Schilf, auch Schilfrohr, gehört zur Gattung der Süßgräser und ist weltweit verbreitet. Als Zeigerpflanze für Oberflächenwasser wächst Schilf ganzjährig in den Röhrichtzonen von Seen und Flüssen, aber auch in Moorgebieten und Weidenauenwäldern. Es ist an den langen, braun bis violetten Blütenrispen, die von Juli bis September blühen und den Haarkränzen am Übergang vom Stängel zur Blattoberfläche erkennbar. Zudem sind mehrere Bestandteile der Pflanze essbar.
Die Sprossen
Schilfsprossen sprießen im Frühjahr und können roh oder gekocht verzehrt werden. Ihr Aussehen erinnert an Bambussprossen, ihr Geschmack ähnelt dem von Gurken.
Die Wurzeln
Die Schilfrohrstängel sind unterirdisch über weitläufig verzweigte Rhizome verbunden. Diese Wurzeln können ebenfalls roh oder gekocht verzehrt werden und weisen einen leicht süßlichen Geschmack auf.
Mit einem Stärkeanteil von bis zu 50 Prozent und einem Kohlenhydratanteil von etwa 12 Prozent stellen sie eine gute Energiequelle als Notnahrungsmittel dar. Da Schilf auf feuchtem, weichem Boden wächst, lassen sich die Wurzeln relativ leicht ausgraben.
Die Samen

Die Samen bilden sich frühestens im Dezember in kleinen Fruchtähren mit langen, abstehenden Haaren. Die Samen sind nicht sehr groß, dafür aber reich an Energie in Form von Stärke. Da sie sich schwer einzeln pflücken lassen, können sie zu Brei zerstoßen und danach weiterverarbeitet werden. Ihr Geschmack erinnert an Haferflocken.
Die Blätter

Die blaugrünen, länglich nach oben wachsenden Schilfblätter sind weniger zum direkten Verzehr geeignet, da sie keine für den Menschen verwertbaren Nährstoffe enthalten.
Allerdings werden sie in einigen orientalischen Gerichten verwendet, um Füllungen wie Reis oder Bohnen einzuwickeln. Dazu werden die Blätter zunächst gereinigt und vorgekocht bis sie weich genug sind. Danach wird die Füllung in sie eingewickelt und gekocht.
Expertentipp
Befinden sich schwarze oder violette Fruchtkörper an den Ähren, ist die Pflanze mit einem Pilz befallen und darf unter keinen Umständen verzehrt werden.
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