Laut einigen antiken Aufzeichnungen zählt der Kümmel zu einem der ältesten Gewürze auf der Erde ist. Der etwa ein Meter hoch wachsende Kümmel wird besonders gerne zum Würzen von deftigen Gerichten verwendet, um deren Geschmack zu verfeinern und die Verdauung zu unterstützen. Des Weiteren wirkt der Kümmel auch wunderbar gegen Blähungen und Bauchschmerzen – aus diesem Grund ist es am besten diesen immer zu Hause haben.
Herkunft
Echter Carum carvi, ebenso als Wiesen-Kümmel bekannt, gehört zur Familie der Apiaceae (Doldenblütler) und stammt ursprünglich aus dem Nahen Osten, Nordafrika und aus dem Mittelmeergebiet. Die Pflanze wachst auf Ackerrändern, sonnigen Wiesen und in Gebieten bis zu 2000 m Höhe.
Kümmel wird seit etwa 5000 Jahren als bekömmliche Gewürz- und Heilpflanze kultiviert und zählt zu einem der ältesten Gewürze in Europa. Zum ersten Mal schriftlich als Kochgewürz bezeichnet wurde der Kümmel im dritten Jh. nach Christus. Der typische Geruch der Pflanze kommt vom Inhaltsstoff Carvon, der circa 50 % des ätherischen Öls in deren Samen ausmacht.
Anbau im Garten – Schritt für Schritt
Kümmel ist eine durchaus pflegeleichte und anspruchslose Pflanze, deren Anbau im eigenen Garten problemlos ausgeführt werden kann.
Substrat
Der Gartenboden reicht als Substrat vollkommen aus. Trockene oder sandige Böden kann der Kümmel nicht vertragen. Bevor die Pflanze ausgesät wird, ist es ratsam, den Boden mit Kompost oder Mist anzureichern.
Standort
Der Kümmel hat einen halbschattigen oder sonnigen Standort notwendig. Darüber hinaus sollte die Gewürzpflanze vor Wind geschützt werden. Das Beet können Sie zum Beispiel in der Nähe einer Hecke oder Mauer pflanzen.
Gießen
Die Erde darf niemals vollkommen austrocknen. Der Kümmel sollte dann gegossen werden, wenn die Erdoberfläche teilweise trocken ist.
Düngen
Es reicht für den Kümmel aus, wenn Sie im Herbst Kompost oder Mist in den Boden einarbeiten. Sollte die Erde kalkarm sein, können Sie zusätzlich Kalk untermischen.
Überwintern
Der Kümmel ist eine winterfeste Pflanze, für welche der Kompost und ein windgeschützter Platz als Winterschutz genügen. Die Pflanze sollten Sie nur dann mit Vlies abdecken, wenn sehr starke und kalte Winde vorherrschen. Da der Kümmel Licht benötigt, sollte die Abdeckung entfernt werden, sobald sich die Temperaturen wieder im Normalbereich befinden.
Kümmel vermehren

Der Kümmel vermehrt sich mithilfe von Saatgut. Dabei kann die Pflanze entweder direkt ins Freiland ausgesät oder im Blumentopf vorgezogen werden.
Möchten Sie die Kümmelsamen ins Freiland säen, können Sie damit ab Ende April beginnen. Zum Keimen benötigen die Samen Temperaturen zwischen fünf und zwanzig Grad Celsius.
Da der Kümmel zu den Lichtkeimern gehört, werden die Samen nur leicht in die Erde gedrückt. Die ersten Keimlinge zeigen sich nach etwa drei Wochen.
Wenn Sie die Samen im Haus vorziehen möchten, dann beginnen Sie damit im Februar. Diese werden bis zur Blüte geerntet, wobei Sie darauf achten müssen, nicht zu viel abzuschneiden, wenn Sie die Samen ernten wollen.
Das Kraut wird direkt danach samt braunen Dolden zusammengebunden und an einem Schattenplatz kopfüber getrocknet. Wenn das Kraut komplett trocken ist, werden die Samen herausgerieben. Bevor die Körner in ein Gefäß zur Aufbewahrung gefüllt werden, müssen sie noch ein wenig nachtrocknen.
