Gärtnern macht Freude. Mit einem optimal angelegten Topfgarten bleibt diese Freude nicht nur Gartenbesitzern vorbehalten. Was ein Topfgarten ist, welche Pflanzen sich eignen und wie man einen Topfgarten anlegt und pflegt, verrät der folgende Ratgeber.
Was ist ein Topfgarten?
Eine eigene Gartenfläche ist keine Grundvoraussetzung, um sich gärtnerisch auszuprobieren. Ein Topfgarten ermöglicht das Gärtnern auf kleinstem Raum. Ein Plätzchen auf dem Balkon bzw. der Terrasse reicht aus, um Blumen, Obst und Gemüse anzupflanzen.
Der Topfgarten lässt sich ebenso in der Wohnung, in Wintergärten und auf dem Fensterbrett integrieren. Die Pflanzen werden in Pflanzgefäßen jeglicher Art und Größe kultiviert. Bepflanzung und Anordnungen der Töpfe lassen sich im Nu neu arrangieren, sodass jederzeit neue Akzente gesetzt werden können.
Planung und Vorbereitung
Bevor es zum Einkauf geht, sollte man überprüfen, wie viele Licht- und Schattenplätze zur Verfügung stehen. Licht ist für die meisten Pflanzen der wichtigste Standortfaktor.
Ob sonnig, schattig oder windig – Pflanzen haben individuelle Bedürfnisse an ihre Standorte, die berücksichtigt werden müssen. Diese Bedingungen entscheiden, welche Sorten infrage kommen.
Geeignete Pflanzen für den Halbschatten sind beispielsweise:
- Funkien
- Fuchsien
- Radieschen
- Salat
Zu den Sonnenanbetern zählen:
- Zitronenbäume
- Olivenbäume
- Hibiskus
- Geranien
- Petunien
- Tomaten
- Chili
Mediterran, romantisch oder modern – um die Pflanzenauswahl einzugrenzen, sollte man sich ein Gestaltungsmotto für den Topfgarten überlegen. Dieser Stil kann sich in den Pflanzen und Pflanzgefäßen widerspiegeln.
Wer viel Zeit in die Topfgartenpflege investieren möchte, darf sich für pflegeintensivere Pflanzen entscheiden. Wer weniger mit der Pflege beschäftigt sein will, ist mit winterharten Pflanzen gut beraten.
Die Zusammenstellung der Pflanzen ist ebenfalls ein wichtiger Punkt. Nicht alle Pflanzenarten kommen gut miteinander aus. Wuchsform, Ausbreitungsdrang, Blühzeitpunkt und Blühdauer sind bei der Anordnung zu berücksichtigen.
Pflanzen, die neben- und hintereinander stehen, müssen genügend Licht bekommen. Sie sollten der Größe nach angeordnet werden. Große Pflanzen rücken in den Hintergrund. Kleinere Gewächse werden vorne platziert. Durch diese Abstufung wirkt der Topfgarten besonders harmonisch.
Auswahl der Pflanzgefäße
Was die Auswahl passender Pflanzgefäße angeht, sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Kübel, Topf, Zinkwanne, Gummistiefel – erlaubt ist, was gefällt. Wichtig ist, dass die Gefäße frostsicher und robust sind.
Im Fachhandel werden glasierte Tontöpfe, Metall- und Steingefäße, Kunststoffbehälter, Flechtübertöpfe und rustikale Holztröge angeboten.
Natürlich wirkende Pflanztöpfe aus Terrakotta verleihen einem Topfgarten ein mediterranes Ambiente. Holzübertöpfe vermitteln ein ländliches Flair, während grobe Natursteingefäße eher romantisch wirken. Materialien und Formen sind letztendlich Geschmacksache und sollten zum Stil der Umgebung passen.
Wichtig ist, dass die Größe des Topfes optimal auf die Pflanze abgestimmt ist, damit genügend Wurzelraum zur Verfügung steht. Die Größe der einzelnen Pflanze entscheidet darüber, wie groß das Pflanzgefäß sein muss.
