Oleander, der zur Familie der Hundsgiftgewächse gehört, zählt zu den schönsten Blühsträuchern hierzulande. Ursprünglich stammt das Gehölz aus Südspanien und Marokko und ist mittlerweile im ganzen Mittelmeerraum sowie in China und Indien verbreitet. Vor etwa 500 Jahren gelangte das Ziergehölz nach Deutschland und verschönte zunächst ausschließlich Orangerien des Adels und der reichen Bürger. Mittlerweile ist die mediterrane Pflanze in vielen Gärten oder Balkonen zu bewundern. Von Juni bis September verzaubern die 400 Arten und Sorten des Oleanders mit prächtigen Blüten in zahlreichen Farben.
Ist der Oleander erfroren?
In der Heimat des Oleanders sind die Sommer heiß und die Winter recht mild. Tiefe Minusgrade, die bei uns vornehmlich herrschen, verträgt der anspruchsvolle Zierstrauch nur für einen kurzen Zeitraum. Längere Kältetemperaturen machen dem Gehölz schwer zu schaffen, was bei den Sträuchern im Freiland häufig zu gravierenden Frostschäden führt. Die erfrorenen Triebe des Oleanders werden braun und vertrocknen mit der Zeit.
Welche Fröste verträgt der Oleander?
Neben den Temperaturen sind auch andere Wetterfaktoren ausschlaggebend, ob der Oleander Frost verträgt. Steht das Gehölz geschützt an einer Hauswand, sind einzelne Nachtfröste unbedenklich. Sehr schlecht verträgt das Gehölz lang anhaltenden Frost mit eisigem Ostwind frühmorgens. Besonders ungünstig ist es, wenn die Wurzelballen der Sträucher gefroren sind und die Wintersonne zur selben Zeit die Blätter erwärmt. Das führt dazu, dass der Oleander verdurstet, weil er kein Wasser mehr über sein Blattwerk verdunsten kann.
Oleander erfroren: Was tun?

Falls Sie Frostschäden an Ihre Pflanze bemerken, sollte das Gehölz zunächst umgehend an einen frostfreien Platz gestellt werden, um die Wurzeln gut zu wärmen. Nach einer einwöchigen Erholungsphase prüfen Sie, wie gravierend die Erfrierungen des Oleanders sind. Kratzen Sie hierfür einfach mit einem Messer ein Stückchen Rinde ab. Ist die Stelle unter der Rinde saftig grün, ist der Strauch nicht erfroren, sondern lediglich die Blätter oder Triebspitzen. Wenn das Innere der Rinde hingegen braun oder schwarz ist, sollten Sie sämtliche Äste bis auf ein Drittel zurückschneiden.
Einzelne erfrorene Triebe und Äste werden bis zum grünen Haupttrieb eingekürzt. Solange die Wurzeln des Oleanders keinen Frostschaden davongetragen haben, können Sie damit rechnen, dass der Oleander sich erholt und erneut austreibt. Versorgen Sie den Strauch mit einem Volldünger und stellen ihn an einen hellen Standort. Oft regeneriert sich der Oleander nach einem Kälteschaden sehr gut vorausgesetzt, Sie versorgen den Zierstrauch mit genügend Wassergaben am richtigen Platz.
Frostschaden vorbeugen
Um zu vermeiden, das der Oleander während der kalten Jahreszeit Frostschäden erleidet, benötigt er einen Winterschutz. Es empfiehlt sich, das Pflanzgefäß mit wärmenden Materialien wie Jute oder Folie zu umwickeln und den Kübel an einen geschützten Ort zu stellen. Als Winterquartier eignen sich helle, frostfreie Räume bei Temperaturen von fünf Grad Celsius. Während dieser Zeit sollten Sie die Pflanze nur mäßig gießen und das Düngen einstellen. In milden Wintern kann der Strauch auch im Freiland überwintern. Decken Sie den Wurzelbereich mit Laub, Stroh oder Reisig ab, um die empfindlichen Wurzeln vor eisigen Temperaturen zu schützen.
Die Pflege nach dem Winter
Nach der Winterruhe ist es empfehlenswert, den Oleander etwas zurückzuschneiden. Entfernen Sie hierbei abgestorbene und alte Äste, um den Zierstrauch zur Bildung neuer, kräftiger Triebe anzuregen.
Expertentipp
Untersuchen Sie den Strauch hin und wieder auf Schädlinge und Krankheiten. Oleander ist recht anfällig für Trockenfäule, die häufig während oder nach dem Überwintern auftreten kann.
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