Unter der Bezeichnung Junikäfer versteht man zumeist den Gerippten Brachkäfer (Amphimallon solstitiale), der wie Maikäfer zur Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae) gehört. Gelegentlich werden jedoch auch andere Melolonthinae, Rhizotrogae und der Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola) als Junikäfer bezeichnet. Irrtümlich wird der Name regional für Marienkäfer genutzt.
Im Garten gelten die Tiere als Schädlinge, da ihre Engerlinge die Wurzeln von Pflanzen anfressen. Doch nicht alle Käferlarven sind eine Gefahr. In diesem Beitrag wird erklärt, wie man Junikäfer erkennt und was man gegen einen Befall unternehmen kann.
Junikäferbefall
Engerlinge des Junikäfers findet man vor allem in lockeren, sandigen Böden. Meist befallen sie Rasenflächen, können jedoch auch in Beeten auftreten. Die Käferlarven entwickeln sich über drei Jahre hinweg im Boden und ernähren sich dabei von zarten Wurzeln. Da sie überlebenswichtig für die Wasser- und Nährstoffaufnahme sind, sterben die Pflanzen ab.
Ein typisches, recht frühes Anzeichen für einen Befall im Rasen oder im Beet sind pickende oder wühlende Krähen. In späteren Stadien treten kahle und vertrocknete Stellen auf, an denen die Pflanzen bereits abgestorben sind. Graben Sie bei Verdacht den Boden um. Liegt ein Befall vor, sollten Sie Engerlinge finden.
Identifizierung

Nicht jeder Engerling ist ein Schädling. Viele Arten ernähren sich lediglich von abgestorbenen Pflanzenteilen, einige wie Rosen- und Nashornkäfer stehen zudem unter Naturschutz. Sehen Sie sich die Larven genau an, bevor Sie Gegenmaßnahmen ergreifen.
Engerlinge des Junikäfers sind 5 bis 7 Zentimeter groß, gelblich-weiß gefärbt mit einem verdickten, dunkleren Hinterleib und einem braunen Kopf. Sie haben drei knapp hinter dem Kopf sitzende Beinpaare und nehmen meist eine gekrümmte Haltung ein. Rosenkäferlarven sind deutlich kleiner, die Larven des Nashornkäfers größer.
Legen Sie einen Engerling auf einen glatten Untergrund. Die Larven des Junikäfers drehen sich auf den Bauch, um zu entkommen, Larven des Rosenkäfers robben auf dem Rücken liegend.
Bekämpfung
Verzichten Sie beim Kampf gegen Schädlinge nach Möglichkeit auf chemische Mittel. Es gibt viele umweltschonende Wege, um gegen die Engerlinge des Junikäfers vorzugehen.
Absammeln
Graben Sie so viele Larven wie möglich aus und töten Sie sie. Sie können sie an Vögel oder Igel verfüttern, wenn Sie sie nicht verschwenden wollen. Häufig reicht eine manuelle Reduktion des Bestands bereits aus, um Ihre Pflanzen zu retten.
Fallen
Sie können Engerlinge auch in Fallen locken. Füllen Sie dazu Eimer mit Kompost und vergraben Sie diese in der Nähe der befallenen Stellen. Warten Sie bis zum nächsten Frühjahr und graben Sie sie dann aus. Sie werden viele Engerlinge darin und einige rundherum finden.
Nematoden
Nematoden sind Fadenwürmer, die Engerlinge aus dem Inneren heraus fressen. Sie können als Pulver in das Gießwasser gemischt und die betroffenen Stellen damit bewässert werden.
Knoblauch
Sind ganze Beete befallen, können Sie Knoblauch zwischen die Nutzpflanzen setzen, um die Larven zu vertreiben. Allerdings riskieren Sie mit dieser Methode, dass die Engerlinge lediglich in ein Nachbarbeet oder in den Rasen abwandern.
Expertentipp
Düngen und mähen Sie Ihren Rasen regelmäßig. Auf diese Weise bildet er eine dichte Grasnarbe, die die Eiablage des Junikäfers erschwert. Die weiblichen Käfer suchen sich dann einen anderen Platz. In Beeten können Sie einen Befall durch regelmäßiges Umgraben und das Pflanzen von Knoblauch vorbeugen.
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