Das Gartenjahr neigt sich dem Ende zu. Die Blumen sind verblüht, die meisten Gemüsebeete abgeerntet und das kühlere Wetter lockt immer weniger dazu im Freien zu sitzen. Nun ist es an der Zeit den Garten auf die Winterruhe vorzubereiten. Dabei sollte man aber nicht nur an die Zierpflanzen und Gartenmöbel denken. Auch im Gemüsegarten kann man vieles tun, um ihn besser auf den Winter und auch schon auf die neue Aussaat im Frühjahr vorzubereiten.
Ist Umstechen sinnvoll?
Oft wird dazu geraten nun die abgeernteten Gemüsebeete spatenstichtief umzustechen. Das dient dazu, den Boden zu lockern und Unkrautwurzeln, Schnecken und andere in der Erde überwinternde Schädlinge auszugraben, was deren Anzahl im nächsten Jahr deutlich verringert. Allerdings hat das Umstechen auch auf viele im Boden befindliche Nützlinge einen störenden Effekt. Daher ist es ratsam dies nur bei sehr schweren Lehmböden, die stark zur Verdichtung neigen, jährlich durchzuführen. Ein zwei- oder dreijähriges Intervall ist schonender für das Ökosystem des Gemüsebeetes. Bei leichten, sandigen Böden kann es auch ganz unterbleiben. Prüfen Sie also den Zustand der Erde, bevor Sie sich für oder gegen diesen Arbeitsschritt entscheiden.
Die Erde auflockern

Auf jeden Fall ist es aber sinnvoll den Boden oberflächlich ein wenig zu lockern und verbliebenes Unkraut zu entfernen. Jetzt wo das Beet leer ist, erreichen Sie es am bequemsten und können so eine starke Vermehrung zu Saisonbeginn im Frühling verhindern. Wer Pferdemist als Dünger verwenden möchte, sollte ihn auch gleich jetzt in die Erde einarbeiten. Für eine Ausbringung nach der Aussaat ist er nämlich zu scharf.
Auch Kompost kann jetzt in den Boden gemischt werden. Allerdings sollte man sich die Düngung vor Winterbeginn genau überlegen. Sie bringt viel Stickstoff in den Boden zu einer Zeit, in der keine Pflanzen vorhanden sind, um diesen aufzunehmen. Daher besteht ein erhöhtes Risiko, dass er von Regen und Schmelzwasser ausgewaschen und ins Grundwasser oder in nahegelegene Gewässer getragen wird.
Gründüngung anpflanzen

Eine natürliche Möglichkeit dem Auswaschen der Nährstoffe aus abgeernteten Gemüsebeeten vorzubeugen, ist die Gründüngung. Dazu pflanzt man nun geeignete Pflanzen wie Klee, Winterroggen oder Waldstaudenroggen in das Beet. Diese widerstandskräftigen Pflanzen keimen sogar noch bei Temperaturen um 5°C und dienen als Speicher für die Nährstoffe. Gleichzeitig decken sie den Boden ab und wirken daher als Frostschutz. Im Frühjahr vor der Aussaat des neuen Gemüses werden sie dann gut zerkleinert und wie Kompost als Dünger in den Boden des Beetes eingearbeitet.
Die Beete abdecken
Zum Schutz vor Schäden durch die Kälte sollte man zudem den Boden abdecken. Bei leeren Beeten macht man das am natürlichsten mit einer Schicht Stroh oder Herbstlaub. Steht dieses nicht in ausreichender Menge zur Verfügung, ist Mulch-Vlies oder Mulch-Folie eine gute Alternative. Achten Sie aber nach Möglichkeit darauf ein biologisch abbaubares Produkt zu verwenden, um im Frühjahr keine unerwünschten Reste in den Beeten zu haben. In Beeten, in denen Sie Wintergemüse angebaut haben, empfiehlt es sich, rund um die Pflanzen ebenfalls eine Mulchschicht aus Stroh, Laub und eventuell etwas Kompost auszubringen. Sie schützt die Pflanzen und vor allem ihre Wurzeln vor Frostschäden. Achten Sie aber darauf die Blätter der Gemüsepflanzen nicht zu bedecken, damit sie noch ausreichend Sonnenlicht für die Photosynthese bekommen.
Expertentipp
In Töpfe gepflanztes Gemüse und Kräuter können Sie über den Winter natürlich einfach ins Haus holen. Sie fühlen sich in einem Wintergarten und in manchen Fällen auch auf einem Fensterbrett wohl. Prüfen Sie aber vor der Übersiedlung, welche Temperaturen welcher Pflanzenart in dieser Jahreszeit guttun. Ist drinnen nicht genügend Platz vorhanden oder soll ein Gemüsepflanztopf aus einem anderen Grund draußen überwintern, stellen Sie ihn an einen windgeschützten Ort und auf eine Holz- oder Styroporplatte. Umkleiden Sie auch die Seiten des Topfes mit Styropor und decken Sie die Erdoberfläche mit Stroh ab.
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