Orangen werden in verschiedene Sorten unterschieden. Diese weisen jeweils charakteristische Eigenschaften auf, die sich beispielsweise auf den Geschmack und die mögliche Verwendung beziehen. Bei der Auswahl von Pflanzen für den Garten, ist dieses Wissen entscheidend.
Bitterorangen und süße Orangen
Eine grundlegende Unterscheidung findet sich in bittere und süße Orangen. Bitterorangen sind auch als Pomeranzen bekannt und können aufgrund der enthaltenen Menge an Bitterstoffen nicht pur und roh gegessen werden.
Fruchtfleisch und Schale können aber zum Herstellen von Marmeladen, Konfitüren sowie als Gewürz oder zum Aromatisieren von Likören verwendet werden. Bei den letzteren Einsatzzwecken reichen bereits sehr kleine Mengen aus.
Bei den süßen Orangensorten handelt es sich um:
- Rundorangen oder Blondorangen
- Navel- oder Nabelorangen
- pigmentierte Orangen, die auch als Blutorangen oder Halbblutorangen bekannt sind
- säurefreie Orangen
Abhängig von den Eigenschaften fällt auch der jeweilige Verwendungszweck aus.
Blondorangen für Saft und Fleisch
Zu den Rund- oder Blondorangen gehören unter anderem:
- Baladi
- Hamlin
- Hart’s Tardiff
- Jaffaorange
- Valencia
Sie können zur Gewinnung von Saft verwendet werden, lassen sich aber auch pur essen. Der Geschmack ist süß mit einer leicht säuerlichen Note. Zudem sind die Früchte sehr saftig und aromatisch.
Navel- oder Nabelorangen

Der Name entstammt der Form der Früchte. Diese weisen am Blütenpol eine Ausstülpung auf. Hierbei handelt es sich eine winzige zweite Frucht. Optisch wirkt sie jedoch wie ein Bauchnabel, woher auch der Name stammt.
Zu den Navelorangen gehören die Sorten:
- Cara Cara
- Navelate
- Navelina
- NavelLaneLate
- Powell Navel
- Salustiana
- Washington NewHal
Navel- oder Nabelorangen sind süß und saftig, werden hauptsächlich wegen ihres Fruchtfleischs verwendet, können aber auch zur Gewinnung von Saft zum Einsatz kommen.
Sie sind zudem besonders aromatisch und finden sich als späte Sorten, die im Herbst und Winter erhältlich sind. Damit sind sie ideal als frische Früchte und Quelle von Vitamin C während der kalten Jahreszeiten.
Blutorangen und Halbblutorangen

Die pigmentierten Orangen weisen ein rotes Fruchtfleisch auf. Dieses lässt sich auf sogenannte Anthocyane zurückführen.
Die pflanzlichen Farbstoffe wirken als Antioxidantien und tragen damit zum Schutz der Zellen vor freien Radikalen bei.
Zu den Blutorangen und Halbblutorangen gehören unter anderem die folgenden Sorten:
- Double fine
- La Maltaise Sanguine
- Manica
- Moro
- Sanguine
- Sanguinello
- Tarocco
Der Geschmack ist süß, kann jedoch herbe und leicht säuerliche Noten aufweisen. Die Früchte werden wegen des Fruchtfleischs und ebenfalls für Saft verwendet.
Säurefreie Orangen
Hierbei handelt es sich genaugenommen nicht um Orangen, sondern um gelbe Limetten. Sie finden sich selten im Supermarkt, stammen aus Indien und weisen in der Tat einen sehr geringen Säuregehalt auf.
Hierdurch schmecken sie süß und mild, haben jedoch auch ein dezentes Aroma. Gegebenenfalls wirken sie dadurch lasch. Vor allem für Kinder oder einen sehr dezenten Zitrusgeschmack sind sie jedoch ideal.
Expertentipp
Bei der Auswahl der Orangen-Arten sollten neben Geschmack und Verwendung auch die Ansprüche der Pflanzen berücksichtigt werden. Denn während beispielsweise Blutorangen sehr gut mit erheblichen Temperaturschwankungen zurechtkommen, benötigen Navelorangen stetige Wärme.
Häufig gestellte Fragen
Lassen sich alle Orangen entsaften?
Ja, der Saftgehalt und damit der Sinn des Entsaftens unterscheiden sich jedoch erheblich zwischen den Arten und Sorten. Als Saftorangen eignen sich vor allem sehr reife Rundorangen, wie beispielsweise die Sorte Valencia.
Sind Bitterorangen ungenießbar?
Bitterorangen oder Pomeranzen sind nicht giftig und auch nicht ungenießbar, weisen jedoch einen sehr hohen Gehalt an Bitterstoffen auf.
Das Fruchtfleisch pur zu essen oder den enthaltenen Saft zu trinken, ist daher nicht empfehlenswert oder nur in geringen Mengen angeraten.
Neben dem Geschmack können die Bitterstoffe zudem in zu großen Mengen Beschwerden im Bereich der Verdauung auslösen.
Lassen sich Orangen auch im Kübel kultivieren?
Ja, das ist bei jungen Gewächsen durchaus möglich. Für die meisten Sorten ist das in Europa sogar angeraten, da sie nicht oder nur bedingt frosthart sind. Im Kübel lassen sie sich geschützt und im Warmen überwintern.
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