Strelitzien sind wahre Exoten, die einen Hauch Urlaub in den Garten oder ins Wohnzimmer zaubern. Ihren deutschen Namen – Paradiesvogelblume – verdankt die in Südafrika, den Kanarischen Inseln und auf Madeira beheimatete Pflanze der Ähnlichkeit ihrer Blüte mit dem bunten Regenwaldbewohner. In unseren Breitengraden sind Strelitziengewächse noch gar nicht so lange bekannt, erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde sie von Entdeckungsreisenden nach Europa mitgebracht. Die erste wissenschaftliche Beschreibung der Strelitzie verdanken wir dem englischen Botaniker Sir Joseph Banks, der die Pflanze 1773 nach Königin Sophie Charlotte, der Gemahlin König George III., einer geborenen Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz benannte. Heute ist die Strelitzie eine sehr beliebte Schnittpflanze, die einzeln oder als Mittelpunkt eines exotischen Blumenbouquets alle Blicke auf sich zieht. Aber auch als Kübelpflanze eignet sich hervorragend und belohnt die richtige Pflege mit einer Wuchshöhe von bis zu zwei Metern und leuchtend orange-gelb und blau leuchtenden Blüten. Für die Kultivierung in Topf und Kübel findet gemeinhin nur eine der fünf Strelitzienarten, die Strelitzia reginae, Verwendung.
Strelitzie blüht nicht – Ist die Pflanze zu jung?
Doch oft blüht die Strelitzie nicht so, wie man es sich beim Kauf der Pflanze vorgestellt hat. Hierfür kommen verschiedene Gründe in Betracht. So kann es sein, dass die Pflanze schlicht und einfach zu jung ist, denn Strelitzien blühen in der Regel erst ab einem Alter von vier bis sechs Jahren. Hier hilft es nur, abzuwarten oder im Fachhandel ein bereits blühendes Exemplar zu erwerben. Das ist allerdings auch keine Garantie dafür, dass die Strelitzie auch im nächsten Jahr wieder schöne Blüten ausbildet, denn nicht alle Pflanzen blühen jedes Jahr. Je mehr Blüten die betreffende Strelitzie jedoch aufweist, desto größer ist die Chance für eine erneute Blütenpracht im Folgejahr.
Den richtigen Standort finden
Aber natürlich können auch äußere Faktoren die Ursache für das Ausbleiben von Blüten sein. Denn obwohl die Strelitzie relativ anspruchslos in der Pflege ist, sollte man doch einiges beachten, um ihr perfekte Bedingungen zu bieten. Das beginnt bereits mit dem richtigen Standort. Die Strelitzie liebt einen hellen und warmen Standort. Von Mai bis September steht sie am liebsten draußen an einem geschützten Ort, z.B. an einer Hauswand, wo sie viel Sonne bekommt. Da die Pflanze an warmen Orten einen sehr hohen Wasserbedarf hat, ist tägliches Gießen hier Pflicht. Aber auch im Wintergarten oder in lichtdurchfluteten Wohnräumen fühlt sie sich wohl. Überwintern sollte sie dagegen in einem kühlen Innenraum, Temperaturen von 10 – 12 °C. Auch hier sollte die Strelitzie viel Licht bekommen, da sie sonst ebenfalls keine Blüten ausbildet. Als Faustregel gilt: Je weniger Licht die Pflanze erhält, desto mehr wird die Blütenbildung gehemmt. In der kalten Jahreszeit sollte man zudem nur wenig gießen und das Substrat nur ganz leicht feucht halten. Unter diesen Bedingungen fährt die Strelitzie ihr Wachstum herunter und kann so Kraft für die Bildung neuer Blüten sammeln.
Ebenfalls entscheidend: Substrat und Topfgröße

Wie für jede Pflanze sind auch für die Strelitzie das richtige Substrat und die passende Topfgröße für eine optimale Entwicklung entscheidend. Als Substrat eignen sich Kübelpflanzen- oder normale Blumenerde. Wichtig ist, dass es möglichst lehmhaltig und nährstoffreich, zudem aber auch durchlässig ist, da es sonst zu Staunässe kommen kann, die zu Wurzelfäule führt. Eine Mischung aus Lehmerde mit Kompost und eventuell etwas Mist ist ideal. Wenn man etwas Sand untermischt, wird das Substrat zudem durchlässiger. Wenn die Pflanze aus ihrem Topf herauswächst und zu verkümmern droht, wird es Zeit, sie umzutopfen. Das sollte am besten im späten Frühjahr, also im März oder April erfolgen. Alle drei Jahre ist frisches Substrat vonnöten. Auch regelmäßiges Düngen erhöht die Chance einer attraktiven Blütenpracht. Allerdings darf man es auch nicht übertreiben, denn dadurch wird die Blütenbildung zugunsten des Blätterwachstums zurückgedrängt. Im Sommer reicht es, einmal wöchentlich etwas handelsüblichen Flüssigdünger in das Gießwasser zu mischen, aber auch Düngestäbchen erfüllen diese Aufgabe. Sollten die Blätter sich hervorragend entwickeln, aber keinerlei Blütenbildung sichtbar sein, ist das ein Zeichen dafür, dass die Strelitzie überdüngt wurde.
Die richtige Blattpflege

Nicht zuletzt kann auch die richtige Blattpflege zum Blüherfolg von Strelitzien beitragen. So sollten bei älteren Pflanzen hin und wieder alte Blätter entfernt werden. Diese Maßnahme regt das Wachstum und somit auch die Bildung von Blüten an. Außerdem verhindert, dass über die großflächigen Blätter zu viel Feuchtigkeit verdunstet und ein Wassermangel entsteht.
Expertentipp
Übrigens, wenn man vergeblich auf die üppige Blüte der Strelitzie wartet, obwohl eigentlich alle Faktoren stimmen, kann man es auch mit einem Standortwechsel versuchen. Einfach einmal probehalber einen anderen Platz mit sehr viel Licht suchen, kann besonders im Winter Wunder wirken und die Blütenbildung vorantreiben.
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