Nistkästen sind eine wunderbare Möglichkeit, vielen heimischen Vogelarten im eigenen Garten eine attraktive und sichere Brutmöglichkeit anzubieten und sich die Natur ein Stück näher ans eigene Fenster zu holen. Gute Nistkästen können relativ einfach und günstig gekauft oder selbst gebaut werden. Damit es mit dem Vogelnachwuchs im Garten regelmäßig klappt, sind im Hinblick auf den Standort und den Abstand zu Fenstern, Türen und anderen Nistkästen ein paar einfache Grundsätze einzuhalten.
Der passende Abstand zu Fenstern und Türen
Die populärsten Nistkästen für den eigenen Garten sind hierzulande Höhlen- und Halbhöhlennistkästen. Diese bieten vielen heimischen Vogelarten ideale Bedingungen, den Nachwuchs groß zu ziehen. Höhlennistkästen werden gerne von Blau- und Kohlmeisen sowie Staren und Spatzen aufgesucht, Halbhöhlennistkästen von Rotkehlchen, Zaunkönig, Gartenrotschwanz und Bachstelze angenommen. Hinsichtlich des Abstands zu Fenstern und Türen gilt für beide Nistkastenarten, dass der ideale Standort etwa drei bis fünf Meter von diesen entfernt gewählt werden sollte. Die Glasflächen können für emsig nach Futter suchende Altvögel ebenso wie für flugunerfahrene Jungvögel zu einer leicht zu übersehenen Gefahrenquelle werden. Zudem kann das häufige Öffnen und Schließen ein oft unterschätzter Störfaktor bei der Brut und Aufzucht sein. Größere Glasflächen sollten zusätzlich auch bei der Einhaltung des empfohlenen Abstands mit Vogelschutzaufklebern versehen werden.
Der richtige Abstand zu anderen Nistkästen

Unterschiedliche Vogelarten haben unterschiedliche Brutgewohnheiten und -bedürfnisse in Bezug auf Artgenossen und andere brütende Vögel, die bei der Standortwahl idealerweise berücksichtigt werden sollten. Während Spatzen sogenannte Koloniebrüter sind und sich auch durch zahlreiche in der unmittelbaren Umgebung brütende Artgenossen nicht gestört fühlen, bevorzugen Blau- und Kohlmeisen eine eher ruhigere Nachbarschaft. Sie nehmen in der Umgebung brütende Artgenossen als Futterkonkurrenten wahr und verhalten sich anderen Brutpaaren gegenüber rasch aggressiv. Um Futterstreit und Stress zu vermeiden, ist es daher empfohlen, zwischen gleichen Nistkästen etwa zehn Meter Abstand einzuplanen. So haben die Brutpaare ein Revier zur Verfügung, das groß genug ist, ihren Futter- und Sicherheitsbedürfnissen gerecht zu werden.
Für Spatzen gibt es hingegen eigene Spatzennistkästen, sogenannte Spatzenhäuser, in denen bis zu sechs Brutpaare gleichzeitig brüten und ihren Nachwuchs groß ziehen können. Diese nehmen einander gegenseitig nicht als Konkurrenz wahr, sorgen jedoch sowohl mit ihrem Nahrungsbedarf als auch mit ihrem Gezwitscher und Geschnatter dafür, dass Brutpaare anderer Vogelarten einen gewissen Abstand zum Spatzenhaus halten werden.
Expertentipp
Auch in kleineren Gärten können bei geschickter Planung mehrere Nistkästen angebracht werden. Wenn Sie Ihren gefiederten Freunden zudem mehrere Futterplätze anbieten, die Sie ganzjährig regelmäßig mit frischem Vogelfutter versorgen, erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass sich mehrere Brutpaare in Ihrem Garten einfinden werden.
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