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Beetpflanzen

Wacholderbeeren ernten

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Wacholderbeeren ernten

Man liebt den Geschmack oder man mag sie nicht. Sie sind vielseitig einsetzbar und aus einigen Rezepten nicht wegzudenken – die Wacholderbeeren.

Wacholderbeeren gehören zu den Zypressengewächsen und wachsen wild in der Natur oder gezielt im Garten. Den hübschen, blauen bis blauschwarzen Beeren werden sogar heilsame Wirkungen bei verschiedenen Beschwerden nachgesagt. Der Geschmack ist Natur pur, harzig, süß – ein wenig ähnelt der Geruch und Geschmack dem Geschmack und Geruch von rosa Pfefferkörnern.

So ist es nicht verwunderlich, dass die Wacholderbeere in fast allen Küchen Europas als Gewürz verwendet wird. Doch wie erkennt man Wacholder und wann werden die beliebten Beeren geerntet?

Echten Wacholder erkennen – so gelingt es

Wer das Glück hat, wilden Wacholder zu entdecken und wer ihn ernten möchte, sollte allerdings die Unterschiede der hier heimischen Arten kennen. In Mitteleuropa sind zwei Arten in der Natur heimisch – der gemeine Wacholder und der Sadebaum. Die beiden Arten ähneln sich sehr, der Sadebaum ist allerdings stark giftig.

Der gemeine Wacholder ist immergrün mit nadelförmigen Blättern, die auf der Oberseite helle Streifen aufweisen. Der echte Wacholder wächst aufrecht und kann bis zu 12 Meter hoch werden.

Die Blätter des Sadebaums oder des sogenannten „Stink-Wacholders“ dagegen sind schuppig und wirken bläulich. Der Wuchs ist eher kriechend und der Strauch wird nur bis zu drei Meter hoch. Wer sich nicht sicher ist, ob es sich um echten oder Stink-Wacholder handelt, muss nur einige Blätter des Strauches in der Hand zerreiben. Riecht es unangenehm, handelt es sich um einen Sadebaum.

Um eine Verwechslung ganz auszuschließen, sollte der Wacholder im Garten angepflanzt werden. Dazu stehen mehrere Sorten, wie zum Beispiel Juniperus communis, dem Hobbygärtner zur Verfügung.

Wacholder richtig anpflanzen

Wacholder richtig anpflanzen


Damit die schmackhaften Beeren überhaupt geerntet werden können, braucht es eine männliche und eine weibliche Pflanze. Die männlichen und weiblichen Exemplare tragen auch nur jeweils entweder männliche oder weibliche Blüten. Ohne ein gegensätzliches Exemplar findet keine Bestäubung statt und natürlich auch keine Ernte.

Danach ist Geduld angesagt, denn bis die Pflanzen endlich erntereife Beeren tragen, kann es bis zu drei Jahre dauern.

Der Ausdruck „Beere“ im Zusammenhang mit Wacholder ist irreführend, denn in Wirklichkeit handelt es sich bei den Früchten nicht um Beeren, sondern um Beerenzapfen. Die obersten Schuppenblätter dieser Beerenzapfen werden mit zunehmender Reife fleischig und verwandeln sich in die Wacholderbeeren, wie wir sie kennen.

Der richtige Zeitpunkt der Ernte

Der richtige Zeitpunkt der Ernte
Nach zwei bis drei Jahren – je nach Sorte – ist es endlich so weit: Die Beeren können geerntet werden. Dazu eignet sich der Spätherbst, ab Ende August oder Anfang September. Bei Wacholder ist es leicht zu erkennen, ob die Beeren reif sind oder nicht. Die anfangs grünen Zapfen färben sich mit zunehmender Reife dunkelblau und später schwarzblau. Nur die schwarzblauen Beeren sollten geerntet werden, alle anderen am Strauch verbleiben. Sie verderben nicht, sondern benötigen noch Zeit bis zur Reife. Diese Beeren fallen dann im kommenden Jahr mit in die Ernte.

