Hobbygärtner benötigen viele Werkzeuge und Geräte, um ihren Garten zu bewirtschaften und sauber zu halten. Um diese nicht im Haus zu lagern, eignen sich Gartenhäuser. Statt einen Fertigbausatz aus Holz zu verwenden, können Sie ein robustes Häuschen selbst mauern. Dabei müssen jedoch spezielle Voraussetzungen erfüllt sein.
Baugenehmigung beantragen
Haben Sie sich für ein Gartenhaus aus Mauersteinen entschieden, benötigen Sie definitiv eine Baugenehmigung, unabhängig von der geplanten Größe des Gartenhäuschens. Behauptungen, dass Gebäude mit weniger als 25 m² genehmigungsfrei sind, sind nicht korrekt. Für eine Prüfung muss der dazugehörige Bauplan inklusive eines Tragfähigkeitsnachweises vorgelegt werden. Dieser muss fachmännisch bemaßt sein und den jeweils geltenden Bestimmungen entsprechen.
Das Fundament planen
Damit das Gartenhaus stabil ist, müssen Sie den vollflächigen Unterbau korrekt berechnen. Hierbei gilt bei einer Mauerhöhe über 50 Zentimeter folgendes:
- die Dicke des Fundaments ist das Dreifache der Mauerdicke
- die Tiefe des Sockels entspricht einem Drittel der Mauerhöhe
Je nach Beschaffenheit des Bodens planen Sie zusätzlich eine sogenannte Frostschürze ein, die aus einer Sandschicht, einer Kiesschicht und einer abschließenden Tragschicht besteht.
Benötigtes Material
Für den Sockel benötigen Sie folgende Werkstoffe:
- Baufolie
- Schalungsmaterial
- Bewehrungsmatten
- Beton
- Kies
Zum Hochziehen der Wände sind folgende Materialien notwendig:
- Mauersteine
- Beton
- Mörtel
- Dämmplatten
Folgende Werkzeuge kommen zum Einsatz:
- Schaufel und Spaten
- je nach Ausmaß und Tiefe des Fundaments ein kleiner Bagger
- Rüttelplatte
- Wasserwaage
- Senklot
- Markierungsschnur
Das Fundament herstellen
Heben Sie die Baugrube aus. Anschließend verdichten Sie den Boden mit einer Rüttelplatte. Nun legen Sie die Sandschicht an und komprimieren diese ebenfalls. Gleiches vollziehen Sie mit dem Kiesbett. Als Nächstes folgt die Bewehrung und die Verschalung. Für das Ausrichten der Bretter nehmen Sie eine Wasserwaage und die Richtschnur zu Hilfe. Zum Schluss gießen Sie den Beton gleichmäßig aus, decken alles mit Baufolie ab und lassen das Fundament aushärten.
Die Wände hochmauern
Die erste Reihe wird in ein Dickbett gesetzt, das aus Mörtel besteht. Hierdurch lassen sich die einzelnen Steine äußerst genau ausrichten. Bei den Fenster- und Türenbereichen setzen Sie Holzrahmen ein, die Sie später mit U-Profilen übermauern.
Die Richtschnur spannen Sie für jede Mauerreihe neu, damit die Mauersteine plan liegen. Zudem prüfen Sie mit dem Senklot, ob die Steinmauer senkrecht wird. Achten Sie darauf, dass Sie die Steine mit Überbindung mauern, um die von oben wirkende Last auf die gesamte Wandlänge zu verteilen. Die Mauerkrone, der Abschluss der Mauerwand, besteht aus U-Profilen, die Sie erst bewehren und anschließend mit Beton verfüllen.
Möglichkeiten für das Dach
Bei der Gestaltung des Gartenhausdaches gibt es verschiedene Alternativen. Allerdings lassen sich nicht alle ohne ausreichendes Fachwissen und Erfahrung realisieren. Zur Wahl stehen unter anderem:
- Flachdach
- Pultdach
- Runddach
- Satteldach
Expertentipp
Am einfachsten lässt sich ein Flachdach für das Gartenhaus realisieren. Auf dem Ständerwerk montieren Sie im Abstand von 55 bis 70 cm Dachsparren. Achten Sie auf eine ausreichende Stärke der Sparren, die von der zu erwartenden Last, wie z.B. Schnee, abhängt. Eine geringe Neigung ist hierbei von Vorteil.
Anschließend decken Sie das Dach ein, beispielsweise mit Dachpfannen, Ziegeln oder Platten. Bei Bedarf dichten Sie es mit Schweißbahn ab. Zur Dämmung des Gartenhausdaches eignet sich eine Zwischensparrendämmung, da sie relativ kostengünstig ist. Unter den Sparren befestigen Sie eine Dampfbremse, wobei die Folie jeweils etwa 8 bis 12 cm überlappen und geringfügig durchhängen sollte. Zum Schluss bringen Sie die Innenverkleidung an und fixieren dadurch die Dampfbremse. Zum Verblenden eignen sich beispielsweise Trockenbau- oder OSB-Platten.
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