Das kleine Immergrün, auch Vinca minor genannt, ist in vielen Gärten eine beliebte bodendeckende Pflanze, die an sonnigen bis absonnigen Standorten gern zur Unterpflanzung von Gehölzen oder als Wegeinfassung verwendet wird.
Mit seinen dunkelgrünen glänzenden Blättern bietet Vinca minor das ganze Jahr über einen hübschen Anblick, der im Frühjahr und noch einmal von August bis September durch die kleinen blauen, weißen oder violetten Blüten ergänzt wird. Doch der dekorative Bodendecker enthält viele Giftstoffe, die für den Menschen und auch für Haustiere nicht ungefährlich sind.
Pflegeleicht, aber gefährlich für Mensch und Tier
Das kleine Immergrün ist als bodendeckende Pflanze zur Unterpflanzung oder zur Begrünung von Böschungen sehr beliebt, denn die Pflanze ist äußerst pflegeleicht. Die winterharte Pflanze breitet sich mit ihren wurzelnden Bodentrieben teppichartig aus und kann im Laufe der Zeit selbst große Flächen begrünen. Die Pflege beschränkt sich bei der robusten und anspruchslosen Pflanze lediglich auf das Unkrautjäten zwischen den einzelnen Bodentrieben.
Die hübschen Blüten des kleinen Immergrüns sorgen nicht nur für farbliche Akzente, sondern sind auch für Bienen und viele andere Insekten eine ergiebige Futterquelle. Dennoch sollte auf das Pflanzen von Vinca minor im eigenen Garten verzichtet werden, wenn Kinder oder Haustiere zum Haushalt gehören.
Enthaltene Giftstoffe

Vinca Minor gehört genau wie das große Immergrün zu der Familie der Hundsgiftgewächse. Wie der Name der Pflanzenfamilie schon verrät, enthält Vinca Minor viele Giftstoffe, die vor allem aufgrund der großen enthaltenen Menge für Mensch und Tier gefährlich sein können.
Giftstoffe sind in allen Teilen der Pflanze enthalten. Insgesamt beinhalten alle Pflanzenteile mehr als 40 verschiedene Alkaloide. Der Gesamtgehalt an Alkaloiden gerechnet auf die komplette Pflanze kann 0,2 bis 0,7 Prozent betragen.
Die Hauptgiftstoffe sind:
Mögliche Beschwerden
Vincamin hat blutdrucksenkende und sedierende Eigenschaften und kann genau wie das enthaltene Eburnamenin vor allem zu Blutschäden führen.
Allgemein senken Alkaloide die Anzahl der Leukozyten (weiße Blutkörperchen) im Körper. Dadurch wird das Immunsystem geschwächt und die Infektanfälligkeit erhöht. Durch die zusätzliche blutdrucksenkende Wirkung können folgende Beschwerden auftreten:
- Kreislaufbeschwerden
- Atemprobleme
Darüber hinaus können die Alkaloide im kleinen Immergrün weitere Vergiftungserscheinungen auslösen:
- Magen-Darm-Beschwerden
- Hautrötungen
Früher als Heilpflanze genutzt
Vinca minor wurde früher als Heilpflanze zur Behandlung zahlreicher Erkrankungen genutzt. So wurde Vinca minor bei folgenden Beschwerden aufgrund seiner lindernden Wirkung genutzt:
- Kreislaufprobleme
- Bluthochdruck
- Magenerkrankungen
- Mandelentzündungen
- Furunkel
Als jedoch 1986 die blutschädigende Wirkung der Pflanze entdeckt wurde, entzog das Bundesgesundheitsamt allen immergrünhaltigen Rezepturarzneimitteln die Zulassung.
Ausgenommen von diesem Verbot sind Vincamin-Fertigarzneimittel, die synthetisch hergestellt oder aus Vinca minor gewonnen werden sowie homöopathische Mittel, die Bestandteile aus Vinca minor enthalten. Diese Präparate werden auch heute noch hauptsächlich zur Behandlung zerebraler Durchblutungsstörungen und bei der Leukämietherapie verwendet.
Auch für Tiere giftig
Vinca minor ist nicht nur für den Menschen giftig. Auch für Tiere stellt die Pflanze eine große Gefahr dar. So gilt das kleine Immergrün für Vögel als absolut tödlich. Doch auch Haustiere wie Hunde oder Katzen sollten möglichst von der Pflanze ferngehalten werden. Die enthaltenen Giftstoffe können zu Durchfall und Erbrechen, Koordinationsverlust und Krampfanfällen führen.
Expertentipp
Da die Giftstoffe in allen Teilen des kleinen Immergrüns enthalten sind, sollten bei der Pflege oder beim Schneiden der Pflanze Handschuhe getragen werden.
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