Wolfsmilch oder Euphorbia ist eine Staude mit ca. 2160 Arten. Der Bund deutscher Staudengärtner (BdS) erklärte sie 2013 zur Staude des Jahres. Die Garten-Wolfsmilch oder Euphorbia peplus ist eine einjährige Art, deren Blütezeit von Juni bis September oder Juli bis Oktober andauert.
Herkunft
Ursprünglich war die Garten-Wolfsmilch vor allem in Europa und Nordafrika verbreitet. Inzwischen findet man sie jedoch auch als Neophyten weltweit. Das bedeutet, dass sie unter Einflussnahme des Menschen auf einem Territorium verbreitet wurde.
Namensherkunft
Der Name „Wolfsmilch“ bezieht sich auf den Pflanzensaft. Der Saft aller Wolfsmilch-Arten ist milchig und giftig. Bei Hautkontakt kann er ätzend wirken. Der lateinische Name Euphorbia soll sich auf Euphorbos beziehen. Euphorbos war der griechische Leibarzt des Königs Juba II. von Mauretanien. Laut Plinius dem Älteren soll der König selbst die Pflanze nach ihm benannt haben. Peplus stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Gewand oder Robe, was sich wahrscheinlich auf die Hülle des Blütenstands bezieht. Der Name Euphorbia peplus wurde im Jahr 1753 von Carl von Linné erstmalig verwendet. In seinem Werk Species Plantarum hatte er sämtliche Pflanzenarten beschrieben, die er kannte und diesen Namen gegeben.
Eigenschaften
Die Garten-Wolfsmilch ist eine krautige Pflanze mit grünen Blättern, die eine ovale Form wie ein Ei verkehrt herum aufweisen und ganzrandig sind. Der Stängel hat meistens eine rötliche Färbung. Die Blätter an den Stängeln verfärben sich im Spätsommer rot und werden abgeworfen. Die Pflanze hat einen aufrechten Wuchs und erreicht eine Höhe von 5 bis 20 cm, selten auch 30 cm. Der Blütenstand der Garten-Wolfsmilch ist ein Cyathium, also rückgebildet. Es befindet sich eine weibliche Blüte neben männlichen Blüten im Hüllkörper, der selbst mit langhörnigen Drüsen belegt ist, welche halbmondförmig aussehen. Die Kapseln der Garten-Wolfsmilch weisen geflügelte Kiele auf. Die grün-gelben Blüten enthalten Nektar, an dem sich vor allem kleine Insekten wie Schlupfwespen, kleine Käfer und Fliegen oder Ameisen ernähren. Die Frucht besteht aus einer runden, dreiteiligen Kapsel, aus denen nach der Reife helle Samen ausgestoßen werden.
Standort

Die Garten-Wolfsmilch bevorzugt frische, nährstoffreiche Lehmböden und einen Platz in der Sonne oder im Halbschatten. Der pH-Wert sollte mild oder wenig sauer sein. Häufig findet man die Garten-Wolfsmilch in Gärten, auf Äckern, an Weinbergen, in Parks oder auf Friedhöfen. Dort kann sie sich dicht ausbreiten. Je nach Standort bleibt die Garten-Wolfsmilch eintriebig oder verzweigt sich. Sie verträgt zwar etwas Frost, aber keinen Schneefall. Aufgrund des Pflanzensaftes, der bei Verletzungen austritt, sollte beim Pflanzen immer mit Gartenhandschuhen gearbeitet werden.
Unkraut oder Heilpflanze
Bei vielen Gärtnern hat die Euphorbia peplus den Ruf eines Unkrauts, da sie an vielen Stellen gut wachsen und sich entsprechend stark ausbreiten kann. Die Garten-Wolfsmilch ist wie alle Wolfsmilch-Arten giftig. Bei der Berührung des milchartigen Pflanzensafts mit der Haut kann es zu einem unangenehmen Brennen oder zu Blasenbildung kommen. Der Pflanzensaft sollte auf keinen Fall ins Auge oder auf Schleimhäute gelangen. Die Garten-Wolfsmilch ist aus Beeten zu jäten, damit sie nicht versehentlich im Salat verarbeitet wird. Sie wurde jedoch auch schon als Heilpflanze verwendet, etwa zur Behandlung von Warzen oder Hautläsionen. Bereits Hippokrates soll die Garten-Wolfsmilch zu medizinischen Zwecken genutzt haben. Auch zur Therapie von aktinischer Keratose (Frühform von Hautkrebs) gilt die Garten-Wolfsmilch bzw. der in ihr enthaltene Stoff Ingenolmebutat als effektiv.
Andere Wolfsmilch-Arten für den Garten
Neben der klassischen Garten-Wolfsmilch gibt es unterschiedliche Arten der Wolfsmilchgewächse, die sich gut für den Anbau im Garten eignen und dekorativ sind. Dazu gehören
- Sonnwend-Wolfsmilch (Euphorbia helioscopia)
- Vielfarbige Wolfsmilch (Euphorbia epithymoides)
- Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias)
- Myrtenblätterige Wolfsmilch (Euphorbia myrsinites)
- Mandelblättrige Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides)
- Sumpf-Wolfsmilch (Euphorbia palustris)
- Esels-Wolfsmilch (Euphorbia esula)
- Zottige Wolfsmilch (Euphorbia villosa)
- Kleine Wolfsmilch (Euphorbia exigua)
Expertentipp
Beim Pflanzensaft ist zwar Vorsicht geboten, man braucht aber auch keine Angst davor zu haben. Der beliebte Weihnachtsstern oder Euphorbia pulcherrima etwa stammt aus derselben Familie wie die Garten-Wolfsmilch, nämlich der der Wolfsmlichgewächse oder Euphorbiaceae. Genauso wie die Garten-Wolfsmilch und andere Arten der Familie hat auch er den typischen milchartigen und giftigen Pflanzensaft.
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