Die Fetthenne ist auf den ersten Blick etwas unscheinbar, aber sie ziert viele Gärten und wurde 2011 zur Staude des Jahres gewählt. Außerdem sind diese Pflanzen ausgesprochen begehrt bei allen Insektenarten und besonders beliebt bei Honig- und Wildbienen. Wer die kleinen Honigproduzenten in seinen Garten locken möchte, der tut das am besten, in dem er Fetthennen pflanzt.
Allgemeines zur Fetthenne
Die Fetthenne (Sedum) gehört zur Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae) und ist auch unter dem Namen Fettblatt bekannt oder als Mauerpfeffer, wenn es sich um teppichbildende Exemplare handelt. Sie blüht den ganzen Sommer bis weit in den Oktober hinein und ist sehr genügsam sowie pflegeleicht.
Der Name ist auf ihre dickfleischigen Blätter zurückzuführen. Sie sind fest, haben eine rundliche bis spatelförmige Form und fungieren als Wasserspeicher. Daher eignen sich Fetthennen besonders gut für steinige sowie magere Böden und kommen sehr gut mit den immer trockener werdenden Sommern zurecht.
Es gibt etwa 500 Arten, die in kleinwüchsige und höher wüchsige Sorten unterteilt sind. Die teppichartigen Fetthennen blühen in der Regel von Juni bis August in Gelb oder Weiß. Die Staudenexemplare werden zwischen 30 bis 60 Zentimeter hoch und haben hohe knospige Blüten. Hier geht die Farbpalette von Silbrig-Weiß über Rosa bis hin zu Dunkelrot. Die hohen Fetthennen blühen von Juli bis Oktober und setzen im Garten selbst im Winter noch sehr dekorative Highlights.
Viele Verwendungsmöglichkeiten

Zur Dachbegrünung, für Trockenmauern oder in Steingärten sind teppichbildende Arten der Fetthenne die idealen Partner. Darüber hinaus eignen sich diese Arten auch für die Begrünung von breiten Pflasterfugen und zur Grabgestaltung. Als Klassiker gelten hier der Scharfe Mauerpfeffer (Sedum acre), der Gelb blüht, und der Milde Mauerpfeffer (Sedum sexangulare).
Als Beetstauden sorgen höherwüchsige Arten für Abwechslung in fast jedem Garten. Sie harmonieren in der Gruppenbepflanzung besonders gut mit Sonnenhut, Astern und Ziergräsern. Außerdem setzen die tellerförmigen Blüten der Fetthenne in Kombination mit Stauden, die längliche Blütenständen haben (wie beispielsweise der blauen Strauchveronika), einen schönen Kontrast.
Sowohl teppichbildende als auch höherwüchsige Fetthennen-Arten können gut Pflanzkübeln und -schalen leben und überwintern dort problemlos.
Der perfekte Standort

Fast alle Arten der Fetthenne lieben einen vollsonnigen Standort mit einem durchlässigen Boden. Halbschatten vertragen nur die wenigsten Arten. Wer im Garten einen schweren Boden hat, kann dessen Struktur mit Sand, Kies und Splitt verbessern. Es sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass Wasser ungehindert abfließen kann, denn Fetthennen vertragen keine Staunässe.
Wie bereits erwähnt, können Fetthennen problemlos in Kübeln auf Terrassen und Balkonen gepflanzt werden. Um hier die gefährliche Staunässe zu vermeiden, ist die Verwendung von drainage-fähigen Pflanzgefäßen sinnvoll.
So werden Fetthennen richtig gepflegt
Alle Arten der Fetthenne sind genügsame und sehr pflegeleichte Pflanzen. Sie sind winterhart und überstehen Temperaturen von bis zu 20° Grad minus. Wer sich an einige Grundlagen zur Pflege hält, wird lange Freude daran haben:
Gießen
Wie erwähnt ist der Name Fetthenne auf die dickfleischigen und wasserspeichernden Blätter der Pflanze zurückzuführen. Sie benötigt daher wenig Wasser und sollte nur während längerer Trockenperioden und an heißen Tagen gegossen werden.
Düngen
In der Regel kann auf das Düngen der Fetthenne verzichtet werden. Ein Volldünger sollte nur bei dringendem Bedarf verwendet werden. Im Herbst kann die Pflanze mit frischem Kompost versorgt werden.
Rückschnitt
Kurz bevor sich im Frühjahr die ersten Triebe bilden, sollte die Fetthenne zurückgeschnitten werden. Teppichbildende Fetthennen-Arten benötigen keinen Rückschnitt.
Vermehren
Fetthennen können ganz einfach vermehrt werden, in dem im Frühjahr ein Stück vom Horst oder vom Teppich abgestochen und am gewünschten Standort wieder eingesetzt wird. Außerdem gibt es einigen Arten, die sich im Garten von selbst aussäen.
Teilen
Da Fetthennen sehr langlebige Pflanzen sind, kann es sein, dass die Horste oder Teppiche im Laufe der Jahre zu groß werden. Sie können jedoch im Frühjahr problemlos geteilt werden.
Krankheiten
Bei teppichbildenden Fetthennen kann es passieren, dass sie hin und wieder unter Welkekrankheiten (Verticillium) leiden. Dann sollten die betroffenen Teile großzügig entfernt werden. Außerdem ist es sinnvoll, die Erde vor dem Nachpflanzen auszutauschen. Ist der Standort zu feucht, können höherwüchsige Arten von Grauschimmel (Botrytis) befallen werden. Darüber hinaus kann Echter Mehltau auftreten.
Schädlinge
Der Dickmaulrüssler ist bei Fetthennen einer der häufigsten Schädlinge. Dieser Käfer frisst sich in die fleischigen Blattränder hinein.
Heilpflanze Fetthenne
Insbesondere die höherwüchsige Rote Fetthenne ist seit Jahrhunderten auch als Heilpflanze bekannt. Sie wird ähnlich wie Hauswurz angewendet und hatte einst den Ruf eines Wundermittels. Die Rote Fetthenne wurde äußerlich angewendet und kam bei Knochenbrüchen, Hautentzündungen, Hautflechten oder Verbrennungen zum Einsatz. Außerdem wurde der Saft des Scharfen Mauerpfeffers zur Behandlung von Schwielen und Hühneraugen eingesetzt.
Verwendet werden die Blätter der Fetthenne – entweder frisch oder in Öl konserviert -, der frische Saft oder die ganze Pflanze, wenn sie getrocknet ist. Als Heilpflanze ist sie für ihre adstringierende, wundheilende und wundreinigende Wirkung bekannt.
Mythen rund um die Fetthenne
In der Vergangenheit war die Rote Fetthenne nicht nur als Heilpflanze bekannt, sondern hatte auch andere Bedeutungen: So wurde sie beispielsweise auf Dächer gepflanzt, um Blitze abzuwehren. Verwelkte die Pflanze im Garten zu schnell, dann war dies ein sicheres Anzeichen dafür, dass ein Mensch früh sterben würde.
Expertentipp
Hohe Fetthennen sind perfekte Schnittblumen und halten sich lange in der Vase. Außerdem eignen sie sich zum Einarbeiten in herbstliche Blütenkränze – zusammen mit Hortensien, Hagebutten oder Clematis sind sie getrocknet nicht nur sehr lange haltbar, sondern auch wunderschöner Blickfang.
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