Sträucher, Blumen, Stauden, Hecken, Obstbäume, Bodendecker und Co bereiten sich im Herbst langsam darauf vor, ihren Stoffwechsel herunterzufahren, um den kalten Winter gut zu überstehen. Manche Pflanzen tun sich leicht mit dem Jahreszeitenwechsel. Andere benötigen unsere liebevolle Pflege, damit sie im kommenden Jahr noch prächtiger und reichhaltiger zu ihrer vollen Pracht erblühen können.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt im Herbst?
Wann der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt von Sträuchern im Herbst ist, hängt von der individuellen Strauchart ab. Generell benötigen alle laubabwerfenden Sträucher (bis auf einige Ausnahmen) einen Rückschnitt im Herbst, welcher dem Auslichten, der Anregung des Wachstums, der Blüten- und Knospenbildung, der Verjüngung, der Entstehung neuen Fruchtholzes oder der allgemeinen Anregung der Verzweigung im Folgejahr dient.
Sommerblüher, Obstgehölze, Laubgehölze und die meisten Rosenarten sollten zwischen Dezember und März beschnitten werden. Frühjahrsblüher und Rosen sollten unmittelbar nach der Blüte beschnitten werden. Ein späterer Rückschnitt im Herbst würde neu austreibende Knospen zerstören bzw. die Frostresistenz beeinträchtigen. Der optimale Zeitpunkt für den Rückschnitt variiert innerhalb dieser Zeitspanne stark je nach Pflanzenart. Die Beschneidung von Sträuchern sollte man vermeiden, wenn in den darauffolgenden Tagen starker Frost oder Hitze erwartet werden. Ideal ist ein bedeckter, eventuell regnerischer Tag ohne pralle Sonne.
Warum muss man Sträucher im Herbst zurückschneiden?
Sträucher benötigen aus unterschiedlichen Gründen und in verschiedenen Abständen einen Rückschnitt. Im Herbst werden übermäßig lange Triebe eingekürzt, Sträucher ausgelichtet und Totholz entfernt. Diese Maßnahmen befreien die Pflanze von allem überflüssigen Ballast vor der Winterruhe, ähnlich einer Detox-Kur beim Menschen.
Das Zurückschneiden fördert das Wachstum, die Bildung von Fruchtholz sowie Blüten und regt für einen dichten Wuchs die Verzweigung an. Auch Gehölze sollten im Herbst von Totholz, kranken sowie zu langen Trieben und Wasserschossern befreit werden. Sich kreuzende oder aneinander reibende Triebe lichtet man aus.
Richtiger Rückschnitt für Sträucher im Herbst
Der richtige Rückschnitt unterstützt die eigentliche Wuchsform des Strauchs und wirkt nicht zu unnatürlich oder gestylt. Er sollte keine radikalen Maßnahmen wie das Kappen der gesamten Krone oder den Rückschnitt bis in Bodennähe beinhalten, um die Winterhärte nicht zu beeinträchtigen.
Sommerblühende Ziersträucher
Sommerblühende Ziersträucher wie Hibiskus oder Hortensien werden jährlich im Spätherbst beschnitten, da Schnittwunden nun weniger bluten und die Astbruchgefahr im Winter reduziert wird. Der Schnitt erfolgt an der Basis eines toten Triebs oder in Höhe des letzten gesunden.
Obstgehölze
Obstgehölze freuen sich über einen formgebenden Erziehungsschnitt oder einen Verjüngungsschnitt, der sie wieder kräftig austreiben und aufblühen lässt.
Laubgehölze
Bei Laubgehölzen wie Essigbaum oder Berberitze regt eine Ausdünnung der inneren Äste im nächsten Jahr die Verzweigung an.
Expertentipp
Das Bundesnaturschutzgesetz untersagt radikale Rückschnitte von Sträuchern und Hecken zwischen dem 01.03. und dem 30.09., um Vögel, Insekten und Kleinsäuger zu schützen, welche dort Nahrung und Unterschlupf finden.
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