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Unkraut, Moos & Schimmel

Sauerklee im Garten bekämpfen

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Sauerklee im Garten bekämpfen

Die offizielle Bezeichnung für Sauerklee lautet Horn-Sauerklee, sein botanischer Name ist Oxalis corniculata. Ursprünglich stammt er aus Südeuropa, gedeiht im Zuge des Klimawandels aber immer mehr auch in heimischen Gärten. Sauerklee lässt sich insbesondere auf Rasenflächen finden, da er sich dort ganz besonders schnell ausbreitet. Allgemein gilt er bei Hobbygärtnern als hartnäckiges Unkraut und ist aus diesem Grund sehr unbeliebt. Sauerklee ist sehr robust und übersteht auch längere Trockenperioden, da er sich währenddessen einfach zurückzieht und wieder austreibt, sobald ausreichend Feuchtigkeit vorhanden ist.

Es gibt unterschiedliche Methoden, um bereits vorbeugend etwas gegen Sauerklee zu unternehmen oder ihn effektiv zu bekämpfen, wenn er sich bereits im Garten angesiedelt hat.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Sauerklee

Vorbeugende Maßnahmen gegen Sauerklee


In der Regel gelangt der Sauerklee durch neu gekaufte Pflanzen in den eigenen Garten. Daher ist es wichtig, die Oberfläche eines jeden Topfballens zu überprüfen und bereits vor der Pflanzung den Sauerklee mitsamt seiner Wurzel zu entfernen. Weiterhin ist es empfehlenswert, die obere Erdschicht, welche für gewöhnlich über wenige Wurzeln verfügt, komplett abzutragen und diese im Hausmüll zu entsorgen. Auf diese Weise kann man sichergehen, dass sich in der Topferde nicht noch weitere Samen befinden.

Eine weitere Möglichkeit, um der Ausbreitung von Sauerklee vorzubeugen, beinhaltet das regelmäßige Vertikutieren des Rasens. Zusätzlich sollte dieser fortlaufend mit Dünger versorgt werden. Da Sauerklee sehr empfindlich auf Kalk reagiert, sollte man den Boden zum Schutz ausreichend kalken und ihn mit Rindenmulch abdecken. Neben diesen Maßnahmen ist es empfehlenswert, andere wuchsfreudige Pflanzen auszusäen, welche den Sauerklee ganz einfach aus dem Garten verdrängen können.

Bereits vorhandenen Sauerklee effektiv bekämpfen

Bereits vorhandenen Sauerklee effektiv bekämpfen
Befindet sich der Sauerklee bereits im Garten, so kann es äußerst mühsam sein, diesen zu bekämpfen. Es ist wichtig, bereits beim Entdecken der ersten Pflanze entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Hat der Sauerklee noch nicht geblüht, so ist es ihm nicht möglich, sich über seine Samen weiter auszubreiten.

Sauerklee im Beet

Gedeiht der Sauerklee im Beet, so sollte er mit Hilfe einer scharfen Hacke über der Erde abgehackt werden. Handelt es sich um einen sehr leichten und humusreichen Boden, so kann man ihn auch mitsamt seiner Wurzel aus dem Erdreich herauszupfen. Bei einem lehmigen Boden ist davon jedoch abzuraten, da die Wurzel in der Regel so fest verankert ist, dass diese auf Bodenhöhe abreißen kann, wenn man sie ohne entsprechende Hilfsmittel entfernen möchte. Bei einer einzigen geschlossenen Fläche aus Sauerklee ist es sinnvoll, die Erde mit Hilfe einer kleinen Handgabel schrittweise aufzulockern und anschließend das Unkraut gemeinsam mit der Wurzel zu entfernen. Anschließend sollten größere freie Flächen mit Stauden oder Bodendeckern versehen werden, damit der Sauerklee keinen Platz mehr findet, um sich weiter auszubreiten. Eine etwa fünf Zentimeter hohe Abdeckung aus Rindenmulch verhindert zusätzlich einen erneuten Austrieb.

Sauerklee auf Pflasterflächen

Da der Sauerklee bekanntlich warme und trockene Standorte bevorzugt, gedeiht er besonders gut in Pflasterfugen. Mit Hilfe eines Fugenkratzers kann er zwar effektiv entfernt werden, jedoch ist diese Arbeit sehr mühselig. Eine einfache und wirksame Methode ist das Abflammen mit einem speziell dafür vorgesehenen Gerät. Die Gasflamme wird dabei für ein bis zwei Sekunden auf jede einzelne Pflanze gehalten, um ihre Zellstrukturen zu zerstören. Infolgedessen stirbt der Sauerklee bereits nach wenigen Tagen über der Erde ab. Um das Unkraut auch unterirdisch bis hin zur Wurzel zu schädigen, sollte man diese Maßnahme mehrmals im Jahr durchführen.

