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Exotische Pflanzen

Ingwer pflanzen

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Ingwer pflanzen

Ingwer ist ein wahrer Alleskönner! Das knollenartige Rhizom steckt nicht nur voller Vitamin C, sondern enthält auch Eisen, Magnesium, Calcium, Kalium und Phosphor, sowie ätherische Öle, Gingerol und Harzsäuren und Harz. Die Ingwerknolle (die eigentlich keine Knolle ist, sondern ein Rhizom), wird zum Würzen von Speisen verwendet und ist schon lange für seine heilenden Eigenschaften bekannt. Bereits seit über mehr als tausend Jahren wird Ingwer genutzt. Auch heute noch werden die Ingwer Rhizome zur Zubereitung von Speisen und Tee genutzt. Obgleich die Ingwerpflanze wohl ursprünglich aus Südostasien stammt, ist es gar nicht so schwer, sie auch hierzulande anzubauen.

Ingwer als Gewürz

Ingwer wird mit seinem fruchtig bis zitrusartigen Duft und seinem leicht scharfen und würzigen Geschmack besonders in der chinesischen, der indischen und auch der karibischen Küche verwendet. Bei uns ist er zum Beispiel bekannt als Zutat für Getränke wie Ingwer Tee und Ginger-Ale. In Essig eingelegt kennt man Ingwer als typisch japanische Beilage zum Sushi (Gari). Als Gewürz dient er zum Verfeinern von Gerichten mit Meeresfrüchten oder Fisch, Linsengerichten, Currygerichten, Gerichten mit Geflügel oder Lamm, Suppen, Soßen oder Gebäck wie Lebkuchen und Printen. In England gibt es übrigens gingerbread, dessen Teig auch zur Herstellung von Lebkuchenmännchen genutzt wird („gingerbread man“) und in welchem natürlich auch Ingwer als Zutat eine entscheidende Rolle spielt.

Ingwer als Heilpflanze

Ingwer als Heilpflanze


Nicht umsonst gelten Ingwer Rhizome als außerordentlich gesund: Ingwer wirkt antibakteriell, antioxidativ, virostatisch, entzündungshemmend, schmerzlindernd, antiemetisch (schützt vor Erbrechen) und krampflösend. Außerdem regt er den Kreislauf, die Verdauung und die Durchblutung an und fördert die Produktion des Gallensafts. Darüber hinaus ist Ingwer in der Lage, Mundgeruch zu neutralisieren, indem ein Speichelenzym stimuliert wird, das Schwefelverbindungen löst.

In der chinesischen Medizin spielt Ingwer schon lange eine große Rolle. Er wurde schon in dem Buch „Shennong ben cao jing“ erwähnt. Das Buch, das von Ackerbau und Heilmitteln handelt, soll vom sagenumwobenen Urkaiser Shennong geschrieben worden sein, der um 2800 v. Chr. gelebt haben soll. Auch in der Ayurvedamedizin wird Ingwer als Heilmittel angewandt. Ebenso wussten die alten Römer und später die Mönche im Mittelalter Ingwer zu schätzen. Im Rahmen der Hausmedizin und Naturheilkunde wird er inzwischen auch in deutschen Haushalten insbesondere während der Erkältungszeit wieder gerne verwendet. Im Jahr 2018 wurde Ingwer zur Heilpflanze des Jahres gekürt.

Medizinische Anwendungsbereiche von Ingwer

Medizinische Anwendungsbereiche von Ingwer

  • Übelkeit und Erbrechen (auch zur Vorbeugung der Reise- und Seekrankheit)
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Erkältungsbeschwerden
  • Frauenbeschwerden
  • Schmerzen
  • Migräne
  • chronischer Husten
  • Fieber
  • rheumatische Beschwerden
  • Bluthochdruck
  • Krämpfe
  • Infekte

Außerdem wurden positive Wirkungen von Ingwer in Untersuchungen bezüglich Demenz, Multipler Sklerose und Diabetes festgestellt.

Herkunft der Ingwerpflanze

Herkunft der Ingwerpflanze
Der Ingwer oder Zingiber officinale (wie der hier gemeinte Ingwer offiziell heißt) entstammt der Gattung der Zingiber und der Familie der Ingwergewächse und hat seinen eigentlichen Ursprung vermutlich auf den pazifischen Inseln oder Sri Lanka. Inzwischen wird Zingiber officinale im tropischen, sowie subtropischen Raum Asiens, in Teilen Südamerikas und Afrikas und Jamaika kultiviert. Der lateinische botanische Name Zingiber wurde hergeleitet vom Sanskrit-Wort „sringavera“, das sich mit „mit Geweihsprossen versehen“ übersetzen lässt und auf die Form der Rhizome Bezug nimmt. „Officinale“ ist ein Hinweis auf die Verwendung der Ingwerpflanze als Arzneipflanze.

Eigenschaften der Ingwerpflanze

Eigenschaften der Ingwerpflanze
Aus den Rhizomen wachsen Blattstiele und Blütenstiele. Die 15 bis 20 cm großen Blätter sind hellgrün und lanzettlich, die Blüten bestehen aus grün-gelben Brakteen. Ihr Labellum hat eine purpurne Farbe. Die Blätter befinden sich zweizellig an festen Trieben. Die Blüten sind fähig, Früchte auszubilden, was aber nur selten passiert.

