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Kräuterpflanzen

Pilzkraut pflanzen

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Das Pilzkraut, Rungia klossii, zeichnet sich durch seinen besonderen Geschmack nach Champignons aus. Ursprünglich ist es in Papua-Neuguinea beheimatet. Hier wächst es in hohen Bergregionen. Es wird dort als Blattgemüse verwendet. Mit seinen glänzenden, dunkelgrünen Blättern und den violett-blauen Blüten sieht das Akanthusgewächs aus wie eine Zierpflanze. Das Kraut lässt sich gut im Topf kultivieren. Es wird zum Würzen verschiedener Speisen genutzt werden, die von einem Pilzaroma profitieren.

Standort und Boden

Standort und Boden


Das Pilzkraut benötigt einen warmen und geschützten Platz in der Sonne. Auch im Halbschatten wächst es, solange es dort warm genug ist. Der Pflanzabstand muss im Beet mindestens 30 Zentimeter betragen. Die Pflanze lässt sich gut in Töpfen auf dem Fensterbrett kultivieren, die dann im Sommer nach draußen kommen.

Der Boden muss humusreich und kalkarm sein. Für Topfpflanzen ist ebenfalls ein nährstoffreiches Substrat zu verwenden. Im Topf müssen Abzugslöcher sein und eine Drainageschicht, um Staunässe zu vermeiden. Blähton, Kies oder Tonscherben eignen sich gut. Insgesamt ist das Pilzkraut sehr genügsam, was die Bodenbeschaffenheit betrifft, solange der pH-Wert nicht über 6,7 liegt. Beim Überschreiten des Wertes wird das Wachstum gehemmt und die Pflanze ist nicht mehr in der Lage, ausreichend Wasser aufzunehmen.

Gießen und Düngen

Gießen und Düngen
Das Pilzkraut reagiert sehr empfindlich auf Trockenheit und eine niedrige Luftfeuchte. Trocknet der Wurzelballen der tropischen Pflanze aus, wird sie schnell absterben. Es ist deshalb sehr wichtig, dass nach Bedarf gegossen wird. Sobald die oberste Erdschicht trocken erscheint, benötigt die Pflanze eine Wassergabe. Am besten ist Regenwasser, da Leitungswasser oftmals zu kalkhaltig ist. Stehende Nässe ist zu vermeiden, denn es begünstigt Wurzelfäule. Überschüssiges Gießwasser im Untersetzer muss deshalb sofort entfernt werden.

Das 50 bis 80 Zentimeter hoch wachsende Pilzkraut blüht von Oktober bis Januar, deshalb ist das Gießen auch im Winter nötig. Da Nährstoffe im Topf nur begrenzt zur Verfügung stehen, muss Flüssigdünger verabreicht werden. Praktischerweise geschieht das alle sechs bis acht Wochen mit dem Gießwasser. Die Verwendung eines Langzeitdüngers, der nach und nach Nährstoffe an die Pflanze abgibt, ist ebenfalls möglich. Im Winter sind ebenfalls Düngergaben nötig. Verfärben sich die Blätter jedoch oder fallen sogar ab, ist mit dem Düngen auszusetzen.

Pilzkraut überwintern

Das mehrjährige Küchenkraut verträgt keinen Frost. Schon bei Temperaturen unter 10 Grad wirft es seine Blätter ab und blüht nicht. Ins Freie ausgepflanztes Pilzkraut muss deshalb in der kalten Jahreszeit nach drinnen geholt werden. Ein heller Raum mit einer Temperatur von 12 bis 17 Grad eignet sich gut als Winterquartier. Sobald die Temperaturen wieder höher sind, kann es wieder nach draußen in den Garten.

Schädlinge und Krankheiten können der Pflanze scheinbar nichts anhaben. Zumindest ist darüber nichts bekannt.

Vorteile Topfanbau

Am besten ist es, die Pflanze grundsätzlich ganzjährig in Töpfen anzubauen, auch wenn ein Freilandanbau den Sommer über möglich ist. Es sichert die Überwinterung, ohne großen Aufwand betreiben zu müssen, denn in den kalten Monaten kann das Pilzkraut keinesfalls im Garten bleiben. Auf das alljährliche Auspflanzen im Frühjahr reagiert es empfindlich und muss langsam wieder an die Sonne gewöhnt werden, was kaum möglich ist. Bei Topfkultur lässt sich das einfach bewerkstelligen, denn es ist einfach, die Pflanzen auf dem Balkon oder der Terrasse etwas aus der Sonne zu rücken oder mit dem Sonnenschirm oder der Markise zu beschatten.

Pilzkraut vermehren

Die Pflanze ist relativ selten im Gartenfachhandel zu finden, lässt sich aber auch aus Samen ziehen. Das Anzuchtgefäß sollte flach und das Substrat kalkarm sein. Die Samen müssen etwas mit Erde bedeckt und feucht gehalten werden. Für die Keimung sind Wärme und eine hohe Luftfeuchtigkeit nötig. Das lässt sich mit einer perforierten Folie erreichen, mit der das Pflanzgefäß abgedeckt wird. Ein gelegentliches Aufdecken ermöglicht eine gute Luftzirkulation und verhindert Schimmel auf dem Substrat.

Über Wurzelteilung lässt sich das Pilzkraut ebenfalls vermehren. Dafür ist eine möglichst kräftige Pflanze auszuwählen.

Am einfachsten gelingt die Vermehrung über Stecklinge. Benötigt wird ein 20 bis 25 Zentimeter langer Trieb, der tief in Aussaaterde gesteckt wird. Vorsichtshalber sollten die unteren Blätter des Stecklings entfernt werden. Das verhindert Fäulnis. An den Blattknoten bilden sich in der Erde nach einiger Zeit neue Wurzeln.

Lagerung und Verwendung

Das Pilzkraut ist nicht lagerfähig. Es verliert schon nach kurzer Zeit sein Aroma. Eine Lagerung ist ohnehin nicht nötig, wenn auf der Fensterbank ein Kräutertopf steht. Die Ernte ist das ganze Jahr über möglich.

Das frische Pilzkraut kann Beilage zu Salaten oder Dekoration auf dem Sandwich sein. Auch im Kräuterquark schmeckt es ausgezeichnet. Die Blätter können, wie Spinat zubereitet werden oder Suppen würzen. Ein zu langes Kochen ist zu vermeiden, denn dann lässt der Geschmack nach.

Expertentipp

Hin und wieder benötigt das Pilzkraut einen kräftigen Rückschnitt. Das fördert ein schönes buschiges Wachstum und verhindert ein zu starkes Verholzen der Pflanze. Auch bilden Pflanzen, die nicht zurückgeschnitten werden, weniger Blätter aus. Beim Ernten der Triebspitzen ist also keine Zurückhaltung nötig. Selbst einen gelegentlichen Radikalschnitt verkraftet die Pflanze.

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© www.istockphoto.com/Martina Unbehauen
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Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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