Das Portulakröschen (bot. Portulaca grandiflora) ist eine beliebte kleine Pflanze für Beete, Steingärten oder Balkonkästen. Die ursprüngliche Heimat der einjährigen Sukkulente findet sich in Uruguay, Brasilien oder Argentinien. Aber auch in Europa hat sich der robuste Dauerblüher durchgesetzt und gedeiht auf sonnigen und steinigen Hängen besonders gut.
Portulaca grandiflora wird nur fünfzehn bis zwanzig Zentimeter groß, hat aber sehr schöne Blüten, die im Durchmesser bis zu vier Zentimeter groß werden. Die Blüten des Portulakröschens variieren in Form und Farbe: sie können einfach, halbgefüllt oder dicht gefüllt sein. Sie blühen in reinem Weiß, knalligem Gelb und Orange oder in kräftigem Pink und Karminrot. Die Blütenblätter des Portulakröschens sind schalenförmig ausgebreitet. Sie schimmern seidig und haben in der Mitte dichte, goldene Staubgefäße. Die Blütezeit ist von Juni bis August.
Manche Sorten des Portulakröschens entwickeln einen angenehmen Abendduft. Sie eignen sich besonders gut für einen naturnahen Garten, der Bienen und viele andere Insekten anlockt.
Das Laub des Portulakröschens ist dunkelgrün und fleischig wie bei Sukkulenten üblich. Es harmoniert sehr schön mit den auffälligen Blüten. Die Pflanze entwickelt schnell hängende und liegende Triebe, die sie auch für die Haltung in Hängekörben oder Blumenampeln empfehlen.
Welcher Standort ist geeignet?
Portulaca grandiflora mag es besonders gerne sonnig und trocken. Sie ist sehr hitzeverträglich. Die Blüten öffnen sich jedoch nur bei Sonnenschein. Bei trübem und nassem Wetter bleiben ihre Blüten geschlossen. Ein vollsonniger Standort sollte nicht nur bei Gartenhaltung, sondern auch bei Balkonkastenbepflanzung beachtet werden und dem Portulakröschen passende sonnenhungrige Begleiter zur Seite gestellt werden.
Des Weiteren benötigt das Portulakröschen einen regen geschützten Standort. Die Pflanze reagiert empfindlich auf Staunässe, kommt dafür mit intensiver Hitze und Trockenheit sehr gut zurecht.
Welchen Boden mag das Portulakröschen?

Auf mageren Boden gedeiht der kleine Dauerblüher am besten. Der Boden sollte daher durchlässig und sandig sein. Es empfiehlt sich, bei Pflanzung eine Handvoll Sand unter den Boden zu mischen.
Wie wird das Portulakröschen gepflegt?

Das Portulakröschen ist recht anspruchslos und bedarf keiner aufwändigen Pflege. Der kleine Trockenkünstler kommt auch mit Hitzeperioden gut zurecht und sollte nur mäßig gegossen werden. Gedüngt wird ebenfalls mäßig. Hier reicht ein Abstand von vier bis sechs Wochen. Die verblühten Blüten sollten regelmäßig abgeknipst werden. So wird die Pflanze zur Bildung neuer Blüten angeregt.
Wie vermehrt man das Portulakröschen?
Da das Portulakröschen einjährig ist, entfällt eine aufwändige Überwinterung. Die Pflanze bildet Kapseln aus, in denen sich die schwarzen oder grauschwarzen Samen befinden. Die Vermehrung erfolgt in der Regel durch Aussaat der Samen im März bis April. Wenn im März ausgesät wird, ist eine Vorkultur im Zimmer oder Aussaat im Frühbeet empfehlenswert. Während der Anzucht wird der Boden feucht gehalten und alle drei Wochen schwach gedüngt. Damit die Jungpflanzen genug Platz im Anzuchttopf haben, wird auf drei bis fünf Pflanzen pro Topf pikiert. Sät man nur drei bis fünf Samen pro Topf, entfällt das Vereinzeln der Jungpflanzen. Ab Ende April kann auch die Direktsaat im Freiland erfolgen. Die Jungpflanzen sind nicht frosthart. Daher empfiehlt es sich, sie erst Ende Mai ins Freie zu setzen. Gepflanzt wird im Abstand von fünfzehn Zentimeter. Es entwickeln sich schnell hängende oder liegende Triebe, die sich flächendeckend ausbreiten.
