Insbesondere in Süddeutschland erkennt man sie im Sommer schon von Weitem – die großen Hopfenfelder mit den charakteristischen grünen Zapfen. Nicht nur zur Bierherstellung ist das Gewächs unerlässlich. In der Naturmedizin findet es seit langem als schlafförderndes und beruhigendes Mittel Anwendung. Wie Sie Hopfen im Garten richtig ernten, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Der Beginn der Hopfenernte
Nach dem Beginn des Wachstumszyklus im März entwickeln sich an den wüchsigen Trieben die typischen Blütenstände. Die Befruchtung findet beim Hopfen getrenntgeschlechtlich statt. Nach der Bestäubung entwickeln sich aus der weiblichen Blüte die zapfenartigen Dolden, die bis zum Sommer reifen. In vielen Regionen Bayerns sieht man ab Ende August traditionell viele Traktoren auf den Feldern. Jetzt ist der Startschuss zur Hopfenernte gefallen. Je nach Sorte gibt es auch spätreifende Arten, die erst im September oder Oktober eingefahren werden können.
Die Merkmale des Hopfens
Reifen Hopfen können Sie mit Hilfe einiger Tricks erkennen. Zum einen zeichnet er sich durch seine noch grüne Struktur aus. Streichen Sie mit Ihren Fingern über die Zapfen und ertasten Sie die Dolden. Fühlen sich diese fest verschlossen und nicht weich an, dann ist das bereits ein gutes Zeichen.
Zum anderen ist das harzartige Pulver im Inneren ein weiteres Erkennungsmerkmal reifer Hopfendolden. Es erscheint gelblich und verteilt sich nach dem Aufschneiden eines Zapfens auf der Hand. Es wird in der Fachsprache als Lupulin bezeichnet. Und nicht zuletzt verströmt reifer Hopfen einen typischen Duft. An dem leicht herben Aroma erkennen Sie die Reife des Hopfens ebenfalls.
Hopfen von Hand ernten

Aufgrund der Instabilität des Hopfens müssen Sie bei der Ernte Vorsicht walten lassen. In der industriellen Landwirtschaft kommen Maschinen zum Einsatz. Sie trennen die Hopfendolden mechanisiert von den Ranken ab. Für die Ernte von Hand benötigen Sie hingegen nur Ihre eigenen Hände, einen Korb zum Einsammeln und ein scharfes Messer. Beginnen Sie am besten in einer Reihe mit der Ernte. Arbeiten Sie sich von unten nach oben vor. Bücken Sie sich zuerst für die unteren Dolden und pflücken danach die oberen.
Nehmen Sie zur Ernte jeweils einen ganzen Trieb mitsamt dem Zapfen in die Hand. Begutachten Sie diesen, um die tatsächliche Reife festzustellen. Nun haben Sie zwei Möglichkeiten. Einerseits können Sie die Rebe mit dem Messer komplett abschneiden. Die Hopfendolden werden dann jeweils sanft von Hand vom Blütenboden gezupft. Da der Wurzelstock jedes Frühjahr neu austreibt, ist das Abschneiden unproblematisch. Andererseits können Sie den Trieb ebenso gut an der Pflanze belassen. In diesem Fall zupfen Sie einfach alle Zapfen von den Blütenständen ab.
Die Verwendung von Hopfen in der Küche

Selbstverständlich eignet sich frischer Hopfen keineswegs nur zum Bierbrauen. Die aromatischen Dolden können frisch als bitterer Tee verwendet werden. Dazu geben Sie einige Zapfen in eine große Kanne, übergießen diese mit heißem Wasser und lassen alles für etwa zehn Minuten ziehen. Sie können die Blütenstände auch klein hacken und für die spätere Verwendung trocknen.
Neben Tee ist der Einsatz als beruhigendes Kräuterkissen denkbar. Dazu füllen Sie ein kleines Kissen mit getrocknetem Hopfen und legen es unter Ihr Kopfkissen. Aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung wirkt die Pflanze beruhigend. Sie unterstützt unter Nervosität leidende Menschen beim Einschlafen.
Expertentipp
Arbeiten Sie mehrmals im Jahr Hornspäne oder reifen Kompost in den Boden um die Hopfenpflanze ein. Auf diese Weise wird das Gewächs mit allen benötigten Nährstoffen versorgt.
Häufig gestellte Fragen
Wie hoch wächst Hopfen im Garten?
Für gewöhnlich erreicht die Kletterpflanze Wuchshöhen von bis zu sieben Metern.
Kann Hopfen eingelagert werden?
Ja, die Dolden der Pflanze können Sie an der frischen Luft trocknen, zerkleinern und anschließend in Schraubgläser füllen.
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