Schmetterlings- oder Schopf-Lavendel (Lavandula stoechas) gehört wie Echter Lavendel (Lavendula angustifolia) zur Ordnung der Lippenblütlerartigen (Lamiales) und zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die aromatisch duftenden Sträucher sind attraktive Zierden in heimischen Gärten, auf Balkonen und Terrassen. Als ideale Bienenweiden sorgen sie zudem für den Erhalt der Artenvielfalt.
Die bis zu einem Meter hohen Sträucher zeichnen sich gegenüber anderen Arten durch ihre besonders großen Blüten mit Schöpfen aus violetten Hochblättern und dunkelvioletten Kronen aus. Schmetterlingslavendel bildet stark verzweigte, blattreiche Triebe und blüht wesentlich länger und ausdauernder als andere Arten. Dieser Beitrag enthält wissenswerte Informationen zur Pflege der einzigartigen Lavendelart.
Herkunft und Besonderheiten
Schmetterlingslavendel kann von Madeira, den Kanarischen Inseln über Süd- und Südosteuropa bis nach Nordafrika gefunden werden. Die üppig blühenden Büsche gedeihen oft in Küstennähe, in trockenen und kalkfreien Böden mediterraner Heidelandschaften, auf immergrünen Plateaus und in lichten Kiefern- und Pinienwäldern.
Die ätherischen Öle werden wirtschaftlich kaum genutzt. Schmetterlingslavendel, der im Altertum und im Mittelalter als ährenförmiger Lavendel bezeichnet wurde, ist frostempfindlicher als andere Lavendelarten und benötigt besondere Schutzmaßnahmen, um mitteleuropäische Winter überstehen zu können.
Spezielle Pflegeansprüche

Benötigte Standorte und Pflegemaßnahmen unterscheiden Schmetterlingslavendel von anderen Arten. In unseren Breiten kann er mehrjährig lediglich in Kübeln kultiviert werden. Wird er dennoch ins Freie gepflanzt, erfreut er Gartenbesitzer in der Regel nur einen Sommer.
Schmetterlingslavendel benötigt sonnige, geschützte Standorte. Das Substrat sollte möglichst kalkfrei und gut durchlässig sein, da die Sträucher Staunässe nicht vertragen. Gut geeignet ist ein Gemisch aus Blumenerde und Sand oder Kakteenerde.
Für die Bewässerung des gegen Trockenheit und Hitze resistenten Schmetterlingslavendels darf kein kalkhaltiges Wasser verwendet werden. Es sollte aufgefangenes Regenwasser oder gefiltertes Leitungswasser genutzt werden.
Schmetterlingslavendel kann frühestens nach den Eisheiligen ins Freie gepflanzt werden. In Kübeln kann man die Gewächse zeitiger umsiedeln, da sie bei plötzlichen Frosteinbrüchen in schützende Quartiere gebracht werden können.
Als Pflanzgefäße eignen sich Terrakottatöpfe hervorragend. In ihnen verdunstet überschüssiges Wasser und sie ergänzen Lavendel optisch. Das Einbringen einer Drainageschicht aus Scherben, Kies oder Blähton empfiehlt sich dennoch.
In Beeten sollte Schmetterlingslavendel nicht zu dicht gepflanzt werden, damit Regen- und Gießwasser gut abfließen und abtrocknen können. Vor der Pflanzung müssen die Bereiche gründlich von Unkräutern, Wurzelresten und Steinen befreit werden. Der Austausch kalkhaltiger Erde und das Einbringen einer Drainageschicht sind im Freien ratsam.
Schnittmaßnahmen

Für einen kompakten Wuchs und eine mehrmalige Blüte sorgen Schnittmaßnahmen und das regelmäßige Ausputzen verwelkter Blüten. Nach der Blütezeit werden beblätterte Triebe um die Hälfte gekürzt. Nach dieser Maßnahme treiben die Sträucher erneut aus und setzen eine zweite Blüte an. Das stetige Ausputzen regt die Blühfreudigkeit ebenfalls an.
Auf Düngergaben kann und sollte bei Schmetterlingslavendel verzichtet werden. Die mediterranen Pflanzen bevorzugen karge Bedingungen und nährstoffarme, mineralische Böden. Lediglich eine mäßige Düngergabe zum Austrieb im Frühjahr kann bei mehrjährigen Exemplaren sinnvoll sein.
Überwinterung
Das Überwintern von gut verwurzelten Pflanzen im Freien ist bestenfalls in Weinbauregionen möglich. Auch dort müssen die Sträucher mit Vlies, Reisig und einer Schicht aus Laub geschützt werden.
In Pflanzgefäßen überwintert man Schmetterlingslavendel bei Temperaturen von 5 bis 10 Grad Celsius in hellen Räumen, beispielsweise in Schlafzimmern, in Treppenhäusern oder in unbeheizten Wintergärten.
Expertentipp
Mehrjährige Schmetterlingslavendel dürfen in Kübeln nicht bis in verholzte Triebe zurückgeschnitten werden. Lediglich die Triebe, die Blätter tragen, treiben zuverlässig erneut aus.
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