Traditionelle Streuobstwiesen leisten mit ihrer Vielfalt an unterschiedlichen Obstbäumen einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz und dem Erhalt der Artenvielfalt. Da sie in der modernen Landwirtschaft kaum noch eingesetzt werden, sind sie zudem oft günstig zu haben. Doch wie pflegt man sie richtig? Ist Mähen oder Mulchen besser für den Artenschutz?
Die Streuobstwiese Mulchen
Das Mulchen gilt als besonders praktische Lösung, da es einfach ist und die Wiese dabei gleichzeitig gedüngt wird. Ein Rasenmäher mit Mulch-Funktion schneidet die Wiesenpflanzen nicht nur ab, sondern zerkleinert sie danach weiter und wirft das gehäckselte Schnittgut direkt zurück auf die Wiesenfläche aus. Es zersetzt sich rasch und gibt die enthaltenen Nährstoffe an den Boden zurück, wobei es aber leicht zu Überdüngung kommt und dadurch ausgelöstem Rückgang der Artenzahl der Pflanzen kommt. Außerdem fallen dem Häckselvorgang auch viele Insekten zum Opfer.
Die Streuobstwiese Mähen

Beim Mähen werden die Pflanzen nur einmal abgeschnitten, was die Gefahr für darauf sitzende Tiere verringert. Mit einem Mäher mit entsprechender Auffangvorrichtung kann man es danach bequem wegschaffen. Ist das Gras zu hoch für den Rasenmäher, können Sie eine Motorsense verwenden. Dann müssen Sie das Schnittgut allerdings in einem zweiten Arbeitsschritt zusammenrechen und entsorgen. Diese Lösung gilt als schonender für die Streuobstwiese. Sie haben dabei allerdings das Problem, dass Sie viel Schnittgut entsorgen müssen.
Schnittgut verwerten
Früher wurde das Schnittgut von Streuobstwiesen zur Heugewinnung für das Vieh auf dem traditionellen Bauernhof verwendet. Wenn Sie selbst Kühe oder Schafe halten, ist das auch heute noch sinnvoll. Das Ballieren für den Verkauf von Heu lohnt sich allerdings meist nicht und für als Haustiere gehaltene Meerschweinchen oder Kaninchen sind die produzierten Mengen zu groß. Daher bleibt meist nur die Kompostierung.
Expertentipp
Egal für welche Form des Beschnittes Sie sich entscheiden, sollten Sie Ihre Streuobstwiese nicht zu häufig zurückschneiden. Nur so haben die Pflanzen Gelegenheit, sich vollständig zu entwickeln und Samen auszustreuen. Üblich sind zwei Schnitte pro Jahr, die zumeist im Juni und September stattfinden. Auch ein einziger Rückschnitt Mitte September ist jedoch zumeist ausreichend.
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