Das Pfaffenhütchen, das auch als Spindelstrauch bekannt ist, gehört zur Familie der Spindelbaumgewächse. Insgesamt werden weltweit etwa 175 unterschiedliche Pfaffenhütchen-Arten gezählt. Die meisten Arten des Pfaffenhütchens finden sich in Ostasien, im Himalaya und in Nord- und Mittelamerika. Bei der einzigen hierzulande heimischen Art handelt es sich um das Europäische Pfaffenhütchen.
Wissenswertes über das Pfaffenhütchen
Obgleich es sich bei den meisten Pfaffenhütchen um sommergrüne Sträucher oder Bäumchen handelt, gibt es auch immergrüne Arten. Pfaffenhütchen verfügen über Haftwurzeln, die es der Pflanze ermöglichen an Mauern, Baumstämmen oder auch an Felswänden hochzuklettern. Findet das Gewächs keine Kletterhilfe, breitet es sich über kriechende Bodenzweige aus und wird so zum dekorativen Bodendecker.
Das Europäische Pfaffenhütchen (Euonymus europaea) bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und ist sowohl im Tiefland als auch in den Alpen weit verbreitet. Es findet sich oft in Auenwäldern, gedeiht aber auch an trockeneren Waldrändern. Das Pfaffenhütchen fühlt sich in schweren, humus- und nährstoffreichen Böden ganz besonders wohl. Je nach Art erreicht das Gewächs eine Wuchshöhe von zwei bis fünf Metern. Mit zunehmendem Alter bildet die Pflanze eine mehr oder weniger ausladende Krone, die sich oft dicht verzweigt präsentiert.
Die Pflanze wird Spindelstrauch genannt, da aus dem Holz des Gewächses in der Vergangenheit Webspindeln angefertigt wurden. Sämtliche Spindelsträucher lassen sich gut an ihren vierkantigen Zweigen erkennen. Die Rinde der meisten Pfaffenhütchen ist mit Korkleisten besetzt. Die Blätter der Pflanze sind meist klein, rundlich bis oval und gegenständig.
Das Pfaffenhütchen im heimischen Garten

Die Gartenformen des Spindelstrauches lassen sich hervorragend als Bodendecker nutzen oder mit einer geeigneten Kletterhilfe in die Höhe ziehen. Im Garten bleiben die Pfaffenhütchen meist kleiner als in der freien Natur. Grundsätzlich kann der Spindelstrauch das ganze Jahr über gepflanzt werden, vorausgesetzt der Boden ist nicht gerade gefroren. Idealerweise sollte das Pfaffenhütchen jedoch im Frühjahr oder im Herbst ausgepflanzt werden.
Der Spindelstrauch zählt zu den pflegeleichten und genügsamen Pflanzen und kommt mit jedem Gartenboden bestens zurecht. Bei der Auswahl der Sorte sollten Sie bedenken, dass die sommergrünen Arten des Pfaffenhütchens im Herbst eine leuchtende, orange bis rote Laubfärbung zeigen. Der immergrüne Spindelstrauch zeigt sich in den Herbst- und Wintermonaten dagegen mit zart rosafarbenen bis rötlichen Blättern.
Schnitt und Schädlingsbefall
Muss man ein Pfaffenhütchen schneiden? Nein, nicht unbedingt. Wer möchte, kann seinen immergrünen Spindelstrauch jedoch bei Bedarf mit einer Heckenschere in Form halten. Immergrüne Pfaffenhütchen vertragen auch starke Verjüngungsschnitte, die bis in das alte Holz reichen. Auch die sommergrünen Arten des Spindelstrauches zeigen sich gut schnittverträglich. Sie sollten jedoch bedenken, dass sommergrüne Pfaffenhütchen, die ohne Schnitt wachsen, im kommenden Sommer deutlich besser aussehen als zurückgeschnittene Exemplare.
Beachten Sie, dass das Europäische Pfaffenhütchen anfällig für den Echten Mehltau ist. Die Pflanze kann zudem von Schädlingen, wie Filzgallmilben, Fliedermotten, Maulbeerschildläusen oder Spindelbaum-Blattrandmilben, befallen werden. Immergrüne Arten zeigen sich besonders anfällig für die Spindelstrauch-Deckelschildlaus und den Gefurchten Dickmaulrüssler. Die Schädlinge verursachen zwar keine bedrohlichen Schäden, sollten aber dennoch bekämpft werden.
Expertentipp
Möchten Sie das Pfaffenhütchen in Ihrem Garten anpflanzen, suchen Sie zunächst nach einem sonnigen bis halbschattigen Standort für die Pflanze. Legen Sie Wert auf eine intensive und prachtvolle Herbstfärbung der Blätter, sollten Sie dem Gewächs einen Platz in der Sonne gönnen. Haben Sie den optimalen Standort gefunden, sollten Sie den Boden an der Pflanzstelle zunächst tiefgründig auflockern. Heben Sie ein großes Loch aus, setzen Sie die Pflanze hinein und drücken Sie die Erde danach gut fest. Wässern Sie das Pfaffenhütchen großzügig.
Beachten Sie, dass alle Sorten des Pfaffenhütchens dichte Feinwurzeln bilden, die sich hauptsächlich im Oberboden befinden. Unterpflanzen Sie den Spindelstrauch daher nicht mit Stauden oder Zwiebelblumen.
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