Wacholderbeeren richtig ernten

Wacholderbeeren richtig ernten
Die reifen Zapfen kann man direkt vom Strauch pflücken. Aber Vorsicht, da der Wacholder eine sehr stachelige, wehrhafte Pflanze ist, können die Stacheln des Nadelgewächses sehr schnell zu schmerzhaften Verletzungen führen. Selbst mit Handschuhen kann die Ernte der Beeren zu einer unangenehmen Arbeit ausarten.

Einsatzgebiete des Wacholders

Für Wacholderbeeren gibt es eine Vielzahl an Verwendungsmöglichkeiten. An erster Stelle kommen sie natürlich in der Küche als Gewürz bei vielen Rezepten zum Einsatz. So passen sie hervorragend zu Sauerkraut, Marinaden, Soßen, Wild, Fleisch- und Geflügelgerichte.

Als Heilpflanze ist der Wacholder durch die vielen ätherischen Öle ebenfalls beliebt. Auch hier sind die Einsatzmöglichkeiten vielfältig. Dazu zählen unter anderem gesundheitliche Probleme wie:

  • Magen-Darm
  • Harninfektionen
  • Infektionen
  • Gelenkschmerzen

Wacholder wird in der Medizin als Tee, als Sirup, als Tinkturen und als ätherisches Öl verwendet.

Wacholderschnaps ist fast jedem ein Begriff. Wacholderbeeren werden daher auch von Spirituosen-Herstellern in großen Mengen geerntet.

Beim Räuchern bezaubert der Wacholder mit seinem sehr aromatischen und intensiven Duft. Die Beeren selbst erreichen dabei die höchste Duft-Intensität, wobei alle Teile des Wacholders verräuchert werden können.

Expertentipp

Um Verletzungen bei der Ernte von Wacholderbeeren zu verhindern, gibt es einen kleinen Trick. Man benötigt dazu:

  • Handschuhe
  • ein großes Tuch
  • ein langer, stabiler Stock

Das Tuch wird dazu unter dem Strauch ausgebreitet. Dann werden die schon lose sitzenden Beeren mit den Händen vorsichtig von den Zweigen geschüttelt. Bitte hier Handschuhe tragen. Um weitere Beeren abzuschütteln, wird nun mit dem Stock vorsichtig und ohne den Strauch zu beschädigen, auf die Zweige geschlagen.

Das Tuch kann dann ganz einfach unter dem Strauch hervorgezogen und grüne, unreife Beeren, die versehentlich mit abgefallen sind, aussortiert werden. Wer keinen Korb dabei hat, kann die Ausbeute ganz einfach im Tuch transportieren.

Häufig gestellte Fragen

Wie werden Wacholderbeeren haltbar gemacht?

Die Beeren werden nach der Ernte getrocknet. Dazu werden die Beeren auf Bleche gelegt und in einen warmen, trockenen und luftigen Raum gestellt. Sie können aber auch im Backofen bei 50 Grad oder in einem Dörrgerät getrocknet werden. Das Dörrgerät ist hiervon die schnellste Methode.

Kleiner Tipp: Vor dem Trocknen werden Beeren mit braunen Stellen oder Löchern aussortiert. Wer Löcher findet, sollte diese Beeren sofort entsorgen. In den Löchern können sich noch lebende Schädlinge befinden, die nach und nach die ganze Ernte befallen könnten.

Wie sollte man Wacholderbeeren aufbewahren?

Am besten werden die getrockneten Beeren auf verschiedene Gefäße verteilt. So vermindert sich das Risiko, durch einzelne, eventuell noch feuchte Beeren die ganze Ernte durch Schimmelbildung zu verlieren. Dicht schließende Gläser eignen sich hierzu am besten.

Warum sollte man nicht zu viele Wacholderbeeren essen?

Wacholderbeeren sind zwar gesund und werden auch bei Magen-Darm-Beschwerden und Harnwegsinfekten empfohlen, sie sollten jedoch nicht überdosiert werden, da sie sonst negative Auswirkungen auf die Nieren haben könnten. Einige wenige zum Würzen ist aufgrund des intensiven Geschmacks auch mehr als ausreichend.

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Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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