Die Thuja oder auch Lebensbaum genannt, ist ein Zypressengewächs, welches sich häufig als Zier- oder Heckenpflanze in deutschen Gärten wiederfindet. Wer viele Thujen in seinem Garten haben möchte, aber nicht immer neue Pflanzen für viel Geld kaufen möchte, hat die Möglichkeit, Thujen selbst zu vermehren. Wie man eine Thuja vermehren kann und die Erfolgschancen steigert, wird in diesem Beitrag erklärt.
Zeitpunkt der Vermehrung
Eine Thuja lässt sich mit zwei verschiedenen Methoden vermehren. Entweder über Samen oder über Stecklinge. Die Vermehrung über Samen gelingt jedoch oftmals nicht. Daher wird der Lebensbaum in den meisten Fällen mittels Stecklingen vermehrt. Mit dieser Methode ist das Vermehren ganzjährig möglich. Es ist jedoch ratsam die Vermehrung im Hochsommer vorzunehmen, da Stecklinge zu dieser Jahreszeit schneller Wurzeln bilden.
Stecklinge entnehmen
Zur Vermehrung werden Stecklinge benötigt. Dazu wird ein Zweig mit vielen kleinen Seitentrieben mit einer Gartenschere vom Mutterbaum entfernt. Von diesem abgetrennten Zweig können nun die kleinen Seitentriebe, die sogenannten Risslinge, abgerissen werden. Diese sollten tatsächlich abgerissen werden, da die Wurzelbildung an einer gerissenen Stelle deutlich schneller erfolgt.
Dabei wird der Rissling von der Spitze des Zweiges nach unten zum abgetrennten Ende des Zweiges abgerissen. An der abgerissenen Stelle sollte zudem etwas Rinde übrigbleiben. Die Rinde sollte circa 0,5 Zentimeter überstehen. Haben die Risslinge kurz oberhalb der Rissstelle ebenfalls kleine Seitentriebe, trennen Sie diese mit der Gartenschere ab.
Stecklinge einpflanzen
Nach der Ernte der Stecklinge sollten diese zeitnah eingepflanzt werden. Die Stecklinge benötigen zur Wurzelbildung ausreichend Raum, sodass jeder Steckling ein eigenes Pflanzgefäß bekommen sollte. Dafür benötigt man ein Gefäß mit einem Volumen von ungefähr 0,75 Litern. Dieses wird mit Anzuchterde befüllt. Die Erde muss leicht angedrückt werden und anschließend können Löcher für die Risslinge in die Erde gestochen werden.
Beim Einsetzen der Risslinge ist darauf zu achten, dass diese in jedem Fall senkrecht stehen. Zudem sollte das überstehende Stück Rinde beim Einpflanzen nicht umknicken. Natürlich können auch mehrere Stecklinge in einem Topf Platz finden. Hier sollte lediglich ein Abstand von 15 Zentimetern eingehalten werden.
Pflege der Setzlinge
Die Pflanzgefäße sollten an einem hellen, warmen Ort stehen. Vor direkter Sonneneinstrahlung müssen sie allerdings geschützt werden. Besonders prächtig entwickeln sich die Wurzeln in einem Mini Gewächshaus. Damit die Pflanzen gut gedeihen können, ist es erforderlich die Abdeckung des Gewächshauses alle drei Tage abzunehmen und die Risslinge zu gießen. So bleibt die Luftfeuchtigkeit erhalten und die Pflanzen erhalten neuen Sauerstoff.
Außerdem sollte die Bodenfeuchte regelmäßig geprüft werden. Wenn die Bedingungen für Thujen optimal sind, kann nach wenigen Wochen bereits eine Veränderung an den Risslingen erkannt werden. Die Stecklinge sollten nach dem Einpflanzen im Hochsommer den gesamten, folgenden Winter in den Pflanzgefäßen verbleiben. Im Frühjahr können sie dann ausgepflanzt werden.
Expertentipp
Für die Entwicklung der Stecklinge ist eine hohe Luftfeuchtigkeit besonders wichtig. Hat man eine Anzuchtschale verwendet, die mit einem Deckel ausgestattet ist und wie eine Art Gewächshaus fungiert, sollten die Risslinge mit dem Deckel abgedeckt werden. Hat man kein Mini Gewächshaus, kann man auch eine Plastiktüte über die Setzlinge stülpen und diese mit einer Schnur befestigen. Die Tüte sollte jedoch so angebracht werden, dass die Setzlinge ausreichend Sauerstoff erhalten.
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