Schädlinge und Krankheiten
In regnerischen Sommermonaten kann es dazu kommen, dass sich auf den Kümmelblättern ein weißer Belag absetzt. Hier handelt es sich um eine Form von Mehltau. Dieser lässt sich aber mit einer entsprechenden Sachkenntnis bekämpfen. Ein weiterer Schädling, der auf der Kümmelpflanze zu finden ist, sind Raupen der Kümmelmotte. Diese können in größerer Zahl durchaus lästig werden, da sie Blütenstände der Pflanze mit Fäden zu einem Kokon verspinnen und den Samenertrag dadurch deutlich reduzieren. Nur wenige Raupen stellen keine Gefahr dar und können per Hand abgesammelt werden. Falls sich viele Raupen vor Ort finden, sollten Sie den Anbau für mindestens ein Jahr pausieren oder den Standort wechseln.
Den Kümmel ernten und trocknen

Den Kümmel können Sie erst im zweiten Jahr ernten, da sich erst dann die Samen und Blüten entwickeln. Die Früchte reifen im Sommer und werden braun – das ist die entsprechende Zeit zum Ernten. Das komplette Kraut wird dabei abgeschnitten, gebündelt und zum Trocknen aufgehängt. Die Samen müssen vollkommen trocknen, um als Gewürz genutzt werden zu können.
Die Kümmelblätter können Sie in der Küche ebenfalls verwenden. Diese werden bis zur Blüte geerntet, wobei Sie darauf achten müssen, nicht zu viel abzuschneiden, wenn Sie die Samen ernten möchten.
Das Kraut wird direkt danach samt braunen Dolden zusammengebunden und an einem Schattenplatz kopfüber getrocknet. Wenn das Kraut komplett trocken ist, werden die Samen herausgerieben. Bevor die Körner in ein Gefäß zur Aufbewahrung gefüllt werden, müssen sie noch ein wenig nachtrocknen.
Die Anwendung als Heilkraut
Kümmel war bereits in der Antike ein bekanntes Heilmittel. Selbst in der heutigen Zeit wendet die Naturheilkunde die wirkungsvolle Heilkraft der Pflanze an. Somit kommt Kümmel bei folgenden Beschwerden zum Einsatz:
- Darmkrämpfe
- Blähungen
- Völlegefühl
- Koliken
- Zahnschmerzen
- Menstruationskrämpfe
- Leberschwäche
- Mundgeruch
- Magenkrämpfe
- Appetitlosigkeit
In den meisten Fällen wird Kümmeltee zubereitet, doch der Samen lässt sich auch kauen, falls Sie ihn gegen Mundgeruch anwenden möchten. Des Weitern können Sie ein Liter Kümmeltee in ein Vollbad geben, um eine erfrischende und belebende Wirkung zu erzielen.
Expertentipp
Das Kümmel-Saatgut ist sogar drei Jahre keimfähig. Sollte der Klimawandel die frühe Aussaat im ersten Jahr unmöglich machen, können Sie das Saatgut auch im kommenden Frühjahr einsetzen. Die Reste des Samens säen Sie dann im dritten Jahr aus.
Häufig gestellte Fragen
Wie sieht der Kümmel aus?
Die zweijährige Pflanze des Kümmels bildet zwischen Mai und Juli kleine weiße doldenförmige Blüten aus. Zwischen Juni und August entwickelt sie sichelförmige Einzelfrüchte und erreicht die Samenreife. In gemäßigten Zonen Asiens und Europas ist die Kümmelpflanze wild auf Wiesen zu finden.
Wofür benötigt man den Kümmel?
Zerstoßener bzw. gemahlener Kümmel wird häufig beim Brotbacken, für Kartoffel- oder Krautgerichte verwendet. Das Gewürz ist oftmals schwer verdaulichen und in deftigen Speisen (Sauerkraut, Schweinsbraten, Wirsing etc.) zu finden. Der Grund: Kümmel unterstützt die Verdauung.
Was ist der Unterschied zwischen Kümmel und Kreuzkümmel?
Obwohl der geschmackliche Unterschied zwischen Kümmel und Kreuzkümmel groß ist, gibt es beinahe keine Unterschiede bei der Wirkung. Beide sind eine Heilpflanze und wirken als Gewürze gleich: Sie kurbeln den Stoffwechsel an und haben einen positiven Einfluss auf die Verdauung.
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