Zur Gattung der Königskerzen, aus der Familie der Braunwurzgewächse, gehören um die 300 Arten. Sie alle haben einen aufrechten Wuchs und einen trauben- oder rispenförmigen Blütenstand, unterscheiden sich jedoch in Wuchshöhe und Blütengröße. Viele Arten sind zweijährig.
Die Königskerze ist in Mitteleuropa heimisch und gehört daher in einen naturnahen Garten. Die prächtigen Blumen sind pflegeleicht, Blätter und Blüten einiger Arten können sogar gegessen werden. Schon seit der Antike als Heilpflanze bekannt, werden auch heute noch drei Arten als schleimlösende Mittel verwendet, darunter die Großblütige Königskerze.
Standort
Alle Königskerzen brauchen einen sonnigen Standort. Bereits Halbschatten verringert die Blütenpracht. Wegen ihrer hohen Blütenstände kann die Königskerze im Sturm abknicken. Daher ist ein windgeschützter Standort zu wählen. Die Pflanze bevorzugt nährstoffarme, sandige und durchlässige Böden ohne Staunässe. Sie ist daher z.B. für Heidegärten geeignet. Bei zu nährstoffreichen und zu feuchten Böden können die Wurzelballen Wurzelfäule erleiden. Humosen, lehmigen oder tonigen Boden vermischt man am besten mit Sand. Bei schweren Böden empfiehlt es sich, eine Drainage aus kleinen Steinen anzulegen. Dies gilt auch für die Anpflanzung in Pflanzkübeln.
Aussäen und Anpflanzen

Einheimische Arten der Königskerze gehören zu den Kaltkeimern, d.h. die Samen sollten einen Winter im Freien verbringen. Zum Keimen braucht die Pflanze viel Licht und eine Temperatur von 18 bis 22°C. Von allein verbreitet die Blume ihre Samen im Herbst. Soll der Standort aber nicht zufällig sein, können die Samen gesammelt werden und im Herbst, aber auch im April, in kleinen Anzuchttöpfen vorgezogen werden. Zur Anzucht eignet sich Kräutererde. Die Töpfe können an geschützten Standorten ins Freiland gestellt werden. Ab Mai sollte man die jungen Pflanzen ins Beet setzen. Dazu werden große Pflanzlöcher gegraben.
Manche Arten, etwa die Hohe Königskerze, dürfen schon Anfang April direkt ins Beet gesät werden. Je größer die Art wird, umso größer sollte der Abstand zwischen den einzelnen Exemplaren sein. Großblütige Königskerzen mit einer Wuchshöhe von bis zu zwei Metern müssen einen Meter voneinander entfernt sein.
Im ersten Jahr bildet sich nur die winterharte Blattrosette der zweijährigen Pflanze. Wer also schnell in den Genuss der farbenfrohen Blüten kommen will, kann sich in der Gärtnerei eine vollentwickelte Staude zum Einpflanzen kaufen. Am besten hält man nur eine Art im Garten, da sich verschiedene Arten untereinander kreuzen. Die Nachfahren können dann eine minderwertige Qualität haben.
Pflege im Frühjahr

Für eine ausreichende Nährstoffzufuhr der Königskerze kann im Frühjahr Kompost in den Boden eingearbeitet werden. Im zweiten Lebensjahr erhöht eine Gabe mit stickstoffbetontem Flüssigdünger vor der Blühphase die Blütenpracht und unterstützt die Blume während der Blütenöffnung.
Grundsätzlich ist eine Düngung der anspruchslosen Pflanze nicht notwendig. Die Staude braucht auch nicht viel Wasser. Nur nach der Anpflanzung im Frühling und während längerer Trockenphasen muss gegossen werden, damit die Wurzeln nicht austrocknen. Das sparsame Gießen regt das Wachstum der Pfahlwurzeln an, mit denen die Königskerze in tiefe Erdschichten vordringt. Es wird empfohlen, die Beete im Frühjahr und im Herbst zu mulchen. Dies beschleunigt den Wasserdurchfluss und beugt Staunässe vor.
Expertentipp
Hat die Königskerze bisher in Ihrem Garten nur wenige Blüten gezeigt, kann der neuen Generation eine kleine Kalkbeigabe in der Erde zu mehr Pracht verhelfen. Königskerzen gehören zu den Zeigerpflanzen für den Kalkgehalt im Boden.
Häufig gestellte Fragen
Was ist bei Wurzelfäule zu tun?
Bleibt die Königskerze klein und hat kümmerliche Blätter, besteht der Verdacht auf Wurzelfäule. Graben Sie den Wurzelballen aus und entfernen Sie die befallenen Wurzelteile. Pflanzen Sie die Staude an einem trockeneren Standort wieder ein.
Was ist bei Rostbefall zu tun?
Zeigen die Blätter der Königskerze braune Flecken, deutet das auf Rostbefall hin. Entfernen Sie die betroffenen Pflanzen schnell aus dem Beet, damit sich der Pilz nicht verbreiten kann.
Lassen Sie uns wissen, wenn Ihnen der Beitrag gefällt. Das ist für uns der einzige Weg herauszufinden, ob wir etwas besser machen können.
Die neusten Kommentare