
Eine andere Variante ist die Überwinterung an einem trockenen, dunklen Ort bei 5°C. Diese Temperatur sollte im besten Fall konstant bleiben. An einem solchen Standort wirft die Engelstrompete ihr Laub ab. Doch das ist kein Grund zur Sorge. Sie wird im Frühjahr neu austreiben. Es darf während der Überwinterungszeit nur soviel gegossen werden, dass die Wurzeln mit Wasser versorgt sind. Ob es Zeit zum Gießen ist, lässt sich herausfinden, in den man mit dem Finger in die Erde fühlt. Ist das obere Drittel trocken, sollte ein bisschen nachgegossen werden. Auch an einem dunklen Ort kann es Nachteile geben. So kann eine solche Umgebung für geschwächte oder junge Engelstrompeten eine zu große Herausforderung darstellen. Deswegen sollten nur gesunde Pflanzen in ein solches Winterquartier kommen. Außerdem dürfen die Wurzeln nicht auskühlen, weswegen eine Matte oder ein anderes isolierendes Material unter den Topf platziert werden sollte. Ist der Raum zu dunkel und fällt kein Licht ein, so dauert der Wiederaustrieb im Folgejahr sehr lange und kann sich bis in den Herbst ziehen.
Vorsicht ist geboten
Ganz gleich, an welchem Standort man die Engelstrompete überwintern lässt. Kinder und Haustiere dürfen aufgrund der giftigen Pflanzenteile auf keinen Fall Zugang dazu haben.
Pflege während der Wintermonate
Obgleich die Engelstrompete das Jahr über gerne Nährstoffe hat, sollte im Winter nicht gedüngt werden. Vertrocknetes Laub ist regelmäßig zu entfernen. An beiden Standorten sollte hin und wieder auf Schädlingsbefall kontrolliert werden.
Expertentipp: Die Umgewöhnung nach den Wintermonaten
Mit der Überwinterung allein ist es noch nicht getan. Wenn der Frühling kommt, geht es noch nicht direkt nach draußen. Die Pflanze muss vor ihrem Umzug in den Garten zunächst umgetopft werden. Der ideale Zeitpunkt dafür ist der März. Auch hier sind wieder Handschuhe zu tragen. Während die Engelstrompete dem alten Topf entnommen wird, ist darauf zu achten, dass eventuell vorhandene neue Triebe nicht beschädigt werden. Den Wurzelballen taucht man in Wasser. Bei noch wachsenden Pflanzen nimmt man einen neuen Kübel von mindestens 2 cm mehr Durchmesser. Noch darf die Engelstrompete nicht wieder in den Garten. Wenn sie in einem dunkeln Quartier überwintert hat, muss sie sich erst wieder an die neuen Gegebenheiten gewöhnen. Zunächst wird sie wieder regelmäßig gegossen. Dann kann sie draußen an einem halbschattigen, windgeschützten Ort aufgestellt werden. Bis zu den Eisheiligen muss man sie nachts jedoch reinholen. Bei den Engelstrompeten, die im Beet überwintert haben, kann tagsüber das Vlies entfernt werden.
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