Stachelbeeren (Ribes uva-crispa) erfreuen sich nach einem längeren Schattendasein mittlerweile großer Beliebtheit. Die Ernte der je nach Sorte grün, gelb oder rötlich gefärbten, kirschgroßen Früchte findet zwischen Juni und August statt. Neben ihrem erfrischenden, süß-säuerlichen Aroma punkten Stachelbeeren mit einem hohen Gehalt an wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen. Wer den feinen Stachelbeergeschmack außerhalb der Erntesaison genießen möchte, kann die Beeren zu leckerem Saft verarbeiten. In diesem Beitrag werden einige Methoden für die Herstellung von Stachelbeersaft vorgestellt.
Methoden im Überblick
Saft kann durch Kaltpressung oder mittels Hitzeeinwirkung gewonnen werden. Bei der Kaltpressung werden die rohen Früchte in einer Saftpresse oder einem Slow-Juicer langsam zermahlen, sodass der Fruchtsaft austritt. Diese Art der Saftgewinnung ist sehr vitaminschonend. Allerdings ist roh gepresster Stachelbeersaft nicht lange haltbar.
Bei der Herstellung von Stachelbeersaft in einem Kochtopf oder in einem Dampfentsafter hat der gewonnene Saft aufgrund der Hitzebehandlung eine längere Haltbarkeit, enthält jedoch weniger Vitamine als kaltgepresster Saft.
Wer lediglich kleine Mengen Obst entsaften möchte, kann Stachelbeersaft problemlos in einem Kochtopf herstellen. Die Saftgewinnung mit einem Dampfentsafter ist eine bequeme Möglichkeit, größere Obstmengen zu verarbeiten.
Ein Dampfentsafter ist ein großer Kochtopf, der aus drei Teilen besteht – einem Wasserbehälter, einem Auffangbehälter und dem Fruchtkorb. Beim Erhitzen steigt Wasserdampf auf und bringt die Zellwände der Früchte in dem siebförmigen Fruchtkorb zum Platzen. Der austretende Saft wird im Auffangbehälter gesammelt und kann über einen Schlauch abgelassen werden.
Stachelbeersaft aus der Saftpresse

Im ersten Schritt werden die Stachelbeeren gründlich gewaschen und anschließend in die Saftpresse gegeben. Da der Vitamingehalt des Saftes schnell abnimmt, sollte er möglichst zeitnah getrunken werden.
Im Kühlschrank hält sich Stachelbeersaft etwa 48 Stunden. Durch Einfrieren lässt sich die Haltbarkeit auf 12 bis 16 Monate verlängern. Alternativ können Sie den Saft durch Pasteurisieren haltbar machen. Dazu wird der Saft in Flaschen gefüllt und in einem Wasserbad auf mindestens 75 Grad Celsius erhitzt. Durch die hohen Temperaturen geht jedoch ein Teil der enthaltenen Vitamine verloren.
Stachelbeersaft aus dem Dampfentsafter
Füllen Sie den Wasserbehälter des Entsafters zu etwa zwei Dritteln mit Wasser. Waschen Sie die Stachelbeeren und geben Sie die Früchte in den Fruchtkorb des Entsafters. Streuen Sie je nach gewünschter Süße 100 bis 200 Gramm Zucker pro 1 kg Stachelbeeren auf die Früchte. Schließen Sie den Deckel und stellen Sie die Herdplatte auf die höchste Stufe ein. Achten Sie darauf, dass der Auslaufhahn am Auffangbehälter geschlossen ist.
Nach 45 bis 60 Minuten kann der Saft aus dem Silikonschlauch des Entsafters in Flaschen gefüllt werden. Füllen Sie den Saft unbedingt heiß ab und verschließen Sie die Flaschen sofort luftdicht, denn nur dann bleibt der Saft steril. An einem kühlen und dunklen Ort gelagert, ist Stachelbeersaft etwa ein Jahr haltbar.
Stachelbeersaft aus dem Kochtopf
Geben Sie die gewaschenen Früchte in einen großen Kochtopf und fügen Sie 250 ml Wasser pro 1 kg Stachelbeeren hinzu. Kochen Sie die Beeren bei geschlossenem Deckel 20 bis 30 Minuten.
Legen Sie ein Passiertuch oder ein sauberes Geschirrtuch in ein Küchensieb. Gießen Sie den abgekühlten Fruchtbrei in das Sieb und fangen Sie den austretenden Saft auf. Gekühlt ist der Saft bis zu drei Tage haltbar.
Um Stachelbeersaft zu konservieren, wird die Flüssigkeit mit Zucker aufgekocht und anschließend in Flaschen abgefüllt. Die empfohlene Zuckermenge beträgt je nach Säuregehalt der Früchte zwischen 10 und 20 Prozent der Saftmenge.
Expertentipp
Um eine bestmögliche Haltbarkeit zu gewährleisten, ist es von großer Bedeutung, auf Hygiene während der Herstellung und Verarbeitung zu achten. Es ist unerlässlich, nur einwandfreie Früchte zu verwenden, die keinerlei Anzeichen von Schimmel oder faulen Stellen aufweisen. Vor dem Befüllen müssen die Flaschen und Verschlüsse gründlich gereinigt und entweder in einem Wasserbad oder im Backofen sterilisiert werden.
Lassen Sie uns wissen, wenn Ihnen der Beitrag gefällt. Das ist für uns der einzige Weg herauszufinden, ob wir etwas besser machen können.
Die neusten Kommentare