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Pflanzenstärkungsmittel selbst herstellen

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Pflanzenstärkungsmittel selbst herstellen

Pflanzenstärkungsmittel sollen als natürliches Bio-Stimulanz das Wachstum und die Widerstandskraft von Grünpflanzen fördern. Neben Brennnesseln, Ackerschachtelhalm oder Giersch lassen sich zahlreiche weitere Wildkräuter zur Herstellung von Pflanzenschutzmitteln nutzen. Zwar stehen derartige Produkte mittlerweile in jedem Gartenfachhandel, doch lassen sich die Mittel unkompliziert, kostenlos und völlig ökologisch selbst herstellen.

Wirkung von Pflanzenstärkungsmitteln

Pflanzenstärkungsmittel sind keinesfalls zu verwechseln mit Pflanzenschutzmitteln oder Dünger. Während Letztere gegen Schädlinge wirken, Pilzkrankheiten vorbeugen und die Pflanze mit wichtigen Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor oder Kalium versorgen, können Stärkungsmittel lediglich für einen kräftigen Wuchs sorgen und wirken bestenfalls prophylaktisch. Ein Einsatz ist vor allem dann empfehlenswert, wenn Pflanzen sich noch in der Vegetationsphase befinden und ein kräftiger Pflanzenwuchs erwünscht ist oder eine Ernte in den kommenden paar Wochen bevorsteht.

Pflanzenstärkungsmittel selbst herstellen

Pflanzenstärkungsmittel selbst herstellen


Viele nützliche Kräuter wie Giersch oder Brennnesseln sind im eigenen Garten angesiedelt. Derartige Wildkräuter eignen sich perfekt zur Herstellung von Sud oder Jauche. Die eigene Herstellung spart Geld und schont durch wegfallenden Plastikmüll die Umwelt, da sich alle zur Herstellung nötigen Materialien im eigenen Garten finden lassen. Es gibt verschiedene Herstellungsverfahren, die jeweils eigene Vorzüge besitzen. Zur Produktion eignen sich unter anderem:

  • Brennnessel: Reich an Spurenelementen, Vitaminen und Enzymen.
  • Ackerschachtelhalm: Enthält viele organische Säuren, etwa Kieselsäure. Beugt Mykosen vor.
  • Wurmfarn: Hoher Gehalt an Kali. Gut zur Düngung und Schädlingsbekämpfung.
  • Kamille: Beugt Wurzelkrankheiten und Bodenkrankheiten vor.
  • Kapuzinerkresse: Enthält antibiotische Wirkstoffe.
  • Ringelblume: Fördert Vitalität und Kraft. Eignet sich überwiegend für Kohlgewächse und Tomaten.
  • Thymian: Sud oder Jauche wirkt vorbeugend gegen Schädlingsbefall. Enthält nützliche ätherische Öle.
  • Salbei: Wirkweise ähnelt der des Thymian
  • Schafgarbe: Enthält zahlreiche wichtige Nährstoffe und Spurenelemente. Fördert das Wachstum.
  • Zwiebel: Wirkt gegen Pilzkrankheiten und Bakterien. Enthält desinfizierende und keimhemmende Öle.

Die Jauche

Die Jauche
Angesetzt wird die Jauche mit kaltem Wasser und getrockneten oder frischen Kräutern. Auf zehn Liter Wasser kommt ein Kilogramm frisches Pflanzenmaterial. Zerkleinert lösen sich die Inhaltsstoffe besser. Nach ein bis zwei Tagen starten Gärungsprozesse, es entsteht Schaum. Durch tägliches Umrühren und ein warmes Klima lässt sich der Prozess beschleunigen. Nach zwei bis drei Wochen ist die Jauche einsatzbereit. Ansetzen lässt sich eine Jauche in sämtlichen Gefäßen, ausgenommen Metallgefäße. Die Anwendung erfolgt mit Wasser verdünnt in einem Verhältnis von 1:20 über das Gießwasser. Im Falle einer Blattdüngung ist eine stärkere Verdünnung im Verhältnis von 1:50 ratsam.

Die Brühe

Die Brühe
Zerkleinerte Kräuter werden zur Freisetzung der Inhaltsstoffe ausgekocht. Vor dem Kochen empfiehlt sich das Einweichen der Kräuter über einen Tag. Die reine Kochzeit beträgt lediglich eine halbe Stunde. Ist die Brühe abgekühlt, lassen sich Pflanzenteile aus dem Sud sieben. Eine Brühe besitzt nur eine kurze Haltbarkeit, da sie mit der Zeit anfängt zu gären. Sie eignet sich hervorragend als Spritzmittel zur Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten.

Der Tee

Der Tee
Einige Kräuter sind hitzeempfindlich. Um der Verflüchtigung der wertvollen Inhalts- und Wirkstoffe vorzubeugen, lässt sich ein Tee mit kurzer Einwirkzeit zubereiten. Die Zubereitung gleicht der eines Kräutertees. Getrocknete Kräuter werden zerkleinert und mit Wasser übergossen. Nach einer Ziehzeit von fünf bis zehn Minuten ist der Tee einsatzbereit. Er eignet sich wie eine Brühe zur Verwendung als Spritzmittel oder Zugabe ins Gießwasser zur Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten.

Der Kaltwasserauszug

Er stellt eine arbeits- und zeitsparende Alternative zur Jauche dar. Ein Kaltwasserauszug besteht aus in kaltem Wasser eingeweichten Kräutern. Nach drei Tagen, vor dem Einsetzen der Gärung, ist der Auszug einsatzbereit. Wegen seiner Milde ist der Kaltwasserauszug nicht allzu stark zu verdünnen. Die aus dem Auszug gesiebten Pflanzenreste lassen sich hervorragend als Mulch oder Kompost verwenden.

Expertentipp

Nicht nur die Stärkung von Pflanzen, auch eine Bekämpfung von Schädlingen ist mit Jauchen und Brühen möglich. Eine Wermut-Jauche beispielsweise ist sehr geruchsintensiv, überzeugt aber durch seine starke Wirkung gegen Blattläuse und andere Schädlinge. Da auch Regenwürmer das Wildkraut meiden, sollte die Anwendung nur mit ausreichend Abstand zum nächsten Komposthaufen erfolgen.

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Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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