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Kletterpflanzen

Stangenbohnen – Tipps für einen erfolgreichen Anbau

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Stangenbohnen - Tipps für einen erfolgreichen Anbau

Stangenbohnen gehören wie die Buschbohnen und Feuerbohnen zu den Gartenbohnen. Aufgrund ihres hohen Eiweißgehaltes gelten sie in vielen Ländern als Grundnahrungsmittel. Stangenbohnen sind gesund und pflegeleicht. Sie sollten in keinem Garten fehlen, denn da sie hauptsächlich in die Höhe wachsen, nehmen sie nur wenig Platz in den Beeten ein. Befolge unsere Tipps und Tricks für eine ertragreiche Ernte.

Standortbedingungen

Stangenbohnen sind relativ anspruchslos, wenn es um den Boden geht. Vor dem Setzen oder Pflanzen sollte das Beet weitestgehend von Unkraut befreit sein. Ein Lockern der Erde ist nicht notwendig, kann sich dennoch positiv auf das Wachstum auswirken.

Die Bohnen brauchen einen hellen, sonnigen Standort, an dem sich keine Nässe stauen kann. Achten Sie außerdem darauf, dass sie windgeschützt stehen, da Blüten, Blätter und Hülsen leicht abbrechen können.

Anforderungen der Stangenbohne

Anforderungen der Stangenbohne


Der Name weist bereits daraufhin: Stangenbohnen können bis zu 3 Meter in die Höhe wachsen und benötigen darum eine ausreichend lange Rankhilfe. Diese Stange kann beispielsweise ein Bambusstab sein. Generell eignen sich jegliche Art von langen, mitteldicken Ästen.

Es empfiehlt sich, die Rankhilfen bereits vor der Aussaat in die Erde zu stecken. Für genug Stabilität ist es erforderlich, dass die Äste 30 bis 40 Zentimeter tief in die Erde gesteckt werden.

Sie können die Rankhilfen im Kreis, wie ein Tipi, aufstellen oder in der Reihe. Für das Tipi nehmen Sie 4 bis 8 Stangen und stellen sie im Kreis auf. Am oberen Ende werden die Äste mit einer umweltfreundlichen Schnur zusammengebunden.

In der Reihe sollten die Stangen 50 bis 70 Zentimeter voneinander entfernt stehen. Parallel zu den Stangen stellen Sie dieselbe Anzahl an Stangen. Die sich jeweils gegenüberstehenden Stangen werden mit einer Schnur befestigt. Zum Schluss legen Sie einen langen, dünnen Ast quer auf die sich kreuzenden Stäbe und schnüren diesen ebenfalls fest.

Lohnt sich das Vorziehen von Stangenbohnen im Haus?

Lohnt sich das Vorziehen von Stangenbohnen im Haus
Ziehen Sie die Bohnen bereits im Haus vor, haben die Pflanzen einen deutlichen Vorsprung zu den im Freiland gesetzten Bohnen.

Eine Anzucht im Warmen fördert die Widerstandsfähigkeit der Stangenbohne gegen Schädlinge und Krankheiten. Allerdings bedeutet ein Standortwechsel Stress und Umgewöhnung für die Pflanzen. Das kann zu einem kurzzeitigen Wachstumsstopp führen.

Im Haus vorgezogene Bohnen sollten vor dem Auspflanzen gut abgehärtet werden. Dazu stellen Sie die Pflanzen über die Dauer von zehn Tagen täglich raus an die frische Luft.

Vorgezogene Pflanzen werden ab einer Größe von etwa 15 bis 20 Zentimeter ausgepflanzt und aus diesem Grund weniger schnell von Schnecken und anderen Tieren angefressen als junge Freilandkeimlinge.

Die Voranzucht einer großen Menge an Stangenbohnen ist mühevoller als die Freilandaussaat und beansprucht mehr Platz.

Freilandaussaat und Pflanzung – Wann und wie?

Freilandaussaat und Pflanzung - Wann und wie
Die Saatbohnen keimen ab einer Bodentemperatur von 10°C, sodass sie je nach Wetterlage schon Anfang Mai gesetzt werden können. Sicherer ist es, mit dem Bohnensetzen sowie Auspflanzen von Keimlingen bis nach den Eisheiligen, Mitte Mai, zu warten.

Für eine ertragreiche Ernte ist es empfehlenswert, in dem Zeitraum von Mitte Mai bis Ende Juli Bohnen im Abstand von ungefähr 14 Tagen zu setzen.

Die Bohnen stecken Sie drei Zentimeter tief in die Erde. Um jede Stange können Sie 6 bis 12 Bohnen setzen. Danach gießen Sie die Bohnen oder Pflanzen gleichmäßig an.

Stangenbohnen eignen sich auch gut für einen temporären Sichtschutz. Mit ihrer dichten Blätterpracht und den hübschen Blüten wirken sie recht ansehnlich.