Die zweite Methode, das Portulakröschen zu vermehren, ist die Stecklingmethode. Hierzu werden im Sommer Stecklinge bewurzelt. Im Gegensatz zur Aussaatmethode erhält man bei dieser Art der Vermehrung ein genetisches Abbild der Mutterpflanze, d.h. die neuen Pflanzen werden die gleichen Blütenform und -farben aufweisen. Bei der Vermehrung durch Stecklinge wird im Sommer ein Teil des Triebes dicht über oder unter einer Knospe oder einem Knospenpaar mit einem scharfen Messer abgeschnitten. Die Blätter am unteren Triebabschnitt werden entfernt, da sie bei Kontakt mit der Erde leicht faulen. Die Stecklinge werden in Anzuchterde gesteckt und leicht feucht gehalten. Die sich daraus entwickelnden Jungpflanzen werden über Winter bei zehn bis fünfzehn Grad kultiviert und ab Ende Mai ins Gartenbeet, in Kübel oder Balkonkasten gepflanzt. Bei Kübel- und Balkonpflanzung ist auf eine gute Drainage zu achten, da das Portulakröschen keine Staunässe verträgt.
Mögliche Krankheiten und Schädlinge
Das Portulakröschen ist erfreulicherweise recht robust und wenig anfällig für Schädlinge. Schnecken können der Pflanze nichts anhaben. Sie kann aber gelegentlich Blattläuse oder Thripse bekommen. Thripse, auch Fransenflüger genannt, sind Insekten, die häufig an Zimmerpflanzen anzutreffen sind. Sie saugen mit ihren Mundwerkzeugen die Oberfläche der Blätter an. Da die Tierchen nur ein bis drei Millimeter groß sind, werden sie häufig erst spät erkannt. Die effektivste Methode, Thripse loszuwerden, ist eine Dusche mit Seifenlauge. Dieser Vorgang sollte regelmäßig einige Wochen lang wiederholt werden. Auch die Verwendung von Neem-Öl hat sich als hilfreich bei Befall durch Thripse erwiesen. Hierzu werden die Larven mit einigen Tropfen Öl betupft. Zur Bestandskontrolle können Leimfallen aufgehängt werden. Hier hat es sich erwiesen, dass Thripse Gelbtafeln weniger gut annehmen und blaue Tafeln bevorzugen. Man kann auch andere Nützlinge wie Raubmilben oder die Larven der Florfliege einsetzen. Diese sind im Internet oder Gartenfachhandel zu beziehen. Hier sollte auf die optimalen Lebensbedingungen der Nützlinge hinsichtlich Luftfeuchtigkeit und Temperatur geachtet werden.
Blattläuse gehören zu den häufigsten Schädlingen. Sie werden nur wenige Millimeter groß und sind grün, rot oder braun bis schwarz. Sie tauchen oft aus dem Nichts auf und befallen vor allem Triebspitzen und junge Blätter. Bei warmer und trockener Witterung vermehren sich Blattläuse explosionsartig. Vorbeugen ist besser als heilen: Das Portulakröschen sollte an einem Standort stehen, der seinen Bedürfnissen optimal entspricht. Auch sollte eine Überdüngung der Pflanze vermieden werden. Die Bekämpfung von Blattläusen sollte nach Möglichkeit insektizid frei erfolgen, da insektizidhaltige Mittel auch Nützlinge vernichtet werden. Am besten werden die befallenen Triebspitzen mit Wasser abgesprüht beziehungsweise abgewaschen. Sollte der Befall zu stark sein, werden die befallenen Pflanzenteile abgeschnitten. Der Rückschnitt bewirkt die Bildung neuer Blüten.
Bei zu feuchter Haltung kann beim Portulakröschen Stängelfäule auftreten. Auf sandigen und durchlässigen Boden achten. Bei Topfpflanzung eine Drainageschicht aus Kies geben und darauf achten, dass das Abflussloch frei ist und überschüssiges Wasser ablaufen kann.
Expertentipp
Ein Hausmittel gegen Blattlausbefall ist schnell selbst gemacht. Hierzu werden 50 Gramm Schmierseife in einem Liter warmen Wasser aufgelöst. Die Seifenlösung wird abgekühlt und in handelsüblichen, gut ausgespülten Sprühflaschen gefüllt. Sollte der Befall extrem stark sein, kann die Schmierseifenlösung mit zwei Teelöffel Alkohol, z.B. Spiritus, angereichert werden.
Lassen Sie uns wissen, wenn Ihnen der Beitrag gefällt. Das ist für uns der einzige Weg herauszufinden, ob wir etwas besser machen können.
Die neusten Kommentare