Oleander ist eine beliebte Kübelpflanze, die jeder Terrasse oder Garten einen Hauch von mediterranem Flair verleiht. Wer einen solchen Busch sein Eigen nennen möchte, der kann die Pflanzen nicht nur im Gartencenter kaufen, sondern auch per Samen selbst heranziehen. In diesem Beitrag wird erklärt, wie die Anzucht funktioniert und wie man Samen aus einer bestehenden Pflanze gewinnen kann.
Wissenswertes
Wild kommt Oleander in vielen Teilen der Welt vor. Er wächst im gesamten Mittelmeerraum, genauso wie in Marokko, dem Nahen Osten, Indien, China und Myanmar. Er gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse und es gibt mehr als 200 verschiedene Arten. Alle Pflanzenteile des Oleanders sind giftig. Beim Schneiden und Umtopfen sollten immer Handschuhe getragen werden und abgeschnittene Pflanzenteile dürfen nicht verbrannt werden, da selbst der entstehende Rauch giftig ist.
Gewinnung von Oleandersamen
Normalerweise werden die verblühten Blüten beim Oleander direkt abgeschnitten, damit die Pflanze ihre Kraft in die Bildung von neuen Blüten investiert. Wer jedoch Samen gewinnen möchte, muss auf diesen Schritt unbedingt verzichten, denn aus den Blüten entwickeln sich später die Früchte, aus denen wiederum die Samen gewonnen werden.
Für eine erfolgreiche Befruchtung der Blüten bietet es sich an zwei Oleanderpflanzen zu kultivieren. Die Befruchtung ist auch mit nur einer Pflanze möglich, aber mit zwei Pflanzen können ganz neue Sorten entstehen. Damit die Samen die richtige Reife erreichen, ist es wichtig, dass es sehr sonnig und warm ist. Reif sind die Schoten im Herbst, manchmal auch erst im Winter. Die Samenkapseln sind dann braun verfärbt und beginnen aufzuplatzen, sodass die eigentlichen Samen zum Vorschein kommen. Diese müssen schnell eingesammelt werden, da sie, ähnlich wie Löwenzahnsamen, leicht vom Wind davongetragen werden.
Aussaat von Oleandersamen

Oleandersaat keimt nur dann gut, wenn sie besonders frisch ist. Die Aussaat kann das ganze Jahr über erfolgen. Als erstes wird das Saatgut über Nacht in lauwarmem Wasser eingeweicht. Anschließend wird ein Topf mit Anzuchterde gefüllt, die Samen darauf gegeben und mit einer dünnen Schicht Erde bedeckt. Nun wird das Substrat noch gut angefeuchtet und mit einer durchsichtigen Folie abgedeckt.
Die Samen müssen an einem warmen und hellen Standort stehen, damit sie anfangen zu keimen. Die Keimdauer reicht von sieben Tagen bis hin zu vielen Wochen. Wichtig ist, dass die Erde in dieser Zeit nie austrocknet und dass man die Geduld nicht verliert.
Oleandersämlinge pflegen

Sobald sich die ersten Keimlinge zeigen, wird die Folie von den Töpfen entfernt. Die Erde wird weiterhin gleichmäßig feucht gehalten. Haben die Sämlinge zwei Blattpaare gebildet, müssen die Pflanzen in Einzeltöpfe pikiert werden. Die neuen Pflanzgefäße sollten ebenfalls mit nährstoffarmer Erde gefüllt sein. Die jungen Oleanderpflanzen sind zunächst noch lichtempfindlich und werden im Halbschatten gehalten. Erst wenn sie etwas größer sind, müssen sie an einen warmen und sonnigen Standort umziehen.
Solange die Sämlinge noch klein sind, sollte sehr vorsichtig gegossen werden. Denn Staunässe vertragen die Pflänzchen nicht. Erst wenn sie größer und widerstandsfähiger sind, muss wie beim Oleander üblich, reichlich gegossen werden. Ab einer Höhe von 20 bis 30 Zentimetern können die Büsche erneut in ein größeres Gefäß umziehen. Als Substrat verwendet man ein Gemisch aus normaler Blumenerde, versetzt mit Gartenkalk und Lehm.
Expertentipp
Wer Samen aus einem bestehenden Oleanderbusch gewinnen möchte, muss die Pflanze unbedingt an die frische Luft stellen. Die Blüten sind sehr kompliziert aufgebaut und nur Schmetterlinge und Nachtfalter sind in der Lage diese zu befruchten. Eine Befruchtung mit einem Pinsel ist nicht möglich.
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