Die wenigsten Pflanzen vertragen Staunässe. Verfügt das Pflanzgefäß über eine Bodenöffnung, kann überschüssiges Gießwasser abfließen.
Auswahl der Pflanzen

Das Angebot an geeigneten Topfgartenpflanzen ist vielseitig. In den Kübeln und Töpfen gedeihen Blumen und Stauden. Mit Schnittgehölzen und Ziergräsern lassen sich schöne Akzente setzen. Kräutertöpfchen, kleinwüchsige Obstbäume und Gemüsepflanzen können das jeweilige Arrangement erweitern.
Wer seinen Topfgarten vielfältig und kreativ gestalten möchte, sollte möglichst viele Pflanzen in unterschiedlichen Kombinationen auswählen.
Mit diesen Pflanzenarten lassen sich abwechslungsreiche Pflanzenarrangements bilden:
- Kräuter wie Schnittlauch, Petersilie, Rosmarin, Basilikum und Thymian
- Blühpflanzen wie Geranien, Begonien und Petunien
- Gemüse wie Tomaten, Paprika, Chili, Auberginen
- Obst wie Erdbeeren, Heidelbeeren, Mini-Kiwi
Pflanzerde

Eine optimal auf die Pflanze abgestimmte Pflanzenerde entscheidet über den Ernteerfolg. Als Topfgartenerde stehen Blumenerden und Gemüseerden zur Verfügung.
Wer sich für torffreie Erde entscheidet, unterstützt ein gesundes Pflanzenwachstum und tut gleichzeitig etwas für Natur und Umwelt. Torf wird aus Mooren entnommen, die wichtig für das Klima sind und als gefährdet gelten.
Pflanzen umtopfen
Sobald Pflanzen, Töpfe und Erde zur Verfügung stehen, kann man mit dem Einpflanzen beginnen.
Das Pflanzgefäß wird mit einer 5 cm hohen Kiesschicht befüllt. Bei größeren Gefäßen sollte die Schicht circa 10 cm hoch sein.
Um das Ausschwemmen der Erde zu verhindern, wird Vlies über die Kiesschicht gelegt. Anschließend das Vlies mit etwas Erde bedecken und die Pflanze mittig auf die Drainage-Schicht setzen. Den Zwischenraum mit Erde auffüllen, diese fest andrücken und die Pflanze gründlich wässern – fertig.
Topfgarten pflegen – schneiden, gießen und düngen
Bevor üppig wachsende Pflanzen einander bedrängen, sollten sie geschnitten werden. Hierfür werden die Triebe mit einer scharfen Gartenschere vorsichtig gekürzt. Verblühte Pflanzenteile werden regelmäßig entfernt.
Das Gießen der Topfpflanzen gehört zur Hauptaufgabe. Gegossen wird morgens oder abends. Das Gießwasser sollte direkt auf die Erde gelangen, da Wassertropfen auf den Blättern das empfindliche Gewebe verbrennen.
Je schneller die Pflanzen wachsen, desto eher ist der Nährstoffvorrat der Pflanzerde erschöpft und es muss nachgedüngt werden. Für die Anwendung in Töpfen und Kübeln ist Flüssigdünger optimal geeignet. Er wird gemäß der Packungsanleitung dem Gießwasser hinzugefügt. Der Dünger sollte auf die konkreten Bedürfnisse der Pflanze zugeschnitten sein.
Expertentipp
Um ein knappes Platzangebot optimal zu nutzen, eignen sich Blumenampeln und hängende Gitterkörbe. Auch Pflanztreppen und Pflanzregale sind dekorativ und bieten Raum für viele Pflanzen. Die Töpfe und Kübel lassen sich – ganz nach persönlichem Geschmack – auf verschiedenen Ebenen arrangieren. Die Anordnung bringt jede Pflanze zur Geltung und sorgt zudem für bessere Lichtverhältnisse.
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