Das Wachstum eines Baumes fällt kaum auf, da es langsam und lautlos vor sich geht. Wird kein regelmäßiger Rückschnitt vorgenommen, entsteht schnell eine beachtliche Höhe und Verzweigung, die bei Obstbäumen zu weniger Fruchtertrag und bei älteren Bäumen zu Umsturzgefahr führt. Um diese Probleme zu verhindern, ist es wichtig, Äste immer wieder zu kürzen. Wann und wie dies stattfindet, erklärt dieser Artikel.
Wann können Bäume gekürzt werden?
Prinzipiell kann ein Baum, der in einem Garten steht, das ganze Jahr über geschnitten werden. Ausgenommen davon ist ein starker Rückschnitt, der der Natur zuliebe nicht zwischen Anfang März und Ende September erfolgen sollte. In dieser Zeit brüten Vögel und ziehen ihren Nachwuchs auf, wobei sie durch einen Radikalschnitt gestört würden. Da Bäume im Sommer einen aktiveren Stoffwechsel aufweisen, verheilen die „Wunden“ durch den Astschnitt schneller. Im Winter dauert dies zwar länger, der Gärtner selbst profitiert jedoch davon, dass kein Laub vorhanden ist und er ungehindert arbeiten kann.
Ahorn- und Walnussbäume sollten generell nicht in den Wintermonaten geschnitten werden, da sie hierauf empfindlich reagieren und Wasser aus der Schnittstelle läuft, das unschöne Spuren an der Rinde hinterlassen kann. Auch Zierkirschen vertragen einen Schnitt in den kalten Monaten nicht, weshalb man sie nur im Sommer zurückschneiden sollte.
Wie wird ein Baum geschnitten?
Je nachdem, welchen Zustand der Baum aufweist, bietet sich eine andere Vorgehensweise an. Wurde der Baum regelmäßig geschnitten und ist daher nur die Erhaltungskürzung erforderlich, dann genügt es, die Krone auszudünnen, überschießende Äste zu kappen und dem Baum damit wieder eine gute Form zu verleihen. Mit der entsprechenden Ausrüstung kann der geübte Hobbygärtner diesen Rückschnitt, der alle zwei bis drei Jahre erfolgen sollte, selbst vornehmen. Wurde der Baum jedoch längere Zeit nicht geschnitten und ist stark verwachsen oder besonders hoch, so sollte auf jeden Fall ein Fachmann beauftragt werden. Die Verletzungsgefahr durch Stürze, herabfallende Äste oder scharfes Werkzeug ist sonst zu hoch.
Generell ist zu beachten, dass Äste immer so nah am Stamm wie möglich gekappt werden sollten, damit keine Stümpfe zurückbleiben. Der Wulst, der den Ast mit dem Stamm verbindet, muss jedoch immer ausgespart werden, da sonst mehrere dünne Äste aus dieser Stelle austreiben werden. Sind kräftige Äste vorhanden, die sehr eng beieinander wachsen, so sollte einer dieser Starkäste entfernt werden. Er und der naheliegende zweite Ast machen sich sonst gegenseitig Nährstoffe und Licht streitig, weshalb keiner der beiden gut gedeihen kann.
Welche Baumarten kann man zurückschneiden?

Beim Rückschnitt von Bäumen sind grundsätzlich die Unterschiede unter den verschiedenen Baumarten zu berücksichtigen.
Nadelbäume schneiden
Das Schneiden von Nadelbäumen ist allgemein heikel. Die Spitze eines solchen Baums sollte keinesfalls geschnitten werden, da sich sonst Leitäste bilden, die die Krone ersetzen sollen. Dadurch verändert sich die Statik des Baums, was schlimmstenfalls dazu führt, dass er abbricht. Außerdem regt das Kappen der Spitze das Wachstum an, weshalb innerhalb kurzer Zeit wieder die vorherige Höhe erreicht oder sogar überschritten wird.
Laubbäume schneiden
Laubbäume sollte man besser nur nach Schäden durch einen Sturm beschneiden oder abbruchgefährdete Äste entfernen. Von einem Schnitt zur Höhengrenze sollte abgesehen werden, allerdings kann die Krone zur Formgebung etwas ausgelichtet werden.
Obstbäume schneiden
Obstbäume benötigen, wie eingangs erwähnt, einen regelmäßigen Schnitt, damit sie reichlich Früchte tragen. Dieser sollte in der Zeit von Januar bis März erfolgen, wobei darauf zu achten ist, dass kein strenger Frost herrscht. Lediglich bei Kirschen und Pfirsichen erfolgt der Schnitt im Sommer direkt nach der Ernte.
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