Es gibt über einhundertfünfundzwanzig unterschiedliche Lilienarten, welche sich wiederum in viele verschiedene Züchtungen unterteilen. Sie können sowohl im Staudenbeet als auch im Kübel kultiviert werden. Die Lilie gilt allgemein als ausdauerndes und krautiges Gewächs, welches aus einer Zwiebel heranwächst. Die sich bildenden Zugwurzeln sorgen dafür, dass die Zwiebel noch tiefer in die Erde gezogen wird.
Vermehrung durch Aussaat
Sämtliche Arten der Lilie lassen sich über Samen vermehren. Dazu können entweder die reifen Samen bereits vorhandener Pflanzen gesammelt werden oder man kauft das Saatgut im Gartencenter. Man sollte jedoch darauf achten, dass einige Lilien über dem Boden ausgesät werden, während bei anderen Lilien die Samen in die Erde gegeben werden müssen. Zu den Lilien, welche über dem Boden ausgesät werden, zählen zum Beispiel die Lilium candidum oder die Lilium davidii. Ihre Keimzeit beträgt acht bis zehn Wochen, danach ist das erste Keimblatt erkennbar. Der optimale Zeitpunkt für die Aussaat liegt im Frühjahr bei einer Umgebungstemperatur von fünfzehn bis zwanzig Grad Celsius.
Es ist wichtig, dass die Samen vor der Aussaat zunächst eine Nacht vorquellen können. Zu den Sorten, deren Samen im Boden ausgesät werden, gehören beispielsweise Lilium auratum sowie Lilium bulbiferum. Aus diesem Saatgut entsteht zunächst eine Keimzwiebel, deren Ausbildung drei bis vier Monate dauert. Der Pflanztopf sollte nach der Aussaat einen Platz bei einer Umgebungstemperatur von fünfzehn Grad Celsius bekommen. Nach Ausbildung der Keimzwiebel wird der Topf für circa zwei Monate in den Kühlschrank verlagert. Danach sollte der Standort warm sein und über ausreichend Licht verfügen. Grundsätzlich ist vorher nicht klar, welche Blütenfarbe und -musterung zu erwarten ist.
Vermehrung durch Bulben

Eine unkomplizierte Art, Lilien zu vermehren, erfolgt über ihre Bulben. Damit sind verdickte, knubbelige Pflanzenteile gemeint, aus welchen die neuen Lilien sprießen können. Bei den meisten Arten lassen sich die Bulben an den Stängeln knapp unter der Erdoberfläche oder auch an den Blattachseln finden. Die Bulben werden im Herbst zunächst entfernt und anschließend in mit Erde ausgestattete Anzuchtschalen gegeben. Bis zum Frühling sollten sie einen kühlen Platz finden. Sobald die Temperaturen steigen, treiben die ersten Blätter aus.
Vermehrung über Zwiebelschuppen

Sind die Blüten der Lilien vertrocknet und die Zwiebeln ausgereift, so kann man diese ausgraben und reinigen. Dabei werden die leicht abzutrennenden Zwiebelschuppen abgenommen, während die Mutterzwiebel sofort wieder eingepflanzt wird. Die Zwiebelschuppen gibt man in eine mit Mineralboden ausgestattete Kiste und deckt diese leicht ab. Grundsätzlich sollte man für eine gute Feuchtigkeit sorgen. Die Kiste wird mit Folie abgedeckt und für zwei Monate bei Zimmertemperatur verwahrt. Im Anschluss daran werden die Zwiebelschuppen an niedrige Temperaturen von fünf Grad Celsius gewöhnt. Nach einigen Tagen können diese in einen humusreichen Boden gesetzt, mit Erde bedeckt und gegossen werden. Anschließend kann die Ausbildung von Brutzwiebeln beobachtet werden. Diese lassen sich im letzten Schritt auspflanzen.
Vermehrung über Teilung
Lilien bilden im Jahresverlauf zahlreiche neue Zwiebeln aus. Diese können in den Herbstmonaten September und Oktober ausgegraben und anschließend direkt wieder eingepflanzt werden.
Expertentipp
Möchte man die Blütezeit der Lilien verschieben, so sollte man diese im Spätsommer ausgraben und die Zwiebeln bei einer Temperatur von minus fünf bis zehn Grad Celsius in die Gefriertruhe legen. Im April werden sie dann entweder ins Freiland oder in entsprechende Töpfe ausgepflanzt. Durch diese Vorgehensweise blühen die Lilien erst im August.
Lassen Sie uns wissen, wenn Ihnen der Beitrag gefällt. Das ist für uns der einzige Weg herauszufinden, ob wir etwas besser machen können.
Die neusten Kommentare