Hornveilchen und Stiefmütterchen – was ist der Unterschied?

Stiefmütterchen und Hornveilchen sind beide äußerst beliebt als Frühjahrsbepflanzung in Gärten, Kübeln, Töpfen und Blumenkästen. Beide Arten sind eng miteinander verwandt und ähneln sich so sehr, dass vielen gar nicht bewusst ist, dass es sich um verschiedene Arten handelt.

Dennoch gibt es einige deutliche Unterschiede, die es zu kennen lohnt. Beide Arten haben ihre Vorzüge, die bei einer bewussten Entscheidung für die eine oder andere Art von Vorteil sein können.

Dieselbe Pflanzengattung – doch unterschiedliche Herkunft

Stiefmütterchen sowie Hornveilchen gehören beide zur Gattung der Veilchen. Während Stiefmütterchen aus der Kreuzung verschiedener heimischer Veilchen-Arten entstanden, stammen Hornveilchen ursprünglich aus den alpinen Regionen der Pyrenäen, wo sie bis heute in ihrer Wildform in Höhenlagen bis zu 2500 m anzutreffen sind.

Entsprechend ihrer verschiedenen Herkunft unterscheiden sich Stiefmütterchen und Hornveilchen in einigen charakteristischen Eigenschaften. Beide Arten sind jedoch so eng miteinander verwandt, dass sie sich problemlos kreuzen lassen.

Optische Unterschiede

• Blütengröße
• Blütenaufbau
• Wuchshöhe

Stiefmütterchen haben die größeren Blüten und sind auch größer als Hornveilchen. Während Hornveilchen eine Wuchshöhe von etwa 20 cm erreichen, können Stiefmütterchen durchaus bis zu 30 cm hoch werden.

Auch im Aufbau unterscheiden sich die Blüten beider Arten. Stiefmütterchen haben 1 unteres und 4 obere Kronblätter, während die Blüten der Hornveilchen aus 2 unteren und 3 oberen Kronblättern bestehen.

Unterschiedliche Blütezeiten, verschiedene Blühdauer

Stiefmütterchen blühen normalerweise von April bis Juli. Durch eine Auspflanzung im Spätsommer kann jedoch auch eine Herbstblüte erreicht werden. Hornveilchen blühen hingegen von April bis August. Herrschen im Winter aber recht milde Temperaturen setzt die Blüte viel früher ein und die Hornveilchen können sogar den ganzen Winter über schon erblühen.

Vor- und Nachteile

Die größeren Blüten der Stiefmütterchen sind optisch auffallender, aber empfindlicher als die kleinen Blüten der Hornveilchen. Auch in Bezug auf die Temperatur sind Stiefmütterchenblüten empfindlicher. Selten überstehen sie Temperaturen unter dem Gefrierpunkt.

Wie auch die Hornveilchen sind Stiefmütterchenpflanzen sehr wohl winterhart, doch sollten sie im Winter möglichst abgedeckt werden, wenn sie im nächsten Frühjahr wieder erblühen sollen.

Hornveilchen sind indes generell unempfindlicher als Stiefmütterchen. Die kleinen Blüten sind unempfindlicher gegen Regen und die Pflanzen überstehen auch ohne Winterschutz die kalte Jahreszeit problemlos. Insgesamt bringen Hornveilchen auch mehr Blüten hervor als Stiefmütterchen.

Die kleinen Verwandten der Stiefmütterchen neigen jedoch dazu sich selbst auszusäen und im Winter Rhizome zu bilden, mit denen sie sich weiter ausbreiten. Hornveilchen verwildern daher schnell. Nicht überall ist dies gewünscht, sodass in diesem Fall die größeren Stiefmütterchen die bessere Wahl sind.