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Stauden & Ziergräser

Schneeball Früchte – giftig oder essbar?

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Schneeball Früchte - Giftig oder essbar

Mit mehr als 100 Arten ist der Schneeball mit seinen meist weißen Blütenbällen ein überaus beliebter Strauch in Gärten und Parkanlagen. Ab dem zeitigen Frühjahr bis in den Sommer hinein besticht er mit seinen herrlichen großen Blütenbällen und ist damit ein echter Hingucker.

Nach der Blüte entwickelt der Strauch im Spätsommer seine zunächst leuchtend roten Früchte. Die doldenförmigen Beeren nehmen im Laufe der Zeit eine schwarze Farbe an, sodass der Strauch auch nach der Blüte noch überaus attraktiv erscheint. Trotz seiner Schönheit sind sich viele Hobbygärtner nicht sicher, ob die hübschen Früchte des Schneeballs giftig sind, oder nicht.

Leicht giftig – was heißt das?

Leicht giftig - was heißt das


Beim Gemeinen Schneeball sind nicht nur die Früchte, sondern alle Teile des Strauchs leicht giftig. In den Blättern, in der blau-grünen Rinde und selbstverständlich auch in den Früchten des Schneeballs sind zwei Giftstoffe enthalten. Dabei handelt es sich um:

  • Cumarine
  • Diterpene

Cumarin ist ein natürlicher sekundärer Pflanzenstoff, der in vielen Pflanzen und eben auch im Schneeball enthalten ist. Cumarin ist nicht in jedem Fall giftig, sondern hat auch viele positive Eigenschaften.

Daher wird der Stoff auch in der Medizin häufig verwendet und wirkt in geringen Mengen beruhigend, entzündungshemmend und krampflösend. Cumarine sind vor allem in blutgerinnungshemmenden Medikamenten ein wichtiger Bestandteil. In zu großen Mengen eingenommen ist Cumarin jedoch schädlich für die Leber.

Bei Diterpenen handelt es sich um eine natürliche chemische Verbindungen von vier Stoffen, die zur chemischen Gruppe der Terpene gehören. Auch Diterpene sind in geringer Dosierung nicht giftig und werden wie die Cumarine in der Medizin verwendet. Sie haben zum Teil eine durchblutungsfördernde Wirkung und werden hauptsächlich in der Onkologie angewendet.

In zu hoher Dosierung können Diterpene jedoch Reizungen der Haut und des Atemsystems hervorrufen sowie neurotoxische Wirkungen entwickeln.

Mögliche Symptome

Mögliche Symptome
Nach dem Verzehr der Schneeball-Beeren, aber auch nach dem Verzehr anderer Teile des Strauchs, können folgende Magen-Darm-Beschwerden auftreten:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall

Es handelt sich dabei jedoch nicht um schwere Vergiftungserscheinungen. Meist hilft schon die Aufnahme von reichlich Wasser, oder einer größeren Menge Aktivkohle. Bei Kindern ist es dennoch ratsam den Notarzt oder die Giftnotrufzentrale zu informieren.

Auswirkungen auf Tiere

Nicht nur beim Menschen kann der Verzehr der Früchte oder anderer Pflanzenteile zu leichten Vergiftungserscheinungen führen. Auch für Tiere ist der Genuss der Beeren nicht ganz unproblematisch. So kann es bei Haustieren ebenfalls zu Erbrechen und Durchfall kommen.

Auch Wildtiere vertragen die doldenförmigen Beeren des Schneeballs nicht. Der Seidenschwanz ist die einzige Vogelart, die die Beeren problemlos verzehrt.

Bitterstoffe als Schutz

Damit die Beeren sowie auch die Blätter oder die Rinde nicht von Mensch oder Tier verzehrt werden und für diese ungenießbar erscheinen, enthalten alle Teile des Schneeballs einen harzigen Bitterstoff, der für einen unangenehmen Geschmack sorgt.

Expertentipp

Gehören Kinder oder Haustiere zum Haushalt, sollte der Schneeball, wenn überhaupt, nur an unzugänglichen Stellen im Garten gepflanzt werden. So können die zwar leichten, aber unangenehmen Vergiftungserscheinungen vermieden werden, wenn doch einmal Beeren verzehrt werden.

Wer dennoch nicht auf den dekorativen Strauch verzichten möchte, kann eine Schneeball-Sorte wählen, die keine Beeren ausbildet. Unter den Hybrid-Arten des Schneeballs gibt es verschiedene Arten, die nach Blüte keine Früchte entwickeln.

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Bildquellen:

© pixabay.com/Nennieinszweidrei
© www.istockphoto.com/Whiteway
© www.istockphoto.com/AndreyPopov

Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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