Im Winter kann es interessant sein, die verschiedenen Tierspuren auf frisch gefallenen Schnee zu sehen. Manch einem Gärtner ist gar nicht bewusst, wie viele Tiere sich in unbeobachteten Momenten im Garten aufhalten. Umso aufschlussreicher ist es, wenn man diese Fährten auch zuordnen kann. Häufig hinterlassen Katzen, Hunde, Vögel, Hasen und Kaninchen die Spuren. Ab und zu kann man diese aber auch einem Steinmarder (Martes foina) zuordnen.
Was treibt der Marder im Winter?
Entgegen der weit verbreiteten Auffassung sind Marder im Winter aktiv und suchen in Garten- und Hausnähe Schutz vor der Kälte. Sie verkriechen sich gerne Wärmedämmungen in Wänden, auf Dachböden und bevorzugt in Motorräumen. Enge Motorräume bieten für den Steinmarder eine ideale Höhle. Wenn sie dort Schutz suchen, kommt es während der Wintermonate normalerweise nicht zu Schäden. Die Gefahr besteht erst im Frühjahr, da dann die Paarungszeit beginnt. Während dieser Zeit legen Steinmarder weitere Wege zurück und suchen sich neue Schlafplätze. Die Aggression rührt daher, dass ein Steinmarder einen Rivalen in seiner „Höhle“ wittert. Infolgedessen kommt es zu Wutanfällen, in denen der Marder Kabel und Schläuche zerbeißt. Ein Marder auf dem Dachboden ist meistens auch im Winter störend, da es immer wieder zu lauten Geräuschen kommt. Außerdem bekämpfen sich Marder und Hauskatzen. Deswegen ist es sinnvoll, möglichst frühzeitig anhand der Spuren zu erfahren, ob sich ein ungebetener Gast im Garten aufgehalten hat.
Alle Merkmale der Marderspuren

- Länge: 4,5 bis 5 cm
- Breite 3,5 bis 4 cm
- fünf Zehen sichtbar
- vor jeder Zehe eine Kralle sichtbar
- sichelförmiger Ballen
Es ist außerdem zu beachten, dass sich die Spuren je nach der Laufart des Marders unterscheiden. Bewegt er sich schnell, ist sein Lauf sprunghaft und ähnelt dem eines Hasen. Die Hinterpfoten fallen oft in die Spur der Vorderpfoten. Deswegen sind sie auf einer Höhe und eher verwaschen und verschwommen erkennbar. Läuft der Marder langsam, sind seine Spuren versetzt, aber deutlich besser zu sehen.
Unterschiede zu anderen Spuren

Im Unterschied zu vielen anderen Tierspuren sieht man beim Marder die Krallen. Im Vergleich zu Katzenspuren sind die des Marders eher oval. Das liegt daran, dass beim Steinmarder der Abstand zwischen Ballen und Zehen größer ist. Katzenspuren wirken dagegen eher rund. Dachsspuren sind im Vergleich deutlich größer und breiter, die eines Iltis kleiner. Beim Fuchs und beim Marderhund sieht man nur vier, anstatt fünf Zehen.
Expertentipp
Es ist äußerst faszinierend, Spuren zu erkennen, da sich dadurch völlig neue Welten eröffnen. Mit ausreichender Übung wird es schließlich leicht, eine Spur einem bestimmten Tier zuzuordnen. Dadurch erfährt man, welche Tiere sich in unbeobachteten Momenten im Garten herumtreiben und an welchen Stellen sie verweilen.
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