Sauerklee im Rasen

Um Sauerklee im Rasen zu bekämpfen, sollten zunächst die Wachstumsbedingungen der Rasengräser optimiert werden. Dazu misst man den pH-Wert des Bodens und streut je nach Bedarf Gartenkalk auf dem Rasen aus. Im Anschluss daran gibt man ausreichend Dünger hinzu, um die Rasenfläche auf diese Weise optimal mit Nährstoffen zu versorgen. Etwa zwei Wochen später wird das bis dahin gut gewachsene Gras tief abgemäht, sorgfältig vertikutiert und vollständig nachgesät und erhält auf diese Weise eine Grunderneuerung. Zum Schluss wird das neu ausgesäte Gras großzügig mit Wasser versorgt, da Sauerklee in besonders feuchten Böden nicht gut gedeiht und die Gräser auf diese Weise wieder eine geschlossene Grasnarbe bilden können.

Die Bekämpfung von Sauerklee mit chemischen Mitteln

Grundsätzlich wird vom Einsatz chemischer Mittel im Garten abgeraten, auch wenn es sich dabei um offiziell zugelassene Herbizide handelt. Biologische Produkte, welche auf Essig- oder Pelargonsäure basieren, verätzen hingegen nur den oberirdischen Teil der zu bekämpfenden Pflanze. Die Wurzel bleibt verschont und kann erneut wieder austreiben. Setzt man chemische Herbizide gegen Sauerklee ein, so kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch andere Pflanzen dadurch geschädigt werden. Zum Einsatz auf Rasenflächen ist ein spezielles chemisches Mittel erhältlich, welches ausschließlich zweikeimblättrige Gewächse angreift und zum Beispiel die Gräser als einkeimblättrige Pflanzen verschont. Der Einsatz von Herbiziden auf Pflasterflächen ist grundsätzlich untersagt.

Expertentipp

An solchen Stellen im Rasen, an denen sich der Sauerklee besonders dicht angesiedelt hat, ist es empfehlenswert, die komplette Grasnarbe nach dem Vertikutieren flach abzuschälen. Anschließend sollte frischer Mutterboden aufgetragen und der Rasen neu ausgesät werden.

Häufig gestellte Fragen

Woran lässt sich Sauerklee im Garten erkennen?

Sauerklee ist leicht anhand seiner charakteristischen dunkelgrünen bis rötlich-braunen Blätter erkennbar, mit welchen er sich deutlich vom restlichen Rasen abhebt. In den Monaten von Juni bis Oktober verfügt der Sauerklee zudem über gelbe Blüten. Die Vermehrung erfolgt über seine unterirdischen Ausläufer sowie über die Samen, welche sich in den Kapselfrüchten befinden. Berührt man die Kapseln, geben diese die Samen frei. Das ermöglicht dem Sauerklee eine massive Ausbreitung innerhalb kürzester Zeit, welche sich nicht nur über den gesamten Rasen erstreckt, sondern auch zu Unkraut in Pflanzgefäßen oder Pflasterfugen führen kann.

Kann Sauerklee einfach abgemäht werden?

Leider ist das einfache Abmähen des Sauerklees keine Möglichkeit, um diesen effektiv zu bekämpfen. In der Regel wächst das Unkraut so niedrig, dass es nicht von den Messern des Rasenmähers erfasst wird und somit sein unterirdisches Wurzelwerk weiter bestehen bleibt. Jedoch kann durch das Mähen die Bildung von Blüten und Samen reduziert werden. Da der Sauerklee sich dennoch weiter ausbreitet und die Grashalme im Rasen verdrängen wird, sollte man vom ausschließlichen Abmähen des Sauerklees als Bekämpfungsmethode absehen.

Ist Sauerklee giftig?

Sauerklee weist einen hohen Gehalt an Oxalsäure sowie Kaliumhydrogenoxalat auf und gilt daher als schwach giftig. Wird frischer Sauerklee in großen Mengen verzehrt, so kann dies zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, unregelmäßigem Puls, sinkendem Blutdruck, Kreislaufschwäche und sogar zu Lähmungen führen. Für Tiere kann ein übermäßiger Verzehr von Sauerklee sogar tödlich enden. Jedoch ist Sauerklee nicht nur giftig, sondern kann unter bestimmten Voraussetzungen auch verzehrt werden und sogar heilende Kräfte zeigen. Erhitzt man Sauerklee, so werden seine giftigen Bestandteile zum Teil unschädlich gemacht. Neben der Zubereitungsform wird seine Gift- oder Heilwirkung auch durch die jeweilige Dosis und die Erntezeit beeinflusst.

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Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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