Pflege

Stangenbohnen sind genügsam und haben keine besondere Pflege nötig. Mithilfe der an den Wurzeln lebenden Knöllchenbakterien erhalten sie genug Stickstoff und benötigen keinen zusätzlichen Dünger.

Für einen hohen Ertrag lohnt es sich dennoch, die folgenden Tipps zur Pflege zu befolgen:

  • Anhäufeln: Sind die Keimlinge größer als 10 Zentimeter, können sie rundherum mit Erde angehäufelt werden. Das begünstigt eine stärkere Bewurzelung und führt somit zu einem gesunden Wuchs.
  • Wegweisen: Es kann vorkommen, dass die Pflanzen den Weg zur Rankhilfe nicht von selbst finden. In dem Fall legen Sie die Pflanzentriebe achtsam um die Rankhilfe.
  • Regelmäßiges Ernten: Eine regelmäßige Ernte regt eine konstante Neubildung von Blüten an. Mehr Blüten bedeuten mehr Bohnenhülsen.
  • Blätter entfernen: Wird nach der ersten Haupternte das untere Drittel der Bohnenpflanzen entblättert, regt dies dort einen neuen Austrieb von Triebe und Blüten an.
  • Wasserzufuhr während der Blütezeit: Bohnenpflanzen in Blüte brauchen eine erhöhte Wasserzufuhr. Regelmäßiges Gießen ist von Vorteil.

Wann und wie ernten?

Circa zehn Wochen nach der Aussaat bis in den späten Herbst hinein ist die Ernte möglich. Der ideale Erntezeitpunkt ist dann, wenn sich die Bohne gerade durchbrechen lässt, sich die gebildeten Samen aber noch nicht durch die Hülse abzeichnen. Pflücken Sie die reifen Bohnen alle zwei bis vier Tage.

Geerntet wird am besten an einem sonnigen Tag, denn an nassen Tagen erhöht sich die Anfälligkeit für Pilzkrankheiten. Die Pflanzen sollten bei Regenwetter nicht angefasst werden.

Beim Pflücken der Bohnenhülsen ist Vorsicht geboten, denn sie hängen fest an den Ranken. Halten Sie die Ranke oberhalb der Bohnenhülse und reißen Sie die Bohne mit der anderen Hand ab.

Stangenbohnen lassen sich außerdem unkompliziert trocknen und lagern. Sie sind somit eine optimale Proteinzufuhr im Winter. Lassen Sie die Bohnen an den Pflanzen hängen bis sich die Hülsen bei Berührung ausgetrocknet anfühlen und beim Zusammendrücken knistern. Sammeln Sie sie in einem Eimer oder ähnlichem. Gut getrocknet sind sie leicht zu öffnen. Die getrockneten Bohnen können zudem im nächsten Jahr als Saatgut verwendet werden.

Expertentipp

Ist Ihnen eine Voranzucht der Stangenbohnen im Haus mit zu viel Arbeit verbunden und wünschen sich dennoch einen gewissen Vorsprung?

Dann lassen sie die Saatbohnen für einige Tage einweichen. Dazu legen Sie die benötigte Menge an Bohnen in eine Tasse mit Wasser. Das Wasser sollte regelmäßig gewechselt werden. Sind die ersten Keimlinge zu sehen, können die Bohnen ins Freiland gesetzt werden. Dazu setzen Sie sie vorsichtig etwa 3 Zentimeter tief in die Erde.

Häufig gestellte Fragen

Sind Stangenbohnen giftig?

Rohe Bohnen enthalten Blausäure und sind somit giftig. Durch Kochen wird die Blausäure abgebaut.

Wie beuge ich einem Krankheits- und Schädlingsbefall vor?

Halten Sie eine weite Fruchtfolge ein, pflanzen Sie die Bohnen also über mehrere Jahre nicht am selben Standort. Der Geruch von Dill, Kamille, Lauch, Tagetes, Tomate und Zwiebeln in der Nähe von Stangenbohnen schreckt die Bohnenfliege ab.

Was mache ich bei einem Krankheits- oder Schädlingsbefall?

Entfernen Sie welke und verfärbte Pflanzenteile. Schwer befallene Pflanzen sollten in der Mülltonne entsorgt werden. Brennnesseljauche oder Schachtelhalmsud kann den Befall bekämpfen.

Welche Nachbarn eignen sich bzw. eignen sich nicht in der Mischkultur mit Stangenbohnen?

Gute Nachbarn sind Bohnenkraut, Dill, Gurken, Kohl, Kresse, Kürbis, Mais, Rhabarber, Rüben, Salat, Sellerie, Spargel und Tomaten.

Schlechte Nachbarn sind beispielsweise Buschbohnen, Erbsen, Fenchel, Knoblauch und Paprika.

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Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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