Ingwer anpflanzen: Das wird benötigt

  • Ingwer-Rhizom mit Austriebsknospen in Bioqualität
  • breiter Blumentopf, 30 cm hoch mit einem Loch zum Abfließen des Wassers
  • Blumenerde
  • Frischhaltefolie mit Gummiband oder Glas
  • scharfes Messer

Der ideale Zeitpunkt

Der beste Zeitpunkt zum Pflanzen, sofern man die Ingwerpflanze draußen auf dem Balkon, im Garten oder auf Terrasse pflanzen möchte, ist der späte Frühling. Die Ingwerpflanze bevorzugt Temperaturen ab 20° C. Temperaturen unter 12° C sollten vermieden werden.

Der richtige Standort

Die Ingwerpflanze bevorzugt einen halbschattigen bis schattigen, aber hellen, warmen Standort mit humusreicher, durchlässiger und nicht zu nasser, aber auch nicht zu trockener Erde. Einen Platz in der prallen Sonne verträgt die Pflanze nicht. Sie lässt sich jedoch langsam an die Sonne gewöhnen, in dem man sie nach dem Anwachsen jeden Tag ein kleines bisschen mehr der Sonne aussetzt. Geeignet ist zunächst aber auch ein Platz auf dem Balkon oder der Fensterbank auf der Heizung. Ein umgedrehtes großes Glas oder eine Frischhaltefolie über dem Topf, das mit einem Gummiband befestigt wird, führen zu einer höheren Luftfeuchtigkeit im Topf. Dadurch wird der Keimvorgang angetrieben. Ist die Pflanze angewachsen, muss sie zwischenzeitlich umgetopft werden. Spätestens jetzt kann man der Ingwerpflanze auch einen Platz im Freien anbieten. Dieser sollte jedoch nicht nur schattig, sondern auch wind- und regengeschützt sein.

So wird gepflanzt

Das Ingwer Rhizom wird mit dem Messer in etwa 5 cm große Stücke geschnitten. Diese legt man über Nacht je in ein Glas lauwarmes Wasser. Je frischer das Rhizom, desto besser gelingt das Anwachsen. Jedes Stück benötigt eine Austriebsknospe. Die Stücke werden mit den Austriebsknospen nach oben und der Schnittfläche nach unten in einen Topf gesetzt, mit ca. 2 cm Erde bedeckt, angedrückt und etwas gegossen. Bis das Rhizom keimt, kann es einige Wochen lang dauern. Zum Blühen bekommt man die Ingwerpflanze zu Hause normalerweise nicht.

Gießen

Die Ingwerpflanze sollte regelmäßig mit kalkarmem Wasser gegossen und gegebenenfalls besprüht werden. Die Erde muss immer feucht sein, Staunässe ist jedoch zu vermeiden. Wenn sich die Blätter gelb färben und schließlich abgeworfen werden, kann man das Gießen nach und nach reduzieren und dann einstellen.

Schnitt

Die Ingwerpflanze benötigt keinen Schnitt.

Düngen

Beim Anpflanzen im Frühjahr kann je nach Erde noch etwas Kompost oder Universaldünger beigemischt werden. Bei Bedarf kann man in den Sommermonaten noch etwas hinzugeben.

Erntezeit

Innerhalb mehrerer Monate (meistens binnen ca. 8 Monaten) entwickelt sich die Ingwerpflanze. Die Triebe können über einen Meter in die Höhe schießen, ehe sie sich gelb verfärben und schließlich abgeworfen werden. Das ist das Zeichen für die Erntezeit, denn jetzt hat das Rhizom ihren typischen Geschmack ausgebildet. Hierfür entnimmt man entweder das gesamte Rhizom oder entfernt mithilfe des Messers Teile davon. Wichtig ist, dass dem Rhizom in der Erde eine Austriebsknospe verbleibt.

Ernte haltbar machen

Frisch geerntete Ingwer Rhizome verbraucht man am besten direkt, da sie ansonsten nach und nach an Aroma verlieren. Man kann sie aber auch einige Zeit lang in einem luftdicht verschlossenen, dunklen Behältnis lagern, im Backofen trocken, im Gefrierschrank einfrieren oder einkochen bzw. einlegen.

Ingwer überwintern

Nachdem die Ingwerpflanze ihre Blätter verloren hat, benötigt sie eine Vegetationspause. Möchte man das Rhizom wieder pflanzen, dann muss es über den Winter entnommen und an einem dunklen und kühlen Ort bei höchsten 10° C trocken gelagert werden. Auch hierzu teilt man das Rhizom wieder in 4 bis 5 cm große Stücke. Ingwer ist nicht winterfest und verträgt keinen Frost.

Schädlingsbefall

Durch die Schärfe des Rhizoms schützt sich der Ingwer gut vor Schädlingen. Die Pflanze neigt jedoch zur Wurzelfäule bei zu viel Nässe. Auch ein Befall von Trauermücken kann zum Problem werden. Entdeckt man einen solchen Befall, müssen zunächst die Larven bekämpft werden. Am effektivsten ist es, die komplette Erde auszutauschen und die betroffene Pflanze vorerst unter Quarantäne zu stellen.

Expertentipp

Auch die Blätter der Ingwerpflanze kann man ernten und zum Beispiel in Salaten verarbeiten. Sie gelten als sehr aromatisch. Die Erntezeit ist bei einer Pflanzung des Rhizoms im März der Juni. Allerdings sollte nicht die ganze Ingwerpflanze abgeerntet werden, da sie sonst zu wenig Energie hat, die wiederum für die Ausbildung des Rhizoms benötigt wird.

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Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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